"Sind sehr verzweifelt": Norwegens Schlittenhunde werden wegen Corona getötet

1.12.2020, 14:03 Uhr
Das Fahren mit dem Hundeschlitten ist in Norwegen Tradition und bei Touristen beliebt.

© pasja1000/Pixaby/LinzenzCC Das Fahren mit dem Hundeschlitten ist in Norwegen Tradition und bei Touristen beliebt.

Es ist der Traum vieler Touristen im hohen Norden: Einmal mit dem Hundeschlitten durch die eiskalte und wunderschöne Landschaft Skandinaviens sausen. eine einträgliche Einnahmequelle für viele Norweger, die sich auf den Umgang mit Huskys spezialisiert haben. Doch dann kam Corona - und die Touristen blieben aus.

Wegen Corona-Krise: Schlittenhundebesitzer erschießen ihre Huskeys

Gerade jetzt wäre eigentlich die Hauptsaison für die Schlittenhunde. Das sie ausfällt, bringt viele Besitzer in Existenznöte. Einer von ihnen ist Tommy Theodorsen. Ihm gehört das Familienunternehmen „Kvaløya Husky“. Außerdem leitet er den Schlittenhunde-Verein in Tromsö, einer Stadt ganz im Norden des Landes.


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Der norwegischen Wirtschaftszeitung E24 sagt er: "Kein Betrieb kann ein ganzes Jahr ohne Einnahmen überleben. Die brutale Realität ist die, dass viele Hunde getötet werden müssen. Ich habe einige Kollegen, die sehr verzweifelt sind. Ich weiß, dass die Leute ihre Hunde erschießen."

Corona-Krise: "Seit März hatten wir keinen einzigen Kunden mehr"

Er selbst will seine 40 Hunde durch den Winter bringen, hat aber Verständnis für Kollegen, die zu solch drastischen Maßnahme greifen: "Seit März hatten wir keinen einzigen Kunden mehr. Damals stoppte alles. Normalerweise würde jetzt die Hochsaison beginnen. Es ist ja ein Saisonbetrieb. Aber man hat das ganze Jahr über Ausgaben für die Hunde. Man muss jeden Tag mit ihnen trainieren, man muss sie füttern. Es ist ein 12-Stunden-Job."


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Die Tiere einfach in die Hände von Hundefreunden zu geben, funktioniere oft leider nicht, so Theodorsen. Manchmal klappt es einfach nicht. Diese Hunde sind an das Leben im Rudel und an viel Training gewöhnt. Alaska-Huskys sind außerdem Hunde, die draußen leben wollen, in der freien Natur. Sie sind furchtbar lieb, aber man muss wissen, wie diese Hunde ticken. Wir haben einmal einen Hund ins Haus geholt, der verschwand durchs Fenster. Sie wollen zu ihrem Rudel und hinaus ins Freie."

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