Solar Millennium: Insolvenzverwalter will Schadenersatz

20.10.2014, 14:56 Uhr
Solar Millennium: Insolvenzverwalter will Schadenersatz

© dpa

Der Insolvenzverwalter von Solar Millennium fordert mehr als 200 Millionen Euro Schadenersatz vom früheren Management des Kraftwerkbauers. Ein Sprecher von Insolvenzverwalter Volker Böhm wollte am Montag zwar keine Stellungnahme dazu abgeben, doch bestätigten gut informierte Kreise entsprechende Informationen der „Süddeutschen Zeitung“.

Demnach soll mit rund einem Dutzend ehemaliger Vorstände und Aufsichtsräte nahezu das gesamte frühere Top-Management von Solar Millennium für die Pleite haften. Davon ausgenommen ist der prominenteste Ex-Vorstand Utz Claassen, der sein Amt nach nur 74 Tagen wieder aufgegeben hatte und sich laut Böhm nichts zuschulden kommen ließ.

Von der Insolvenz der deutschen Konzernmutter wurden in erster Linie Privatpersonen getroffen: Circa 11 000 Aktionäre verloren durch die abstürzenden Papiere teils viel Geld. Zudem hatten rund 16 000 Anleger knapp 227 Millionen Euro in Schuldverschreibungen von Solar Millennium investiert. Sie können nach aktuellem Stand noch mit einer Auszahlungsquote von etwa 20 Prozent rechnen.

Wie viel Geld mit Hilfe der Schadenersatzforderung eingetrieben werden kann, ist offen. Der „SZ“ zufolge dürften es kaum mehr als zehn Millionen Euro werden.

Keine Kommentare