Bewusste Aktion

Spektakulärer Vorgang in Franken: Darum zerstört Schaeffler hier zehn Tonnen an Produkten

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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23.3.2023, 19:27 Uhr
Rund zehn Tonnen gefälschte Ware hat Schaeffler nun bei einer Aktion zerstört.

© Schaeffler Technologies AG & Co. KG Rund zehn Tonnen gefälschte Ware hat Schaeffler nun bei einer Aktion zerstört.

30.000 Plagiate mit einem Gesamtgewicht von zehn Tonnen – das sind die beeindruckenden Zahlen, die hinter einer ganz besonderen Aktion des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler stecken. Um gegen gefälschte Produkte vorzugehen, fand man sich auf dem Betriebsgelände der Riwald Recycling Franken GmbH in Schweinfurt-Sennfeld ein. Bei der Vernichtung von Fälschungen wurden "in einem ersten Schritt die Produkte so beschädigt, dass eine weitere Verwendung unmöglich ist" – wird in einer Pressemitteilung erläutert. Im Anschluss wurde der Schrott verpresst und später in einem Stahlwerk eingeschmolzen – mit diesem Schritt könne man die Ressource Stahl wieder zurück in den Werkstoffkreislauf bringen. Wälzlager und ähnliche Produkte seien hier im Fokus bei der Aktion gewesen. Besonders diesen Teilen käme eine extrem entscheidende, sicherheitsrelevante Rolle zu – unterstrichen die Verantwortlichen zusätzlich.

Lebensgefährliche Folgen

So könne ein defektes Lager bei einem möglichen Maschinenausfall enorme Kosten für den jeweiligen Betreiber bedeuten – oder noch schlimmer: Es könne zu einem "Unfall mit Personenschaden" kommen, wie es in der Fachsprache heißt. Deshalb habe das Unternehmen mittlerweile eine eigene Abteilung, die sich ausschließlich um Fälschungsfälle von Schaeffler kümmere.

Werden gefälschte Modelle entdeckt, werden diese zunächst sichergestellt. Bei einem möglichen laufenden Verfahren müssen Produkte zunächst noch als Beweismittel aufbewahrt werden. Anschließend könne eine Vernichtung erfolgen. Bei den zuletzt zerstörten Produkten handelt es sich laut Angaben von Schaeffler unterdessen um Funde aus Europa innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre. Der Schaden, der deutschen Unternehmen durch Produktpiraterie entsteht, wird vom VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) auf etwa 6,4 Milliarden Euro jährlich geschätzt.

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