Stadt Hersbruck bekommt eine eigene Gedenkstätte

15.3.2008, 00:00 Uhr

Ein Pavillon an der Badstraße wird künftig Anlaufstelle für Gruppen und Einzelbesucher des Geländes sein. Das Grundstück dazu hat jetzt die bayerische Gedenkstättenstiftung erworben. Einmütig stimmte der Bauausschuss des Hersbrucker Stadtrats dem Verkauf eines 460 Quadratmeter großen Grundstücks an der Badstraße an die Stiftung zu.

Die bayerische Gedenkstättenstiftung hat vom Freistaat die Aufgabe übertragen bekommen, die Arbeit der bestehenden KZ-Gedenkstätten zu koordinieren. Der CSU-Landtagsabgeordnete Kurt Eckstein hatte zuammen mit dem örtlichen Dokumentationsverein auch den Landtagsausschussvorsitzenden Ludwig Spänle nach Hersbruck eingeladen.

4000 Häftlinge starben

Hersbruck, das legt auch das neue Buch des angesehenen Historikers Wolfgang Benz dar, hatte als eines der vielen Außenlager von Flossenbürg besondere Bedeutung. Nur hier, in Flossenbürg selbst, und im tschechischen Außenlager Leitmeritz gab es Krematorien. 4 000 Häftlinge starben in Hersbruck, im Doggerstollen von Happurg oder auf den Todesmärschen bei Kriegsende. 10 000 Häftlinge mussten am Stollenbauprojekt Doggerwerk arbeiten. Die Nazis planten in der Houbirg kurz vor Kriegsende eine unterirdische Flugzeugfabrik.

Wie der Leiter der Gedenkstätte Flossenbürg, Alexander Schmidt, erläuterte, wird der geplante Pavillon ausreichend Platz für eine ganze Schulklasse bieten. Hier sollen Austellungen Platz finden, Filme gezeigt und Diskussionen ermöglicht werden.