Tägliches Metzgereisterben: Bayern am stärksten betroffen

13.10.2018, 14:55 Uhr
Tägliches Metzgereisterben: Bayern am stärksten betroffen

© Bernd Böhner

Insgesamt gab es am Jahresende 2016 bundesweit noch knapp 12.800 Metzgereibetriebe mit mehr als 21.300 Verkaufsstellen. Am stärksten betroffen vom Metzgereiensterben war demnach Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg und Niedersachsen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist die Metzgereiendichte in Bayern trotzdem immer noch hoch: 2016 kamen nach der Statistik zufolge im Freistaat auf 100.000 Einwohner noch 42 Fleischerfachgeschäfte.

In Baden-Württemberg waren es nur 31, in Niedersachsen sogar nur 20. Im bundesweiten Schnitt sind es 26 pro 100.000 Einwohner. Die Gründe für die sinkende Zahl der Metzgereibetriebe sind vielfältig. So machten unter anderem Supermärkte und Discounter mit ihren Frischfleisch-Abteilungen immer mehr Metzgern das Leben schwer, urteilt der Fleischerverband. Traditionelle Landmetzgereien litten oft unter der Abwanderung der Bevölkerung in die Städte. Hinzu komme, dass in Deutschland immer weniger Fleisch und Wurst gekauft werde.

Für den Sprecher der Fleischerverbandes Bayern, Stefan Ulbricht, lässt sich aber allein damit die Schließung von Metzgereibetrieben nicht erklären. Viel häufiger, so seine Erfahrung, veranlasse selbstständige Metzger der Mangel an Fachkräften und geeignetem Nachwuchs zur Geschäftsaufgabe. Oft finde sich einfach kein Nachfolger in der Familie, der den Betrieb weiterführen wolle. Und junge Leute habe lange Zeit das schlechte Image des Metzgerberufs abgeschreckt. Zum Glück ändere sich das gerade, beobachtet Ulbricht.

3 Kommentare