Telefonbetrug: Polizei warnt vor falschen Gerichtsvollziehern

8.4.2020, 18:30 Uhr

In einem der Fälle klingelte am Dienstag gegen 11 Uhr das Telefon eines Forchheimers. Ein angeblicher Gerichtsvollzieher drohte dem 64-Jährigen mit einem Vollstreckungsauftrag, der gegen ihn vorliegt. Um einen bevorstehenden Besuch des Vollzugsbeamten sowie weitere Zwangsmaßnahmen abzuwenden, solle der Mann mehrere hundert Euro in Form von Gutscheinkarten bezahlen. Der angerufene Oberfranke ließ sich davon jedoch nicht beirren und beendete das Gespräch.

Die Callcenter-Betrüger versuchten mit diesem Vorgehen noch weitere Menschen zur Geldzahlung zu überreden. Sie bedienten sich dabei des sogenannten "Call ID Spoofings". Einer Technik, mit deren Hilfe das Telefondisplay eine falsche Telefonnummer anzeigt. Im geschilderten Fall des 64-Jährigen, stand auf dessen Telefon die Rufnummer des Amtsgerichts Forchheim, obwohl der Anruf nachweislich nicht von dort aus geführt wurde. Die Kriminalpolizei Bamberg hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die Polizei Oberfranken warnt erneut vor betrügerischen Anrufen im Zusammenhang mit falschen Amtspersonen, angeblichen Verwandten und Gewinnversprechen:

  • Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, die Ihre finanzielle und / oder persönliche Situation betreffen.
  • Lassen Sie sich nicht von einer vertrauenserweckenden Rufnummer auf dem Display in die Irre führen.
  • Erkundigen Sie sich nach dem Namen des Anrufers, der Adresse und einer Rückrufnummer. Notieren Sie sich diese Angaben.
  • Fragen Sie gezielt nach, um welches Gewinnspiel oder welchen Vorgang es sich handelt.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten preis, z.B. Kontoinformationen, Vermögensverhältnisse, Kreditkartennummern.
  • Leisten Sie niemals Vorauszahlungen, um angebliche Gebühren, Steuern, Anwaltskosten oder Geldstrafen zu begleichen.
  • Übergeben Sie unter keinen Umständen Bargeld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
  • Rufen Sie keine gebührenpflichtigen Sondernummern zurück (diese beginnen z.B. mit der Vorwahl: 0900…, 0180…, 0137…).
  • Wenn Sie Zweifel haben, sprechen Sie mit Verwandten, dem Ansprechpartner ihres Kreditinstituts oder informieren Sie die Polizei. In dringenden Fällen wählen Sie den Notruf 110.

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