Tödliche Attacke in Augsburg: Alle sieben Beteiligten inhaftiert

9.12.2019, 16:11 Uhr
Die Situation eskalierte, als sich der verstorbene Feuerwehrmann zu den sieben Männern umdrehte. Sofort umringten sie ihn, dann kam der tödliche Schlag.

© Karl-Josef Hildenbrand, dpa Die Situation eskalierte, als sich der verstorbene Feuerwehrmann zu den sieben Männern umdrehte. Sofort umringten sie ihn, dann kam der tödliche Schlag.

Nach der tödlichen Attacke vom vergangenen Freitag hat die Polizei inzwischen alle sieben Beteiligten ermittelt und inhaftiert. Eine wesentliche Rolle bei der Fahndung spielte die Videoaufzeichnung – und der Hinweis eines jungen Mannes. Offenbar hatte die Polizei gezielt bei Jugendlichen gefragt, wer für eine solche Attacke in Frage kommen könnte. Weitere Tipps kamen von Ermittlern, die sich auf jugendliche Straftäter spezialisiert haben. Der Hauptverdächtige war mehrmals aufgefallen, auch wegen Körperverletzung.

Die Aussagen von Zeugen halfen der Polizei dagegen kaum weiter, weil sie völlig widersprüchlich waren. Auch der Tatablauf ist noch unklar. Offenbar war die Jugendgruppe auf dem Königsplatz mitten in der Fuggerstadt durch lautes Benehmen aufgefallen. Das Video zeigt keine Tonaufnahmen, dort sind lediglich wild gestikulierende junge Männer zu sehen. Zeugen berichten, dass die Männer gepöbelt hätten und mit Dosen kickten.

Das spätere Opfer und sein Begleiter näherten sich den Jugendlichen und gingen aber an ihnen vorbei. Die Situation eskalierte erst, als sich der Feuerwehrmann noch einmal umdrehte. Sofort umringten ihn die Sieben, dann der tödliche Schlag. Die Augsburger Polizei wehrt sich vehement gegen den Vorwurf, sie wollte etwas vertuschen, weil es keine Beschreibung der Täter gab. Von "unerträglichen Anfeindungen" spricht Polizeipräsident Michael Schald.

Tatsächlich wäre es kontraproduktiv gewesen, die Gesuchten zu beschreiben, sagt Schwald. So wären sie gewarnt gewesen. Alle sieben Beteiligten im Alter von 17 bis 20 Jahren sind in Augsburg geboren, sie kennen sich schon seit längerer Zeit. Sechs von ihnen haben die deutsche Staatsbürgerschaft, einer die italienische. Der Hauptverdächtige hat zudem einen türkischen und einen libanesischen Pass. Fünf der verdächtigen Deutschen sind türkischer Herkunft.