Tödliche Kollision mit Tower in Franken: Militär-Heli geborgen

18.4.2018, 18:01 Uhr
Tödliche Kollision mit Tower in Franken: Militär-Heli geborgen

© NEWS5 / Merzbach

Eigentlich landete der Bundeswehr-Hubschrauber des Typs CH53 nur zum Tanken auf dem zivilen Haßfurter Flugplatz. Doch bei der Routinemaßnahme kam es zu einem schweren Unfall. Die Rotorblätter der 8660-PS-Maschine trafen den Tower, Gesteinsbrocken flogen wie Geschosse umher, die Wucht muss gewaltig gewesen sein. So gewaltig, dass sich auch Teile des Rotors lösten. Die Trümmer trafen einen Flugplatzmitarbeiter, der im Freien stand. Der schwer verletzte Mann wurde noch ins Krankenhaus gebracht, wo er seinen lebensgefährlichen Verletzungen erlag.

Auch jetzt, eine Woche später, beschäftigt der Unfall das Personal am Haßfurter Flugplatz noch. Die Anlage blieb mehrere Tage gesperrt, zu aufwendig seien die provisorischen Reperaturarbeiten an dem Tower gewesen, die Landebahn sowie die Rollwege mussten gereinigt werden. Jetzt barg die Bundeswehr den Transporthubschrauber. Die Maschine war nach der Kollision flugunfähig, musste deshalb von Experten teilweise zerlegt werden, etwa die Rotorblätter wurden abgeschraubt. Anschließend wurde der Helikopter mit Ziel Diepholz abtransportiert. Dort soll er weiter untersucht, anschließend gewartet und instand gesetzt werden.

Staatsanwaltschaft: Ermittlungen laufen 

Die Bundeswehr rückte am Mittwoch mit einem Tieflader samt Kran an, um die CH53 anzuheben und auf einen Lastwagen zu hieven. Wohin sie jetzt gebracht wird, ist unklar. Auch der genaue Sachschaden kann nach wie vor nicht beziffert werden. Weil aber auch herumstehende Fahrzeuge von den Gesteins- und Rotortrümmern getroffen wurden, dürfte er in die Millionen gehen, schätzt die Polizei. 

Die Ermittlungen laufen, betont die Bamberger Staatsanwaltschaft, auch Luftfahrtexperten sind daran beteiligt. Man habe jede Menge Bildmaterial, das derzeit ausgewertet werde, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Genauere Erkenntnisse zu den Hintergründen des Unfalls versprechen sich die Ermittler von einem Gutachten. Die Ergebnisse erwartet die Staatsanwaltschaft aber erst in ein paar Monaten. Auch die Bundeswehr hat eine eigene Untersuchung eingeleitet. 

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