Trauriger Spitzenwert: Bayern hat erneut die meisten Badetoten

6.8.2020, 13:10 Uhr
Trauriger Spitzenwert: Bayern hat erneut die meisten Badetoten

© Arno Schwamberger

"Die Zahl der Ertrunkenen ist nun mal sehr wetterabhängig", sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese. Der Frühling und die ersten Sommermonate seien in diesem Jahr doch eher verhalten gewesen; das spiegele sich in den Zahlen wider. 16 Menschen ertranken Wiese zufolge in einem Fluss, sechs in einem Bach, elf in einem See und je einer in einem Teich und in einem Kanal.


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Dass bislang niemand in einem Schwimmbad ertrunken ist, überraschte Wiese nicht. Denn dort wird das Wasser von Fachpersonal überwacht, anders als an vielen Seen und Flüssen. Deutschlandweit gab es zwischen Januar und Juli der Statistik zufolge 192 tödliche Badeunfälle. Mehr als 90 Prozent davon ereigneten sich an ungesicherten Badestellen.

Bayern war schon oft trauriger Spitzenreiter

Bayern war in den vergangenen Jahren bei der Zahl der tödlichen Badeunfälle regelmäßig der traurige Spitzenreiter in Deutschland - meist noch vor dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Das liegt nach Ansicht vieler Fachleute auch daran, dass es im Freistaat eine vergleichsweise hohe Zahl von freien Gewässern gibt, an denen kein Aufsichtspersonal zur Verfügung steht. Die Ursachen für die hohe Zahl von Badetoten seien Leichtsinn, das Überschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit, eine zu hohe Risikobereitschaft sowie insbesondere das Baden an unbewachten Badestellen.


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Im vergangenen Jahr kamen im Freistaat 95 Menschen im Wasser ums Leben, heuer rechnet man bei der DLRG mit deutlich mehr traurigen Schlagzeilen. Denn wegen der Corona-Pandemie verbringen viele Menschen ihren Urlaub in bayerischen Ferienregionen.