Trotz Kritik: Betreiber halten an Plänen zur Stromtrasse fest

1.3.2016, 07:02 Uhr
Optimal ist anders, das sagen sogar die Netzbetreiber. Trotzdem verfolgen sie nun Pläne, die von einem großen Teil der Bevölkerung abgelehnt werden - sie haben keine andere Wahl.

© dpa Optimal ist anders, das sagen sogar die Netzbetreiber. Trotzdem verfolgen sie nun Pläne, die von einem großen Teil der Bevölkerung abgelehnt werden - sie haben keine andere Wahl.

Die Netzbetreiber betonen zwar erneut, dass dies netztechnisch gesehen nicht die optimale Lösung sei, bevorzugen würde man einen Ausbau um Grafenrheinfeld. Doch das hatte die Koalition in Berlin unterbunden. Also planen die Übertragungsnetzbetreiber mit der Aufrüstung dieser Wechselstromleitung von Altenfeld (Thüringen) über Würgau (Oberfranken) nach Ludersheim (Nürnberger Land) - obwohl dadurch die Anbindung der neuen Bundesländer abnehme und - bei einer weiteren Zunahme der Stromflüsse - "tendenziell eher mit weiteren zusätzlichen Netzverstärkungs- oder -ausbaumaßnahmen zu rechnen" sei.

Auch viele Bürger hätten sich gegen diese Maßnahme ausgesprochen, heißt es. Insgesamt habe es 15.636 Stellungnahmen zum letzten Netzentwicklungsplan (NEP) gegeben. Darunter auch Einwände gegen die Gleichstromtrassen, zwei - Südlink und die Gleichstrompassage Süd-Ost - sollen nach Bayern führen. Im aktuellen Entwurf des NEP werden sie wieder bestätigt, nun allerdings mit den von der Politik beschlossenen Neuerungen.

So endet künftig die Gleichstrompassage Süd-Ost bei Landshut. Nach ursprünglichen Planungen sollte sie durch die Region Nürnberg führen, im Moment ist ihr Verlauf wieder offen.

Auch aufgenommen in den aktuellen NEP ist die Erdverkabelung für Gleichstromleitungen. Würde diese zu 100 Prozent durchgeführt, entstünden für den Netzausbau Kosten von 30 bis 34 Milliarden Euro, heißt es. Der Bedarf an Netzverstärkung und -ausbau wird insgesamt auf zwischen 8900 und 10.100 Kilometer beziffert.

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