"Unverpackt": Fränkischer Supermarkt eröffnet größte Abteilung Deutschlands

17.8.2019, 18:44 Uhr

"Ich bin kein Fanatiker", sagt Michael Seidl dem Nordbayerischen Kurier. Er ist Inhaber des Edeka Seidl in Kulmbach, einem der ersten Supermärkte in der Republik, die eine Abteilung für verpackungsfreie Lebensmittel führen. Die "Zero Waste"-Bewegung hat Franken längst erfasst. In Nürnberg öffnete bereits vor Monaten ein "Unverpackt"-Laden, weitere in der ganzen Region folgten. Aber eine komplette Abteilung in einem herkömmlichen Supermarkt? Das ist mindestens selten, wenn nicht sogar einzigartig in Franken. 

"Ich kaufe natürlich die unverpackten Lebensmittel, die mir auch schmecken", sagt Seidl dem Nordbayerischen Kurier. "Wenn es ein Lebensmittel eben nicht unverpackt gibt, verzichte ich allein aus diesem Grund allerdings nicht darauf. Aber wenn viele so denken, ist der Anfang schon gemacht." 

An Milchtankstelle können Kunden frisch zapfen

240 lose Nahrungsmittel soll es geben, ohne Plastik, ohne unnötige Verpackung. Das Sortiment wird dabei erweitert um Bio-Seife oder eine Milchtankstelle. Am Ende sollen über Tausend "Zero Waste"-Produkte in den Kulmbacher Regalen zu finden sein.

Kunden können etwa eine Box von zu Hause mitbringen und die Waren abfüllen und abwiegen. Wer keine geeigneten Gefäße habe, verspricht Seidl, der könne im Laden Mehrweg-Behälter kaufen. Bereits in der Vergangenheit habe der Edeka - im Vergleich zu anderen Supermärkten - ermöglicht, dass Kunden Fleisch, Wurst, Käse und frische Backwaren in eigenen Behältern transportieren dürfen. Die "Unverpackt"-Abteilung sei aber natürlich dennoch ein gewaltiger Schritt.

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