US-Army räumt ein: Standort in Illesheim mit PFC kontaminiert

5.2.2020, 15:21 Uhr
US-Army räumt ein: Standort in Illesheim mit PFC kontaminiert

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Der Flugplatz der US-Armee in Illesheim ist offenbar, wie der in Ansbach-Katterbach und viele andere der Army auch, mit Per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) belastet. Wie eine Army-Sprecherin der Windsheimer Zeitung bestätigte, wurde nahe der Feuerwache in den Storck Barracks eine Verunreinigung gefunden. Detailuntersuchungen wurden 2019 durchgeführt, mit der Vorlage des daraus resultierenden Gutachtens rechnet das Landratsamt in Neustadt bis Ende Februar.


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Bereits seit 2017 waren in Abstimmung mit dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach die Grünflächen des Flugfeldes in Illesheim untersucht worden.

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Bei diesen Untersuchungen wurden demnach "Werte festgestellt, die weiteren Erkundungsbedarf hinsichtlich des Wirkungspfades Boden-Grundwasser notwendig machten", wie Thorsten Distler, Sachgebietsleiter Gewässerschutz und Abfallrecht am Landratsamt, auf eine Anfrage der Stadt Bad Windheim mitgeteilt hatte.

Jürgten Boier, Geschäftsleitender Beamter von Illesheims Nachbarstadt Bad Windsheim, verlas das Schreiben des Landratsamts kürzlich auf eine vorangegangene Anfrage und diesbezügliches Nachhaken von SPD-Stadträtin Petra Negendank (SPD) im Stadtrat der Kurstadt.

PFOS steht im Verdacht, Krebs zu erregen

Mit zu untersuchen ist laut Landratsamt auf dem Kasernenareal auch der Bereich des Löschwasserrückhaltebeckens, welches undicht sei. Diesbezüglich sei ein Lösungsvorschlag seitens der US-Armee beziehungsweise der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vorzulegen.

Das sind die ehemaligen und aktuellen Standorte der US-Armee in Franken und der Oberpfalz.

Das sind die ehemaligen und aktuellen Standorte der US-Armee in Franken und der Oberpfalz. © Infografik

US-Army in Illesheim spricht von "Verunreinigung"

Die US-Armee beantwortet ihrerseits eine Anfrage der WZ mit dem Hinweis auf eine "Verunreinigung", welche nahe der Feuerwache der Illesheimer Kaserne gefunden worden sei. Hauptschadstoff sei hier, wie in Katterbach auch, PFOS (Perfluoroctansulfonsäure), eine Substanz, die beispielsweise in früher verwendeten Feuerlöschschäumen enthalten war. Zahlreiche Standorte der US-Armee sind mit dieser und ähnlichen Chemikalien kontaminiert.


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PFOS ist eine dieser Altlasten und steht unter anderem im Verdacht, Krebs erregend zu sein und negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Menschen zu haben. Die Europäische Union hatte seine Verwendung bereits 2008 weitestgehend eingeschränkt, laut Petra Negendank ist es seit 2011 komplett verboten.

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