Verfolgungsjagd auf A3 und A93: Drei verletzte Polizisten

26.4.2018, 07:32 Uhr
Verfolgungsjagd auf A3 und A93: Drei verletzte Polizisten

© NEWS5 / Auer

Zunächst sollte er nur angehalten werden, weil er einen Kreisverkehr entgegen der zulässigen Fahrtrichtung befuhr. Doch aus der Routinekontrolle entwickelte sich eine filmreife Verfolgungsjagd. 

Ein 34-jähriger Regensburger hielt am Mittwochabend die Polizei in Atem. Gegen 20.50 Uhr befuhr er im Gemeindebereich Pentling mit seinem Landrover in einen Kreisverkehr - allerdings in die verkehrte Richtung. Eine Streife der Polizeiinspektion Neutraubling, die das beobachtete, schritt ein. Sie wollten den Landrover anhalten und kontrollieren, kamen allerdings nie dazu. Denn als die Polizeibeamten die Anhaltesignale gaben, trat der Fahrer das Gaspedal voll durch und floh.

Die Beamten nahmen die Verfolgung auf. Auf seiner überstürzten Flucht passierte der Regensburger erneut einen Kreisverkehr entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, außerdem bretterte er bei Rot über eine Ampel. Die Verfolgungsjagd wurde über mehrere Straßen und Feldwege fortgesetzt, die sich vom Gemeindebereich Pentling in den Regensburger Stadtwesten verlagerte.

Von dort aus versuchte der 34-Jährige, auf der A93 in Fahrtrichtung München zu entkommen. Die Streife aus Neutraubling rief in der Zwischenzeit Verstärkung. Mehrere Polizeifahrzeuge hefteten sich dem Regensburger an die Fersen und folgten ihm auf die Autobahn. Der Plan der Beamten war es, den Landrover am Autobahnkreuz Regensburg in der Überleitung zur A3 in Fahrtrichtung Passau zu stoppen.

Rückwartsgang als Option zur Flucht

Nicht aber mit dem Fluchtwagenfahrer: Er rammte kurzerhand ein neben ihm fahrendes Polizeifahrzeug. Nachdem ihm die Beamten den Weg versperrten, legte der 34-Jährige den Rückwärtsgang ein setzte seine Flucht anders herum fort. Er setzte mehrere Meter auf der Autobahn zurück, erwischte dabei aber glücklicherweise keinen der Beamten mit seinem Wagen.

Weil sein Landrover für Fahrten über unwegsames Gelände ausgelegt war, nutzte er danach die Gelegenheit, um über eine angrenzende Grünfläche an den stehenden Polizeifahrzeugen vorbei zu düsen. Diese nahmen die Verfolgung sofort wieder auf. Der 34-Jährige scherte kurz darauf erneut auf die A93 ein und haute weiter in Richtung Weiden ab.

Seine Flucht führte ihn auf die A3 in Richtung Nürnberg, wo die Polizisten ihn endlich in der Überleitung zur A3 aufhalten konnten. Er wollte sich allerdings nicht geschlagen geben und versuchte es erneut mit der Flucht nach hinten: Dabei rammte er ein hinter ihm stehendes Polizeifahrzeug. Dies schnitt ihm allerdings endgültig den Fluchtweg ab.

Heftiger Widerstand bei der Festnahme

Bei der vorläufigen Festnahme leistete der Regensburger heftigen Widerstand gegen mehrere Polizeibeamte. Dabei verletzte er mehrere Ordnungshüter. Insgesamt wurden bei der turbulenten Verfolgungsjagd und der anschließenden Festnahme drei Polizeibeamte und der Flüchtende selbst leicht verletzt. Zwei Polizeifahrzeuge und der Landrover des 34-Jährigen wurden leicht beschädigt.

Erste Untersuchungen ergaben, dass der Regensburger alkoholisiert war und außerdem keine gültige Fahrerlaubnis besaß. Um dem noch einen drauf zu setzen, war der Landrover weder zugelassen noch versichert. An dem Pkw waren außerdem gefälschte Kennzeichen angebracht.

Zur Unfallaufnahme wurde die Überleitung der A3 am Autobahnkreuz Regensburg für circa eine Stunde komplett gesperrt. Zur Absperrung und Ausleuchtung der Unfallstelle waren die Berufsfeuerwehr Regensburg und die Freiwillige Feuerwehr Harting vor Ort.

Der Flüchtende hat während seiner rücksichtslosen Fahrt mehrere Verkehrsteilnehmer gefährdet, insbesondere im Bereich der Franz-Josef-Strauß-Allee und dem Ziegelackerweg. Die beteiligten Fahrzeugführer und/oder Zeugen des Geschehens werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Regensburg Nord unter der Rufnummer 0941/506-2221 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.