Verheißungsvoller Auftakt der "Aktionswoche Innenorte"

29.9.2019, 18:29 Uhr
Verheißungsvoller Auftakt der

© Harald Munzinger

Die Initiative zu "Mein Leben findet innen statt" wurde vom Regionalmanagement im Kooperation mit sechs Kommunen und etlichen Eigentürmern von beispielhaften Immobilien dafür entwickelt, "wie aus alten, leerstehendem oder teils auch heruntergekommenen Gebäuden, Hofflächen oder Straßenzügen wieder Neues entstehen kann", so Landrat Weiß. Dass sich Mut, Ausdauer und Entschlusskraft, die für solche Projekte nötig seien, "allemal lohnen können", soll bei den Aktionstagen bis einschließlich 6. Oktober mit Gebäuden und Grundstücken vermittelt werden, die saniert, umgestaltet oder umgebaut wurden. Dabei gehen auch die Städte und Gemeinden mit guten Beispielen voran.

Wie etwa Markt Erlbach, das nach den anerkennenden Worten von Landrat Weiß mit sanierten Gebäuden und umgestalteten Flächen "in einem ganz neuen Licht erstrahlt" und deutlich macht: "Hier findet Leben statt". Genau das wolle man als Landkreis unterstützen und die Eigentümer darin bestärken, sich der Herausforderung "Aus Alt mach Neu" zu stellen, so Weiß. Dazu würden ihnen am Objekt und in Impulsvorträgen von Fachleuten die Umsetzungs- und Finanzierungsmöglichkeiten bei den verschiedenen Bauvorhaben aufgezeigt.

Wie der Landrat machte auch Dr. Kreß, mit einem eigenen sowie kommunalen Projekten im Aktionsprogramm deutlich, wie wichtig es ist, die Bürger auf dem Weg zur Bewahrung und Gestaltung lebendiger Innenorte mitzunehmen. Die Bürgermeisterin wollte mit der Aktion auch das Bewusstsein geschärft wissen, "was sich in den letzten Jahrzehnten in den Altorten und Ortskernen verändert hat und wo man weiter aktiv bleiben muss, wenn wir dem Verfall und dem Aussterben Einhalt gebieten wollen".

Politik muss Schwerter schärfen

Förderprogramme wie Dorferneuerung oder Städtebauförderung seien sicher für die Kommunen ein wichtiges und gewichtiges Argument, wenn man bei stetigen Forderungen von Leerstandsmanagement oder Nachverdichtung ernst machen und Investitionen in Gebrauchtimmobilien in den Ortskernen generieren wolle, doch reichten diese Instrumente nicht aus. Deshalb sah Dr. Kreß die Politik gefordert, "die Schwerter zu schärfen und den Kommunen auch rechtliche Mittel an die Hand zu geben, gegen den nachlässigen Verfall von Gebäuden und die Nichtnutzung erschlossener Grundstücke vorzugehen, vor allem wenn wir bei der Ausweisung von Bauland Obergrenzen diktiert bekommen".

Der Blick der Bürgermeisterin war auf die Landtagsabgeordneten Gabi Schmidt und Raimund Swoboda in den Gästereihen gerichtet, als sie stellvertretend an deren Adresse meinte, "dass Vertreter der Politik nicht nur gerne gesehene Zuhörer sind, sondern den rechtlichen und finanziellen Rahmen schaffen müssen, mit dem wir dann in unseren Orten agieren müssen". Mit dem Hinweis auf eine ganze Reihe von gelungenen Projekten – angefangen vom "Bürgerhaus zum Löwen" über Kinderkrippe und Kindergarten bis zum Museum und zur Neugestaltung der Hauptstraße – bei zwei Gemeinderundgängen stellte Dr. Kreß fest, dass der Gemeinde die Aufgaben nicht ausgingen, sie aber selbst als größter Akteur auf dem örtlichen Immobilienmarkt mit in den letzten zehn Jahren acht aufgekauften Leerständen nicht alles selbst tun könne, "um dem weiteren Verfall und Missstand in unserem schönen Markt entgegenzuwirken".

Auch ein Beitrag zum Klimaschutz

Die Markt Erlbacher Bürgermeisterin begrüßte deshalb in Übereinstimmung mit ihren Kollegen aus der "Aurach-Zenn-Allianz" die Initiative des Landkreises zur "Aktionswoche Innenorte" mit dem Wunsch, "dass wir einen Ball ins Rollen bringen und bei unseren Bürgern einen Prozess anstoßen können". Schließlich werde mit jedem Bauplatz, der nicht ausgewiesen werden müsse, "der Landverbrauch und damit der Klimawandel positiv beeinflusst".

Dieser Ball wird im Lauf der Aktionswoche am 3. Oktober weitergespielt nach Scheinfeld zum "Denk-Mal"-Tag, am Samstag, 5. Oktober zum "Kulinarischen Spaziergang" in Diespeck, am 6. Oktober zur "Historischen Wanderung" in Gutenstetten sowie nach Uffenheim mit dem Motto "Alte Schätze, frischer Wind" und nach Weigenheim, wo "Neid nicht in leere Scheunen kriecht". Für die Ausarbeitung des Programmes in der attraktiven Aufmachung eines Leitfadens zu attraktiven Beispielen galt Regionalmanagerin Andrea Linz zum Startschuss der Innenorts-Kampagne besondere Anerkennung von allen Seiten. Markt Erlbach reicherte das Informationspaket zur Gebäude- und Flächensanierung mit einem attraktiven Kinderprogramm an, bei dem der "Nachtwächter" auf einem spannenden historischen Spaziergang eine interessierte Gefolgschaft hatte.

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