Vier Menschen sterben: Tödliches Wochenende auf Frankens Straßen

30.6.2019, 20:55 Uhr
In diesem Wrack verlor bei Feucht ein Mann sein Leben.

© NEWS5 / Fechner In diesem Wrack verlor bei Feucht ein Mann sein Leben.

Es war ein heißes Wochenende, eines, bei dem Tausende Urlauber etwa aus Rheinland-Pfalz und Hessen Bayern durchquerten. Dort begannen die Sommer-Ferien. Der ADAC warnte vor langen Staus im Freistaat, die Zahl der Autos werde sich auf den Autobahnen deutlich erhöhen. Und damit auch das Unfall-Risiko. Eine Prognose, die sich bewahrheitet hat. Am Wochenende starben acht Menschen auf Bayerns Straßen, gleich mehrere davon in Franken. 

Am Samstagmorgen stürzte bei Wiesenthau im Landkreis Forchheim eine Radlerin alleinbeteiligt auf die Straße. Die 64 Jahre alte Frau trug zwar einen Helm, zog sich aber dennoch schwerste Kopfverletzungen zu. Am Sonntagmorgen starb sie in einer Klinik. Wie es zu dem Sturz kam, ist derzeit noch unklar. Die Polizei ermittelt, ein Gutachter, den die Staatsanwaltschaft berief, arbeitet an der Aufklärung. 

Ein besonders schwerer Unfall ereignete sich auf einer Bundesstraße in Unterfranken. Bei Reichenberg kollidierte ein Sprinter mit zwei Bikern. Die Kradfahrer stürzten, eines der beiden Motorräder ging in Flammen auf. Für einen Fahrer und seine Sozia kam jede Hilfe zu spät, noch an der Unfallstelle starb das Paar. Die beiden anderen Biker erlitten schwere Verletzungen und werden in einer Klinik behandelt.

In einem völlig demolierten VW starb ebenfalls am Samstagabend ein Mann. Von dem Auto blieb nur noch ein Wrack übrig, nachdem der Fahrer aus bislang ungeklärter Ursache in einer Linkskurve am Autobahndreieck Feucht die Kontrolle verlor. Der Wagen prallte gegen mehrere Bäume, ehe er zum Stehen kam.

Auf der A93 bei Neustadt an der Waldnaab kam eine 66-jährige Schwedin ums Leben. Ihr Mann kam mit dem Auto aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und prallte gegen die Mittelplanke. Der Wagen schleuderte nach rechts und überschlug sich auf der Böschung. Die Frau am Beifahrersitz starb wenig später im Krankenhaus. Der Fahrer verletzte sich schwer.

"Im Stau waren bis zu 3000 Fahrzeuge"

Für jede Menge Probleme sorgten gleich mehrere Unfälle auf der A3. Am frühen Sonntagmorgen war zwischen den Anschlussstellen Höchstadt und Schlüsselfeld eine vierköpfige Familie verunglückt. Wie die Polizei mitteilt, war der Vater der Familie, der am Steuer saß, aus bisher ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen, der VW prallte frontal gegen einen Brückenpfeiler. Der Mann schwebt in Lebensgefahr, seine Ehefrau erlitt schwere Verletzungen, zwei kleine Kindern wurden vorsorglich in eine Klinik gebracht. Zwei Folgeunfälle, bei denen ein weiterer Autofahrer schwer verletzt wurde, sorgten für den Verkehrskollaps. 

"Im Stau waren bis zu 3000 Fahrzeuge", sagt Wolfgang Baer. Er ist Sprecher der Verkehrspolizei Erlangen. "Uns war ganz wichtig, zusammen mit BRK und Feuerwehr hier vor Ort die Versorgung der Fahrzeuginsassen zu ermöglichen. Das hat wunderbar geklappt." 1000 Flaschen Mineralwasser verteilte man etwa an wartende Autofahrer, die in der brütenden Hitze drei Stunden ausharren mussten.

Zwei Fahrzeuge, die Feuer fingen, sorgten am Wochenende für zusätzliche Staus. Bei Allersberg schlugen Flammen aus einem Sprinter. Verletzt wurde zwar niemand, die Bergungsarbeiten gestalteten sich jedoch schwierig. Bei Erlangen-Frauenaurach brannte ebenfalls ein Kleintransporter. Die heißen Fahrzeugteile setzten dabei die Böschung in Brand. Für eine Stunde ging auf der A3 nichts mehr.


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