Wasserscheid: "Ich suche Kontakt zur fränkischen Seele"

29.11.2013, 20:54 Uhr
Wasserscheid:

© BR/Hager Moss Film GmbH/Bernd Schuller

Herzlichen Glückwunsch, Frau Wasserscheid, zur Aufnahme in die „Mordkommission Franken“. Ist Ihnen da etwas Ungewöhnliches geglückt?

Eli Wasserscheid: Dankeschön. Es ist einfach großartig und etwas Besonderes, im Tatort mitspielen zu dürfen. Und das auch noch in meinem schönen Frankenland.

Aber Sie haben doch heuer schon zweimal Tatort-Luft geschnuppert. Sie waren in der Folge „Aus der Tiefe der Zeit“ zu sehen und werden am Sonntag vor Weihnachten in „Allmächtig“ auf dem Bildschirm erscheinen. Was wird jetzt anders sein?

Wasserscheid: Ich habe beide Male die Pathologin Dr. Nögel gespielt und durfte den Münchner Kommissaren Batic und Leitmayr sagen, was die auffälligsten Merkmale der Leichen waren und wann die Menschen gestorben sind...

...Sie wollen damit sagen, dass Sie jetzt in die Königsdisziplin wechseln?

Wasserscheid: Ja, genau (lacht). Aber der gesamte Tatort ist Königsdisziplin.

Ihr Kollege Fabian Hinrichs, der den Leiter der Mordkommission, Konrad Wagner, verkörpert, kommt aus Hamburg und kennt Franken kaum. Er sagte, er müsse die Region erst erkunden, am besten mit dem Fahrrad. Sie wohnen in München. Wie steht es mit Ihren Ortskenntnissen?

Wasserscheid: Ich kenne Bamberg und das Umland natürlich gut. Meine Eltern leben noch da. Ich habe sechs Geschwister, die zum Teil in der Gegend wohnen. Zur Erholung fahre ich gerne nach Oberfranken, gehe im Sommer auf den Keller, wie man in Bamberg sagt, oder sonne mich im Hainbad.

Die Dreharbeiten für den ersten Tatort finden aber nicht in Bamberg, sondern in Nürnberg und Fürth statt. Sind die Städte für Sie Neuland?

Wasserscheid: Ich habe eine Zeit lang am Gostner Hoftheater gespielt, zusammen mit Sonny Hennig, und habe fünf Monate in Gostenhof gewohnt. Außerdem war ich mit meinem Stück „Emma in love“ vom Münchner Metropoltheater heuer zu den Nürnberger Theatertagen eingeladen. Und ich habe im Fürther Theater gastiert, weil die Fürther eine Kooperation mit dem Metropoltheater haben.


Sie haben Erlangen nicht erwähnt, denn in der Rechtsmedizin der Uni Erlangen wird ja auch gedreht!

Wasserscheid: Auch kein Problem: In Erlangen habe ich Verwandtschaft.

Sie müssen sich also gar nicht groß vorbereiten?

Wasserscheid: Ich werde mit Sicherheit wieder eine Weile in Bamberg wohnen, um mit der fränkischen Seele wieder in Kontakt zu kommen und zu spüren: So schmeckt das Schäufala.

Aha, den Dialekt wird also auch der Zuschauer aus Hamburg vernehmen?

Wasserscheid: Ja, man wird bestimmt hören, dass Wanda Goldwasser aus Oberfranken kommt. Nein: Ich bin mir sicher!

Ihr Name ist für das Fernsehen nur geringfügig verändert worden. Stört Sie das?

Wasserscheid: Mir gefällt diese Überschneidung sehr, und ich habe den Namen am Tag des Castings, also der Probeaufnahmen, in einem Münchner Café ausprobiert. Ich habe „Wanda Goldwasser“ laut vor mich hin gesagt — und es hat mir Glück gebracht.

Hat Wanda etwa jüdische Wurzeln, wie der Name vermuten lässt?

Wasserscheid: Über die Figur kann ich noch gar nichts sagen. Wir haben noch keine Drehbücher bekommen. Aber was ich sagen kann, ist, dass ich mich sehr auf meine Mitspieler freue. Ich war schon immer ein Fan von Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs und freue mich jetzt, mit ihnen arbeiten zu können. Und der Barwasser ist ein großartiger Kabarettist. Es ist ein Geschenk, das er dabei ist.
 

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