Bergen und sein Kuhstallweg

15.9.2020, 12:07 Uhr
Bergen und sein Kuhstallweg

© Foto: Tim Wagner

Bürgermeister Walter Gloßner begrüßte neben einigen Waldeigentümern auch die Ehrengäste, darunter Landrat Manuel Westphal, Bereichsleiter Forsten Jürgen Stemmer und Bauleiter Josef Münsinger. Eine ganz besondere und dankbare Erwähnung von Gloßner erfuhren neben den Vertretern der Verwaltungsgemeinschaft Nennslingen das Amt für Ländliche Entwicklung in Ansbach und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Weißenburg mit dessen Förster Friedrich Prosiegel. Dieser war mit seiner Umtriebigkeit, Geduld und Planung federführend am Erfolg des Projekts beteiligt, betonte Gloßner.

Die Walderhaltung ist extrem wichtig und ohne Waldwegebau fast unmöglich, machte der Bürgermeister deutlich. Neben Käferholz und Klimaschäden entstehen gerade auf dem windigen Jura immer wieder Schäden durch starken Wind. So sorgte beispielsweise ein lokaler Orkan im Sommer 2014 für rund 250 000 Festmeter Schadholz im gesamten Gemeindebereich.

Die Beseitigung dieser Massen an Holz war natürlich ohne Infrastruktur sehr kompliziert und der Schaden im Wald wurde hierbei sogar teilweise noch vergrößert. Die Reaktion auf dieses einschneidende Erlebnis war, dass bereits im September 2014 noch unter Bürgermeister Werner Röttenbacher der Grundstein für den Waldwegebau mit einer Informationsveranstaltung im Gasthaus Heustadl gelegt wurde.

Bergen und sein Kuhstallweg

© Foto: Tim Wagner

Neben Gloßner betonte auch Landrat Manuel Westphal die Notwendigkeit von Waldwegen und dankte allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit. Leider waren die Planung des 70 000 Euro teuren Projekts und die Umsetzung nicht immer so harmonisch wie die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Schotterweges. Förster Prosiegel berichtete, dass allein das Einholen der Unterschriften von allen 36 Waldbesitzern ein langer und kommunikationsaufwendiger Prozess war. Dagegen waren die Baumaßnahmen mit fünf Tagen eine sehr unkomplizierte und angenehme Sache.

Ein Weg als Lebensretter

Den nächsten lebensrettenden Vorteil von Waldwegen erläuterte Jürgen Stemmer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Bei einem Notfall im Wald könnte zum Beispiel ein Rettungswagen und ein Notarzt viel besser vor Ort gelangen. Jeder Waldarbeiter sollte sich stets vorab informieren, wo in seiner Nähe der nächste Rettungstreffpunkt ist, mahnte Stemmer.

Am Ende des offiziellen Teils durften die Ehrengäste unter dem wachsamen Auge von Friedrich Prosiegel je einen klimatoleranten Baum pflanzen. Die beiden Esskastanien, der Feldspeierling sowie die Maulbeere wurden von einer Baumschule in Windsfeld gesponsert. Die Gesamtkosten für den Wegebau von 70 000 Euro hat der Freistaat Bayern zu 80 Prozent gefördert.

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