Das "Sommer Open Air" hat noch Luft nach oben

13.8.2019, 07:35 Uhr
Das

© Foto: Miriam Zöllich

Ein Beweis wurde auf jeden Fall erbracht: Das Gelände neben dem Rodel-Inn, auf dem tagsüber Familien den Hang hinunterbrausen oder Minigolf spielen, eignet sich außerordentlich gut als Konzertgelände. Die große Bühne samt Versorgungstechnik, mehrere Essensstände, eine Bar und der Getränkeausschank finden problemlos Platz. Durch den angrenzenden Wald kommt ein Gefühl von Gemütlichkeit auf, und Palettenmöbel laden zum Relaxen ein.

Auch die Anreise ist dank der direkten B-2-Anbindung (abgesehen von der derzeitigen Baustelle) denkbar einfach, die Parksituation ist mit dem angrenzenden Industriegebiet kein Problem. "Und es gibt auch keine direkten Anwohner, was bezüglich der Lautstärke von Vorteil ist", ergänzt Fürstin Katalin von Wrede, die als Hausherrin der Sommerrodelbahn verantwortlich für das Open Air ist. So weit also können die Veranstalter durchweg zufrieden sein.

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© Foto: Miriam Zöllich

Zu dem Experiment kam es mehr oder weniger durch Zufall. Die Strumbellas wollte man eigentlich als Headliner für das zweitägige Gutsfest-Festival haben, das im Juni in der Fürstlichen Ökonomie in Ellingen stattfand. Doch der Termin deckte sich dann doch nicht mit dem Tourplan der kanadischen Folkpop-Band. Fürst Carl lud die Strumbellas kurzerhand zwei Monate später an die Sommerrodelbahn ein und bastelte mit dem Sommer Open Air ein kleines Festival drumherum. Als Vorband kamen Me & Reas aus Nürnberg, ein DJ bespielte die After-Show-Party.

Mit "Spirits" hatten die Strumbellas vor zwei Jahren einen locker-leichten Sommerhit, andere Songs der Band haben die Radiostationen im Nachgang allerdings kaum in ihre Playlists aufgenommen.

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© Foto: Miriam Zöllich

Warum das so ist, ist spätestens nach dem Konzert ein Rätsel: Die fünfköpfige kanadische Folkpop-Band begeisterte das Publikum vom ersten Ton an mit eingängigen Songs, hervorragender Performance, Freude an der Musik und sympathischem Auftreten. Auch der musikalische Teil des Experiments ist damit zweifellos geglückt. Nur die Besucher, die wollten nicht so recht kommen. Zwischen dem Einlass um 18 Uhr und dem Auftritt der Strumbellas gegen 21.30 Uhr füllte sich das Gelände nur langsam, am Ende zählten die Veranstalter um die 500 Besucher. Gerechnet hatte man etwa mit dem Doppelten. Parallelveranstaltungen, Urlaubszeit, oder ein doch nicht so bekannter Headliner: Woran es letztendlich lag, kann man nur vermuten. Eine Wiederholung des Sommer Open Airs ist aber nach derzeitigem Stand ohnehin nicht fest geplant. "Wir haben unsere Flagship-Veranstaltungen mit dem Gutsfest, dem Bierfest und dem Starkbieranstich", sagt Fürstin Katalin. "Darauf wollen wir uns auch in Zukunft konzentrieren."

Damit bleibt das Sommer Open Air eben ein Experiment, das in vielen Dingen geglückt ist, von der Resonanz her aber noch deutlich Luft nach oben hat. Und zumindest weiß man in der Fürstlichen Verwaltung nun, dass man mit der Sommerrodelbahn noch weiteres Potenzial in der Schublade hat.

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