Corona ließ die Einnahmen wegbrechen

Die Kinderschicksale hoffen auf Spenden

24.11.2021, 06:09 Uhr
John leidet unter frühkindlichem Autismus. Er bekommt unter anderem eine Musiktherapie, die die Kinderschicksale finanzieren.

© Kinderschicksale Mittelfranken John leidet unter frühkindlichem Autismus. Er bekommt unter anderem eine Musiktherapie, die die Kinderschicksale finanzieren.

Denn auch in diesem Jahr sind zehn neue Kinder aufgenommen worden, um die sich die Kinderschicksale kümmern. Zwei von ihnen wollen wir im Folgenden exemplarisch vorstellen, um zu zeigen, welche Schicksale sich im einzelnen dahinter verbergen.

Der kleine John, geboren am 3. August 2018, leidet an frühkindlichem Autismus und hat einen allgemeinen Entwicklungsrückstand sowie eine rezeptive Sprachentwicklungsstörung. Die Kinderschicksale Mittelfranken unterstützen John unter anderem mit einer Musiktherapie, die dem kleinen Jungen sehr gut tut.

Carla profitiert von einer Reittherapie. Diese tut ihr sehr gut.

Carla profitiert von einer Reittherapie. Diese tut ihr sehr gut. © Kinderschicksale Mittelfranken

Carla, geboren am 5. Dezember 2012, leidet von Geburt an unter einer Fehlbildung des Gehirns, einer sogenannten Lissenzephalie, was Bewegungsstörungen, eine Kniebeugekontraktur und Rumpfinstabilität zur Folge hat, zudem hat sie ein verkürztes rechtes Bein. Seit 2020 erhält Carla eine von den Kinderschicksalen gesponserte Reittherapie, die ihr sehr gut tut.

Die Beziehung zur Therapeutin und zum Pferd, das ganzheitliches Erfassen des Pferdes und das Reite machen dem Mädchen viel Freude. Zudem wird dabei ihre Rumpfmuskulatur im Sitzen trainiert. Carla baute heuer eine Beziehung zum Pferd auf und erforschte es immer intensiver, experimentiere mit Positionswechseln auf dem Tier und zeigte immer wieder auch eine große Anstrengungsbereitschaft, berichten die Vorsitzenden der Kinderschicksale, Cristine Wägemann und Nicole Otto, die sich auch bei allen Förderern und Sponsoren bedanken, die die Arbeit der Kinderschicksale großzügig unterstützen. So wie zum Beispiel die Hypo-Vereinsbank, die Carla vergangenes Weihnachten eine Geschenkgutschein spendierte.

Die integrative psychomotorische Wahrnehmungstherapie ist neu im Angebot bei den Kinderschicksalen Mittelfranken.

Die integrative psychomotorische Wahrnehmungstherapie ist neu im Angebot bei den Kinderschicksalen Mittelfranken. © Kinderschicksale Mittelfranken

Neben den inzwischen schon bekannten Delphin-, Reit- oder Musiktherapien bezuschussen die Kinderschicksale seit ein paar Jahre auch die noch weniger bekannte „Integrative Wahrnehmungstherapie“, die vor allem für Kinder geeignet ist, die unter massiven Konzentrations- und Regulationsstörungen leiden sowie auditive Verarbeitungsstörungen haben, was in der Regel auch zu einer gestörten Sprachentwicklung und damit einhergehend zu einem geringen Selbstbewusstsein führt.

Hier kann die integrative Therapie Cristine Wägemann zufolge sehr hilfreich sein: „Die Erfahrung zeigt, dass sich die Wahrnehmung der Kinder massiv verbessert und sie wesentlich konzentrierter und ausgeglichener werden und sich auch ihre Aussprache sowie das Sprachverständnis verbessert.“

Die Kinder seien emotional durch die Therapie wesentlich stabiler und würden ihr (auto-)aggressives Verhalte ablegen. Zudem seien sie selbst bei unangenehmen Aufgaben wesentlich motivierter. „Ein Vorteil dieser ganzheitlichen Förderungen ist es, dass die Eltern die Therapie zwischen den regelmäßigen Praxisbesuchen auch zu Hause nach fachlichen Vorgaben durchführen können“, berichtet Nicole Otto. Die zweite Vorsitzende bedauert es, dass heuer kaum Aktionen für Spendensammlungen möglich waren. Abgesehen von den Coronamasken-Spendenverkäufen, ein paar Corona-Läufen, einer Rallye für die Kinderschicksale sowie einem Basar für Baby- und Kinderkleidung.

Leider mussten in diesem Jahr auch das traditionelle Familientreffen ausfallen und auch das Mundart-Festival musste abgesagt werden. Die Kosten für die bereits geschaltete Werbung, Anzeigen und Flyer mussten natürlich trotzdem bezahlt werden, berichtet Cristine Wägemann und bittet weiterhin um Unterstützung für den rührigen Verein, der seit seiner Gründung im Jahr 2002 bereits 152 Kindern und ihren Familien geholfen hat. Mit der unglaublichen Gesamtsumme von weit über 1,5 Millionen Euro!

Spendeninfo

Die Spendenkonten der Kinderschicksale Mittelfranken:

Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen IBAN DE19 7606 9468 0100 9252 50

Sparkasse Mittelfranken-Süd IBAN DE92 7645 0000 0750 9130 30

Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte IBAN DE35 7216 0818 0002 8289 28

HypoVereinsbank Weißenburg IBAN DE37 7652 0071 0017 8996 00