Ein Bürgerhaus in der Alesheimer Raiba-Filiale?

4.4.2019, 05:59 Uhr
Ein Bürgerhaus in der Alesheimer Raiba-Filiale?

© Rainer Heubeck

Die Investition ist der größte Posten im Haushalt der Gemeinde Alesheim, der vom Gemeinderat verabschiedet worden ist. Statt kleiner Anlagen in den jeweiligen Gemeindeteilen oder den Bau und Betrieb einer eigenen größeren Kläranlage hatten sich Bürgermeister Manfred Schuster und die Gemeinderäte dazu entschlossen, das Abwasser nach Markt Berolzheim zu pumpen und es dort reinigen zu lassen. Einzig die Störzelbacher Kläranlage, wird im Gemeindegebiet Bestand haben. Diese wurde Schuster zufolge vor etlichen Jahren erweitert und genügt noch den neuen Vorgaben. „Ich gehe davon aus, dass wir die Einleitungsverlängerung für die Kläranlage in Störzelbach bekommen“, so Schuster. Eventuell sei das für die nächsten 20 Jahre möglich.

Nach dem Abwasser stehen in Alesheim weitere Investitionen in die Infrastruktur an. Im Etatplan – er umfasst 1,7 Millionen Euro im Verwaltungs- und weitere 1,55 Millionen Euro im Vermögenshaushalt – sind auch 275000 Euro für den Kauf und den Umbau der ehemaligen Raiffeisenbank-Filiale in Alesheim veranschlagt. Schuster zufolge könnte dort ein Bürgerhaus mit Veranstaltungsraum entstehen, die Planungen sind aber noch nicht sehr weit gediehen, eine Förderung über das Amt für ländliche Entwicklung stehe in Aussicht. 

„Wir diskutieren noch, was im ehemaligen Raiba-Gebäude möglich wäre“, so Schuster. „Wir wollen das Leben im Dorf stärken“. Problem sei in Alesheim, dass es keinen Bäcker oder Lebensmittelladen mehr gebe. „Das tut schon weh“, bemerkt Schuster vor allem mit Blick auf die älteren Bürger, die nicht voll mobil sind. „Die Frage ist, wie wir unsere Dörfer zukunftsfähig halten“. Der Bürgermeister wird diesen Aspekt auch in den Bürgerversammlungen heute in Störzelbach, morgen in Alesheim, am Samstag in Trommetsheim und am Montag in Wachenhofen ansprechen.

Schuster denkt in diesem Zusammenhang auch über den Aufbau von Nachbarschaftshilfen oder eines Dorfladens nach. „Die Innenentwicklung hat Vorrang“, das hat auch der Gemeinderat beschlossen, um Leerstände in den Ortskernen und damit deren schleichende Verödung zu verhindern. „Wir wollen möglichst keine neuen Kanäle, Wasserleitungen oder Straßen bauen, die künftig unterhalten werden müssen“. Eine Ausweisung von großen Neubaugebieten werde es deshalb nicht geben. Nur in Alesheim sollen zur Abrundung der bestehenden Siedlung am Ortseingang aus Richtung Weimersheim fünf neue Parzellen ausgewiesen werden.

Seit Jahren diskutiert der Gemeinderat auch über die Zukunft des Rathauses. Hier soll ein Fachgutachten nebst Wohnraumkonzept erstellt werden, wie das Anwesen umgebaut und genutzt werden könnte. Gefördert wird das vorhaben über die ländliche Entwicklung.

Abgeschlossen wurde im vergangenen Jahr der Breitbandausbau in der Gemeinde, von dem nun auch die Ortsteile Wachenhofen und Störzelbach profitieren, sprich schnelle Internetverbindungen haben. Allerdings besteht die kuriose Situation, dass der Hauptort Alesheim aktuell schlechter versorgt ist als die Ortsteile, die mit der FTTH-Technik schnellere Verbindungen nutzen können.

Ansonsten stehen Schuster zufolge heuer im Gemeindebereich kleinere Arbeiten und Projekte an. Zum einen wird für rund 100000 Euro ein neuer Gemeindetraktor erworben, die Dorferneuerung in Wachenhofen angegangen und die Ortsverbindungsstraße zwischen Wachenhofen und Theilenhofen erneuert. Die Straße ist deswegen vorausichtlich bis Ende Mai gesperrt.

Nach und nach wird die Gemeinde die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umstellen, „einige Laternen sind schon getauscht“, so Schuster. Langfristig soll damit Energie gespart werden. Gut angenommen wird auch das Trommetsheimer Nahwärmenetz – allein im Vorjahr wurden zehn Anwesen neu angeschlossen, weitere sollen heuer folgen. Aktuell werden 73 Wohnhäuser mit der Nahwärme aus der Biogasanlage mit angeschlossener Hackschnitzel-Heizung versorgt.

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