Neuer Pfarrer in Langenaltheim

7.1.2020, 16:08 Uhr
Neuer Pfarrer in Langenaltheim

© Foto: Jürgen Leykamm

Mitglieder des Posaunenchors und der Feuerwehrkapelle hatten sich eine Woche zuvor zusammengefunden und ein gemeinsames Musikprojekt ins Leben gerufen, das wohl in eine neue Kirchenband münden dürfte. Zumindest aber überzeugte der erste Auftritt im voll besetzten Gotteshaus. Und er hatte durchaus etwas Symbolcharakter, was das Zusammenwirken am Ort anbelangt. Denn hier griff nicht nur der Pfarrer in die Saiten, sondern mit Alfred Maderer auch der Bürgermeister zur Posaune und Peter Loy als Vertrauensmann des Kirchenvorstands saß am Schlagzeug.

Für den Seelsorger ein toller Einstand, zu dem er selbst nicht unwesentlich mit beigetragen hatte. Auch sein junges Alter lässt auf Dynamik in seiner Zeit des Wirkens in "LA" schließen. "Aber ich kann sie beruhigen: Ich werde nicht alles auf den Kopf stellen – die Kirche bleibt im Dorf!" Beschwichtigte der neue Pfarrer selbst in seiner Predigt.

Gute Traditionen etwa würden selbstverständlich beibehalten. Er sei hoch motiviert, sei sich aber bewusst, dass er nicht jeden Wunsch erfüllen könne, der an ihn herangetragen werde, etwa was die Gottesdienstgestaltung anbelange. Der herzliche Empfang, der ihm bereitet worden sei, gäbe allerdings Anlass zur Zuversicht, so Meißner sinngemäß. Und wörtlich: "Die Leute und die Gemeinschaft in Langenaltheim sind einfach topp!"

Das Joggen durch die "wunderbare Landschaft" der Gemeinde habe ihn auch zu seiner Predigt zur Jahreslosung inspiriert: "Herr, ich glaube – hilf meinem Unglauben!" Dementsprechend beleuchtete der Geistliche in seinen Ausführungen ein nicht einfaches Spannungsfeld: jenes zwischen Glaube, Zweifel und Krankheit. Ersterer werde aber oft durch schwere Zeiten gestärkt und lasse sich gemeinsam einfach besser leben.

Neuer Pfarrer in Langenaltheim

© Foto: Jürgen Leykamm

Ein Gedanke, den auch Dekan Wolfgang Popp in seinen Worten zur Einführung aufgriff. Er ermunterte die Kirchenbesucher, die ihnen am Eingang ausgehändigten Puzzleteile nach dem Gottesdienst am Altar zu einem großen Bild zusammenzufügen. Um zu erkennen, dass jeder "ein wichtiger Teil des Ganzen ist".

Eine funktionierende und authentische Kirchengemeinde zu bilden, sei eigentlich gar nicht so schwer. "Es muss nur jeder sich selbst mitbringen – mit seinen Stärken und Schwächen." Im Blick auf den neuen Seelenhirten forderte Popp die Gläubigen auf: "Lasst Euch den Dienst Eures neuen Pfarrers gefallen!" Sympathiepunkte hat er als Mensch und Musiker bereits gesammelt. Für die musikalische Bereicherung des Festgottesdiensts sorgten ebenso der Langenaltheimer Singkreis sowie Organistin Christiane Kraft.

Beim anschließenden Empfang im Gemeindezentrum machten indes auch die Sternsinger ihre Aufwartung. Der sonst für Rehlingen und Büttelbronn zuständige Vakanz-Pfarrer Martin Pöschel blickte auf eine "wunderbare Zeit" in Langenaltheim zurück, die nun wohl auch Meißner bevorsteht. "Er passt zu uns!", konstatierte indes Peter Loy. "Und er gehört jetzt uns", schob der Vertrauensmann des Kirchenvorstands noch hinterher. Jedenfalls wünsche nicht nur er sich "viele segensreiche Jahre" mit dem Geistlichen.

Der in Memmingen-Mindelheim geborene Christof Meißner ist im Landkreis kein Unbekannter. Drei Jahre war er bereits für die Kirchengemeinde Ursheim-Trendel-Polsingen als Pfarrer tätig. Danach führte ihn der Weg zur Christuskirche (Nürnberg-Steinbühl) und darauf wieder nach Altmühlfranken. Vielleicht seien ja die guten Erfahrungen hier Grund für die Rückkehr gewesen, spekulierte in seinem Grußwort Landratstellvertreter Robert Westphal.

Erfreut über die Neubesetzung der Stelle und einen neuen Kollegen im Pfarrkapitel zeigte sich dessen Vertrauenspfarrerin Manuela Reißig. Mit seinem Einstand "fängt das neue Jahr gut an". Für das Dekanatspräsidium entbot dessen Mitglied Irmtraud Eckart die besten Wünsche und seitens des katholischen Pfarrgemeinderats Josef Gail-Weigl. Er möge "ein Herz für Langenaltheim haben", so erhoffte es sich schließlich Altbürgermeister Friedrich Schlegel vom neuen Hirten. Ihm überbrachte er zur Illustrierung der Redewendung eine Landkarte Bayerns mit. Die Form des Freistaats erinnere an einen Löwen, dessen Brustkorb der Landkreis bilde – mit der Herzspitze in "Langerolda".

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