Tagespflege in Pleinfeld: Eine Einrichtung, die es brauchte

26.11.2019, 11:50 Uhr
Tagespflege in Pleinfeld: Eine Einrichtung, die es brauchte

© Jan Stephan

Bereits seit rund sechs Wochen wird in der Einrichtung nahe des Pleinfelder Bahnhofs gearbeitet, zur Einweihung drängten sich die Menschen aber trotzdem in den Räumlichkeiten der Caritas. Das Interesse an der Tagespflegestation im Ort ist offensichtlich groß.

Und das gilt nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Nutzer. AllePlätze sind vergeben und es kommen regelmäßig neue Anfragen, konnte Dr. Franz-Josef Strobel, der zweiteVorsitzende des Caritas-Sozialstationsvereins in Pleinfeld, in seinem Grußwort feststellen. Das zeige, dass man richtig gelegen habe, als man den Bedarf für eine solche Einrichtung ausgemacht habe.

„Wir müssen da was machen“

Die Anregung sei aus dem Team der Caritas-Sozialstation gekommen, erklärte Geschäftsführerin Karola Globisch. „Wir sind als Pflegedienst täglich draußen und wir sehen, was es da manchmal an Leid gibt. Deswegen haben wir schon vor Jahren gesagt, dass wir da was machen müssen.“ Der Weg von der Idee bis zur Realisierung sei allerdings nicht immer ganz einfach gewesen, weshalb man sich beim Caritas-Verband der Diözese ausdrücklich für die Beratung und Begleitung bedankte.

Landrat Gerhard Wägemann erzählte in seinem Grußwort, dass er gerne gekommen sei, weil er die Pleinfelder Sozialstation in bester Erinnerung habe. Er sei hier schon mal einen halben Tag als Praktikant bei einer Rollentausch-Aktion im Einsatz gewesen und habe da einen sehr guten Eindruck gewonnen. Außerdem gebe es wirklich etwas zu feiern.

Er wisse aus eigener Erfahrung, wie groß die Belastungen für pflegende Angehörige sein können. Erst recht, nachdem die Großfamilie mit mehreren Kindern in der Nähe heute eher die Ausnahme sei. Da sei eine Einrichtung, in der man seine Angehörigen tagsüber gut versorgt wisse, eine wertvolle Unterstützung.

Dr. Strobel erinnerte daran, dass die Krankenpflege in Pleinfeld gute Tradition habe. Schon vor 98 Jahren habe sich in der Rezatgemeinde ein Krankenpflegeverein gegründet und in den folgenden Jahren und Jahrzehnten Nachahmer in Ellingen, Fiegenstall, Walting, Röttenbach, Stirn, St. Veit und Stopfenheim gefunden.

1986 hätten diese Vereine sich schließlich zusammengeschlossen, um gemeinsam die Caritas-Sozialstation zu gründen und so dauerhaft eine professionelle Betreuung von kranken und alten Menschen in der Region sicherzustellen. Bis heute gebe es diese Vereine und sie leisten in den genannten Orten wichtige Unterstützungsleistungen für die professionellen Kräfte der Sozialstation.

Inge Dorschner, die zweite Bürgermeisterin Pleinfelds, hob in einem kurzen, aber emotionalen Grußwort die Bedeutung der Arbeit der Pflegenden hervor. „Man kann davor nicht genug Respekt haben und Anerkennung zollen. Sie haben sich entschieden, jeden Tag Menschlichkeit, Güte und Hilfsbereitschaft zu leben.“ Der katholische Pfarrer Ottmar Breitenhuber und sein evangelisches Pendant Uwe Bloch schritten nach den Grußworten zur Segnung der Einrichtung. Sie erinnerten daran, dass der Apostel Paulus gesagt habe, einer soll die Last des anderen tragen. In der gegenseitigen Unterstützung werde ein christliches Leben praktisch, betonten die Geistlichen. Und die neue Tagespflegeeinrichtung sei genau dafür da, die Last von anderen Menschen tragen zu helfen, also im besten Sinne christlich.

 

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