Weißenburg: Der Smart ist endlich weg

23.1.2015, 14:18 Uhr
Völlig versunken im Schnee stand der Smart vor einigen Wochen auf einem Weißenburger Supermarktparkplatz. Vor einigen Tagen wurde er endlich abgeschleppt.

© Maurer Völlig versunken im Schnee stand der Smart vor einigen Wochen auf einem Weißenburger Supermarktparkplatz. Vor einigen Tagen wurde er endlich abgeschleppt.

Denn dort war der letzte Eigentümer des Autos gemeldet, als er verstarb. Die Angehörigen haben das Erbe ausgeschlagen. In diesem Fall wird das Bundesland zum Erben. Dass der Smart im Nachbarlandkreis Donau-Ries zugelassen war, spielt keine Rolle. Vielmehr entscheidet der letztegemeldete Wohnsitz, so regelt es das Bürgerliche Gesetzbuch. Der berühmte Weißenburger Dauerparker-Smart geht damit wohl ins Eigentum des Landes Hessen über.

Noch steht das Auto aber bei einem Dienstleistungsunternehmen im Weißenburger Raum, bestätigte die Kaufland-Pressestelle auf Anfrage unserer Zeitung. „Wir haben ihn abschleppen und zwischenlagern lassen, um Ruhe in die Angelegenheit reinzubringen. "Mit dem Abschleppen ist nun das vorletzte Kapitel der Geschichte geschrieben. Jetzt ist das Nachlassgericht in Frankfurt gefordert, die weiteren Schritte zu veranlassen. Und wenn Hessen offiziell zum Erbe erklärt worden ist, muss sich das Land um die weitere Verwertung des Fahrzeugs kümmern. Einige Fragen werden aber wohl nie geklärt worden: Warum ließ der Mann das Auto vor dem Weißenburger Kaufland stehen? Wie kam er von dort nach Frankfurt? Und warum waren die Türen nicht abgeschlossen?

Wie berichtet ist der Eigentümer 2010 verstorben, nachdem er sein Auto auf dem Parkplatz des Weißenburger Supermarktes abgestellt hatte. Jahrelang war die rechtliche Situation unklar und es fühlte sich niemand zuständig. Für die Polizei war die Angelegenheit erledigt, als sie das Fahrzeug entstempelt hatte, nachdem Haupt- und Abgasuntersuchung abgelaufen waren. Weil es sich um Privatgrund handelte, durfte der Wagen auch ohne Zulassung stehenbleiben. Und für das Kaufland war es günstiger auf den einen Stellplatz zu verzichten, als das Fahrzeug abschleppen und jahrelang einlagern zu lassen.

Nachdem das Weißenburger Tagblatt Anfang des Monats erstmals über die skurrile Geschichte berichtet hatte, schlossen sich Zeitungen, Online-Portale und Radiosender an. Im Internet und bei der Polizei meldeten sich dutzende Menschen, die den Wagen haben wollten. Die Weißenburger Polizei war zwar formal nicht zuständig, nahm sich in der Folge der Angelegenheit an, damit die Dauerpark-Affäre endlich ein Ende finden sollte. So wurde erst bekannt, dass der Eigentümer längst nicht mehr lebt und die Erben das Auto nicht hatten haben wollen.

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