Alle Gemeinden ziehen an einem Strang

Weißenburg-Gunzenhausen meint es ernst mit Klimaneutralität

1.11.2022, 06:00 Uhr
Das Klimaschutz-Netzwerk im Landkreis ist gegründet: Vertreter aller 27  Gemeinden sowie der Landkreis selbst haben das Gremium gegründet, um die  Klimaneutralität im Landkreis zu erreichen. Am Ender der Gründungsversammlung  pflanzte man symbolträchtig einen Baum.

© Landratsamt, NN Das Klimaschutz-Netzwerk im Landkreis ist gegründet: Vertreter aller 27 Gemeinden sowie der Landkreis selbst haben das Gremium gegründet, um die Klimaneutralität im Landkreis zu erreichen. Am Ender der Gründungsversammlung pflanzte man symbolträchtig einen Baum.

Weißenburg-Gunzenhausen hat ein Klimaschutz-Netzwerk gegründet. Alle 27 Städte, Märkte und Gemeinden sowie der Landkreis selbst beteiligten sich an der Gründungsveranstaltung in Pleinfeld. Das Forum soll ein wichtiger Baustein sein, um die Klimaneutralität des Landkreises zu erreichen.

Klimaneutral noch vor dem Jahr 2040?

Das soll nach Kreistagsbeschluss nach Möglichkeit vor 2040 gelingen – das ist die Marke die Ministerpräsident Markus Söder für ganz Bayern gesetzt hatte. Die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (IfE) ist der wissenschaftliche Partner für das Netzwerk. Das kommunale Klimaschutz-Netzwerk hatte Landrat Manuel Westphal (CSU) im vergangenen Jahr überraschend aus dem Hut gezaubert und mit Dringlichkeit durch die politischen Kreisgremien geschoben.

Klärschlamm als Energiegewinnung

Die Idee des Gremiums ist es, vor Ort Projekte und Ansatzpunkte auszumachen, wo Klimaschutz schnell und effizient umgesetzt werden kann. Außerdem soll es die Möglichkeit bieten, zwischen den Gemeinden den Austausch über erfolgreiche Projekte zu ermöglichen. Beim ersten Treffen ging es um gemeinsame Themenschwerpunkte und dabei spielte sich der Klärschlamm beziehungsweise dessen Verwertung nach vorne.

In den Kläranlagen des Landkreises bleiben unzählige Tonnen dieses Materials übrig. Früher durften sie als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen verwendet, heute müssen sie kostspielig entsorgt werden. Dabei hätte der getrocknete Schlamm einiges an Potenzial. Man könnte ihn verbrennen und daraus Energie gewinnen. Das würde Kosten sparen und wäre ein lokaler Baustein zur Energiewende, wie Professor Markus Brautsch von der IfE feststellte. Das Klimaschutz-Netzwerk soll bei der Umsetzung dieser Pläne nun das geeignete Forum sein.

"Ein entscheidender Schritt"

Auch aus der Sicht von Landrat Manuel Westphal ist die Gründung des „Klimaschutz-Netzwerks“ ein entscheidender Schritt, um das Ziel der Klimaneutralität des Landkreises zu erreichen. Konkret soll es im Netzwerk aus Sicht des Landrats auch um einen digitalen Energienutzungsplan gehen, der in Kürze durch den Landkreis in Auftrag gegeben werden soll.

Wo soll wie noch mehr gehen?

Sehr konkret soll diese Untersuchung vorgeben, wo man im Landkreis nachhaltige Energien neu erzeugen oder vorhandene Energiequellen besser nutzen kann. Dabei wird erstmals auch das Stromnetz mit seiner spezifischen Aufnahmefähigkeit mit in die Überlegungen einbezogen. Am Ende der Untersuchung soll ein konkreter Maßnahmenkatalog mit Handlungsempfehlungen für die einzelnen Kommunen stehen.

Hochschule Amberg-Weiden ist beteiligt

Die Arbeitsschwerpunkte des Instituts für Energietechnik (IfE) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden liegen bei der Beratung von Politik, Kommunen, Energieversorgungs- und Industrieunternehmen in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung. Im Fokus steht dabei die Analyse von Energieverbrauchsstrukturen, die Herausarbeitung von Potenzialen zur Effizienzsteigerung und dezentralen Energieerzeugung und die Entwicklung effizienter Energieversorgungslösungen sowie deren technische, ökonomische und ökologische Bewertung.

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