100 Prozent für Manuel Westphal

21.10.2017, 07:00 Uhr
100 Prozent für Manuel Westphal

© Wolfgang Dressler

Für die beiden Bewerber hatten sich zuvor die beiden CSU-Kreisvorsitzenden Gerhard Wägemann (Weißenburg-Gunzenhausen) und Jan Helmer (Ansbach-Land) starkgemacht. Letzterer wünschte sich von den 85 Delegierten „klare Handlungsaufträge“, wie dies schon vor wenigen Tagen bei der Nominierung für Ansbach-Nord der Fall gewesen war. Helmer (Windsbach) sprach zudem von großen politischen Gemeinsamkeiten der beiden Landkreise. Wägemann, jetziger Landrat in Altmühlfranken und früher selbst Abgeordneter in München, empfahl Manuel Westphal als einsatzfreudigen Abgeordneten mit vielen wertvollen Kontakten. Er pflege mit ihm eine „hervorragende Zusammenarbeit“.

Bei der Versammlung am Donnerstagabend in Gnotzheim sollte auch in juristischer Hinsicht alles absolut korrekt verlaufen – die CSU hatte hier wegen interner Kritiker schon Lehrgeld zahlen müssen. So stellte Wägemann noch einmal heraus, dass nur Westphal und Popp vorgeschlagen worden seien, sonst niemand. Außerdem bestehe die Möglichkeit, eine Wahlkabine zu benutzen – was Wägemann dann als Einziger tat.

Jubel über das Votum

Als sich schließlich alle Delegierten für Westphal entschieden hatten, war der Jubel – vielleicht auch die Erleichterung – groß. Vor fünf Jahren hatte es an gleicher Stelle eine Kampfabstimmung zwischen Westphal und Artur Auernhammer gegeben. Diese Rivalität ist vorbei, Auernhammer (Weißenburg) ist vor wenigen Wochen zum Bundestagskandidaten im Wahlkreis Ansbach gewählt worden. Damit ist nun der CSU-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen personell überregional wieder ganz stark aufgestellt und kann an längst vergangene Zeiten anknüpfen.

Die Rede Westphals glich fast einer „Regierungserklärung“ und spannte den Bogen von den großen Zielen bis zum persönlichen Hintergrund des Abgeordneten. Er sprach sich auch diesmal dafür aus, „Heimat zu schaffen und den Menschen Identität zu geben“. So könne man dafür sorgen, dass Menschen in der Region blieben. Wichtig seien die Leistungen und Anstrengungen für Familien, etwa die Beibehaltung des Betreuungsgelds als Landesleistung.

Die Region werde gestärkt durch die Behördenverlagerung, sei es nach Gunzenhausen, Weißenburg oder Dinkelsbühl. In Sachen Bildung müsse es beim Fortbestand auch der kleineren Grundschulen bleiben, forderte der zweifache Familienvater. Eine Lanze brach er auch für die beruflichen Schulen. Westphal hielt es für geboten, neben den Außenstellen der Hochschulen jetzt wieder verstärkt etwas für die „Zentralen“ zu tun, also Ansbach und Triesdorf. Ansbach solle beim Thema Digitalisierung und Medien eine führende Rolle einnehmen und Triesdorf zum digitalen Zentrum für die Landwirtschaft ausgebaut werden.

Beim Stichwort Infrastruktur legte der Abgeordnete einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Staatsstraßen. Es gelte, Neubauprojekte zeitig umzusetzen und zugleich noch mehr für den Unterhalt der Straßen zu tun. Er plane deshalb zwei Verkehrskonferenzen.

Der Freistaat habe seine finanzielle Förderung der Kommunen in den letzten Jahren deutlich erhöht. Nötig sei dies vor allem für die teure Abwasserentsorgung. Hier habe etwa Solnhofen massiv profitieren können. Er könne viele nützliche Hinweise geben, die sich ergebenden Chancen müssten dann die Kommunen ergreifen.

Zweigleisige Strategie

Zur Gesundheitsversorgung sagte Westphal, man müsse zweigleisig fahren: die Region für Hausärzte attrak­tiver machen und die Krankenhäuser so stärken, dass sie hochwertige und wohnortnahe Leistungen erbringen könnten. Was ihm Sorge mache, seien die roten Zahlen bei vielen Kliniken im ländlichen Raum. Da stimme etwas nicht bei den Betriebskostenvereinbarungen mit den Kassen.

Von den Parteifreunden erwartet der 43-Jährige, dass sie ihm auch künftig berichten, was die Bevölkerung meint und wo den Bürgern der Schuh drückt. Das habe bislang gut funktioniert. Er selbst sieht sich in Meinheim und im gesamten Stimmkreis fest geerdet, wozu nicht zuletzt der Rückhalt durch seine Frau Silke beitrage. Die hundertprozentige Zustimmung durch die Delegierten sah Westphal schließlich als „saugutes Ergebnis“.

Keine Kommentare