27 Namen für 14 Sitze

19.12.2019, 11:01 Uhr
27 Namen für 14 Sitze

© Foto: Jürgen Leykamm

Seine Amtszeit begann 2008, sechs Jahre drauf konnte er sich über seine deutliche Wiederwahl freuen – trotz eines Formfehlers bei der Nominierung. Nun will der 53-Jährige in seine dritte Wahlperiode durchstarten. Er sei gerne bereit, sich erneut den Herausforderungen zu stellen, sagte der Forstingenieur und Musiklehrer. Wenngleich das nicht immer einfach sei.

Als Bürgermeister müsse man aber "auch mal einstecken können". Allerdings sei die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit gut, und es herrsche eine kollegiale Atmosphäre, alle hätten "das Wohl unserer Gemeinde" im Sinn. "In 99 Prozent der Fälle spielt daher die Parteizugehörigkeit keine Rolle", bekräftigte auch der FW-Orts- und Fraktionsvorsitzende Werner Opitsch.

Auf der Kandidatenliste findet sich Maderer auf den Plätzen eins und zwei, was einen einfachen Grund hat: Für die 28 Plätze fanden sich lediglich 27 Kandidaten. Unter ihnen sind sieben Damen und sechs Vertreter des Ortsteils Büttelbronn. Er hoffe, dass im neuen Gemeinderat wieder eine starke FW-Fraktion vertreten sei, unterstrich Maderer.

Langenaltheim selbst sei eine "Hochburg der Freien Wähler im Landkreis". Zudem sei er froh, dass sich "durchweg gute, kompetente Kandidaten" für die Liste gefunden hätten, "keine Lückenfüller". Die Gruppe sei "eine gute Mischung aus Jungen und Erfahrenen". Mit Birgit Pfister und Ralf Straßner finden sich auf den Listenplätzen drei und vier Kandidaten wieder, die bereits zwölf Jahre im Gemeinderat agieren. Nummer fünf ist Ute Lenik vorbehalten, die vor einigen Wochen nachrückte. Es folgt Werner Optisch, der dem Gremium schon seit 2002 angehört. Sechs Jahre sind es bei Josef Bauch auf Listenplatz acht. Zwischen die beiden Herren ist auf Nummer sieben eine Newcomerin zu finden: Julia Lange.

Im Gemeinderat von Langenaltheim sitzen von den 15 Mitgliedern sieben Freie Wähler – inklusive Maderer. Der nutzte die Versammlung zum Rückblick über seine Amtszeit. So seien etwa vier Baugebiete realisiert beziehungsweise angeschoben worden. In zwei Fällen drohte die Einbindung der Altanlieger bei den Erschließungskosten. Doch diese Problematik "konnten wir entschärfen", so der Bürgermeister. Jährlich stelle man im Haushalt 100 000 Euro für die Straßensanierungen ein und führe sie entsprechend durch. Auch zahlreiche Gehwegsanierungen mit dem Fokus auf Barrierefreiheit habe man in den Jahren in Angriff genommen.

Maderer sprach die Außen- und Innensanierung des Rathauses an sowie den Anschluss aller gemeindlicher Liegenschaften Langenaltheims ans örtliche Nahwärmenetz. In den Friedhöfen seien die Mauern ausgebessert und in Büttelbronn dazu noch die Leichenhalle renoviert worden. Im gleichen Ortsteil habe man zudem das Kriegerdenkmal runderneuert.

Sanierungen gab es im Freibad und im Bauhof. Dort stehe derzeit der Neubau einer Fahrzeughalle an. Auf den Gemeindeflächen setze man auf "insektenfreundliche Bewirtschaftung" und habe sich deshalb die passenden Kombigeräte angeschafft und damit Pionierarbeit geleistet. Neue Feuerwehrfahrzeuge seien in seiner Amtszeit für sämtliche Wehren angeschafft worden, so der Rathauschef. Ein neues Feuerwehrhaus habe man in Büttelbronn einweihen können. Der Neubau eines solchen in Langenaltheim stehe noch aus: Die Umsetzung "wird ein dicker Brocken", befürchtet Maderer.

Die Innenentwicklung in den Orten schreite voran, Geduld sei in Sachen ÖPNV-Nutzung gefragt. Aber immerhin: Die Gemeindebürger stehen bei der Nutzung des Anfrufsammeltaxis mit an der Spitze im Landkreis – wohl auch weil Maderer selbst gerne Werbung dafür macht. Bald solle ein "Mitfahrbänkchen" eingerichtet werden, kündigte er an. In allen Ortsteilen finden sich Biogasanlagen wieder, inklusive Wärmeabnehmer. Ebenso sei die Digitalisierung der Grundschule vorangeschritten. Bewährt habe sich auch die interkommunale Zusammenarbeit: mit Treuchtlingen bei EDV und Kläranlage, mit Pappenheim in Sachen Standesamt.

Für den Mobilfunkausbau stehe eine Förderung in Aussicht, bald werde eine Vereinsinfotafel errichtet. Ein Fahrradweg soll bald nach Treuchtlingen führen und ein neuer Flächennutzungsplan kommen. Nun richten sich alle Augen erst einmal auf die Kommunalwahl im März. Die zweite Amtesperiode im Gemeinderat sei recht harmonisch verlaufen, ganz im Gegensatz zur ersten und bei der Maderer so manches Mal mit Angriffe "unterhalb der Gürtellinie" aushalten musste.

 

Die Kandidatenliste der Freien Wähler

1. Alfred Maderer (53), Forstingenieur und Musiklehrer

2. Alfred Maderer (53)

3. Birgit Pfister (60), Kaufmännische Angestellte

4. Ralf Straßner (36), Personalleiter

5. Ute Lenik (33), Industriekauffrau

6. Werner Opitsch (65), Bankkaufmann i. R.

7. Julia Lange (32), Polizeibeamtin

8. Josef Bauch (63), Kaufmann

9. Thomas Daeschler (57), Elektromeister

10. Sybille Elias (52), Buchhalterin

11. Bernhard Tober (38), Landwirt

12. Thomas Mößner (57), Kraftfahrer

13. Florian Stelzer (27), Fertigungsplaner

14. Ernst Pfister (60), Betriebsrat

15. Jonas Hüttinger (23), Agrarbetriebswirt

16. Markus Schneider (33), Vorarbeiter

17. Werner Schöner (36), Bestatter

18. Robert Straßner (24), Zerspanungsmechaniker

19. Matthias Kloiber (30), Industriemeister

20. Martin Hüttinger (24), Forstwirt

21. Danny Steinmann (38), Fachkraft für Lagerlogistik und Schichtleiter

22. Alfred Moninger (52), Kraftfahrer

23. Jonathan Maderer (20), Assistent für Ernährung

24. Dieter Meyer (34), Maschinenbau–Ing.

25. Natascha Steinmann (31), Physiotherapeutin

26. Dr. Nikolaus Treugut (39), Zahnarzt

27. Brigitte Steinmann (64), Justizbeamtin im Ruhestand

28. Birgit Herrmann (50), Verwaltungsangestellte

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