Antworten zum Fragenkatalog an Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand und Bund Naturschutz:

27.5.2021, 09:35 Uhr
Antworten zum Fragenkatalog an Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand und Bund Naturschutz:

Frau Löffler (Kreisvorsitzende Bund Naturschutz Weißenburg-Gunzenhausen) stellte in Ihrer Rede vor dem Bezirkstag fest, dass bei der Bewertung des Muna-Areals bei einer neunstufigen Werteskala größere Teilflächen die Einstufung 8 und damit die zweithöchste Einstufung erhalten hätte. Auf welche Skala bezieht sich diese Einschätzung? Die Skala, die in der Center -Parcs-Untersuchung verwendet wurde, hat 14 Stufen. Es sind allerdings tatsächlich größere Teile des Areals in die Kategorie 8 eingestuft. Bitte um Aufklärung.

Antwort Karl-Heinz Schork, Bund Naturschutz Weißenburg-Gunzenhausen:

"Zunächst: Auch wenn BI und BN das gleiche Ziel haben, gibt es unterschiedl. Wege und eine klare jeweilige Trennung und Eigenständigkeit!

a) Sie zitieren bzw beziehen sich auf ein UVP, die es bisher nicht gibt, noch eine Vorläufige? Es handelt sich hier um ein Zusammenstellung einer private Center Parcs Studie". Mehr ist es vorerst nicht. b) Wir bleiben bei unserer Grundhaltung: Die Vorort festgestellte Fülle an Flora und Fauna ist qualitativ, wie quantitativ derart groß und überregional, dass sie nicht verhandelbar ist. Mein persönl. Kernsatz lautet weiterhin: Wir schützen alle ARTEN egal welchen Status‘, damit sie nicht, so wie im Umland geschehen, zu Rote Liste Arten werden! Wie bereits mitgeteilt ist Fr. Löffler bis Mittwoch nächster Woche nicht erreichbar. Ihre Unterlagen sind mir so kurzfristig nicht zugänglich, sie wird das sicher klären.

Aber zur Richtigstellung ihrer Frage 1, letzter Satz: Im Gegensatz zur ihren Ausführungen dort, sind eben nicht große Teile des Areals "nur" in Kategorie 8 eingestuft (von 14), sondern ganz im Gegenteil, große Teile in Stufen 11-14 (also höchste Schutzklasse), was man bei genauer Recherche leicht nachlesen kann. Quelle: z.b. Zwischenbericht Botanik, Stocks, Seite: 47, 48 ...-51 ff, nicht die Minderwertigen zählen, sondern die Höchstwertigen! Desweiteren noch : Nicht die pure Fläche ist Bemessungsgrundlage, sondern die wertgebende Art ist der limitierende Faktor! Und auf die vorgeschriebene (zusätzliche) spezielle artenschutzrechtlichen Prüfung möchte ich hier nur informativ hinweisen.

Ähnliche Abweichungen findet man u.a. bei Vögeln, Amphibien, und Stichwort: Zauneidechse usw., wo hohe europ. Schutzstufen im Zwischenbericht sich aneinander reihen! Hier klaffen (CP-eigene) wissenschaftliche Ergebnisse und die daraus folgende (nicht-) planerische Berücksichtigung stellenweise signifikant auseinander! Man plante so als gäbe es diese Ergebnisse nicht? Und gleichwohl hat man unverändert dieselbe max. Zahl von 800 Häusern auf die nun reduzierte Fläche hineingepresst, was einer erheblichen Verdichtung gleichkommt. So sind nicht nur einmal in mehreren Bereichen hoch "wertgebende Arten" von Flora und Fauna im Zwischenbericht zwar beschrieben, im (neuen) Entwurf des Masterplanes erkennbar nicht berücksichtigt! Siehe Verteilungskarten zu den jeweiligen schützenswerten Arten dieser Studien! Ich verweise hierzu ferner auf die völlig abstruse und in die Irre führende Flächenberechnung zu den Rodungen, was von der BI direkt beantwortet wird. Ich verzichte aus Platzgründen hier! Zu diesem schwer überschaubaren und teilweise unvollständig gehaltenen Zwischenbericht/Masterplan können wir nur vorab ankündigen, dass wir das durchaus akribisch prüfen. Wir machen das in unserer Freizeit.

Unser erster Eindruckt, dass in einigen Teilen Lücken sind, hat sich nun durch fünf qualifizierte Spezialisten bestätigt und das wurde dokumentiert. Wir konnten in nur zwei Wochen Feststellungen machen, was CP's hoch qualifizierten Fachleuten in eineinhalb Jahren (noch?) nicht gelang! Insofern sehen wir mit großem Interesse jenem Schlussbericht entgegen, der nach unserer Auffassung kaum die notwendige, vorgeschriebene UVP ersetzen kann!"

In der Broschüre der BI wird nun der Schwarzstorch als gesichtete Art genannt. Das war zu Beginn seitens BI und Bund Naturschutz schoneinemal getan worden, dann wieder zurückgenommen worden, jetzt kommt der Storch wieder. Im UVP von Center Parcs ist meines Wissens kein Schwarzstorch nachgewiesen worden. Wie erklärt sich die Diskrepanz? Ist die Untersuchung aus Sicht von BI und BN nicht korrekt durchgeführt worden? Wer sind die "verschiedenen Stellen", die den Schwarzstorch bestätigen?

Antwort Karl-Heinz Schork, Bund Naturschutz Weißenburg-Gunzenhausen:

"Wie Ihnen bekannt, ist das Thema Schwarzstorch, vor allem für mich persönlich und aber den BN nie ein Thema gewesen und wurde von uns auch nicht angesprochen !

Abschließend möchten wir auch zur Frage 2, jedenfalls teilweise, antworten bzw. klarstellen; Es gibt bis heute keine UVP, und das was bis jetzt als sog. Studie vorgelegt wurde, ist inakzeptabel, weil unvollständig! Ich selbst war nun i.A. des BN zwei Wochen mit genauso qualifizierten Fachleuten auf dem Gelände flächendeckend unterwegs und stelle schlicht fest: 1. Trotz der zum Thema Flora und Fauna einschlägigen Darstellungen mussten wir Defizite feststellen, und sind daher gespannt, was im angekündigten Schlussbericht (der eindeutig ein Parteigutachten ist) stehen wird? 2. Auch dieses durchsichtige Horrorszenario zum Thema physische Gefährdung kann in keiner Weise bestätigt werden. Hier gingen Selbstwerber, Bewohner Langlau, Pilzesucher seit 30 Jahren ganzjährig ein und aus, Waldarbeiter arbeiten ganzjährig dort in allen Bereichen. Es ist nicht ein Unfall durch Munition bekannt, und die Oberflächenschicht ist ja auch geräumt. Uns vorliegende Bestätigungen Dritter die nach dem Krieg und noch lange vor den 3 Teilräumungen dort sogar mit Hacke und Schaufel Straßengräben reinigen mussten erhärten unsere Eindrücke, hier fliegt niemand in die Luft. Das Gelände war übrigens bis 1962 ohne Zaun und jedem frei zugänglich!!!!!! 3. Ich selbst war jetzt mit einem Team von Biologen u. Sachverst. 2 Wochen querfeldein durch Wald, Büsche und Sträucher weitab von jeglichen Wegen unterwegs, so wie selbst die CP Gutachter 1 Jahr auch. Keine solche Gefahr erkennbar!"

In dem Anschreiben "An die Politiker*innen ..." schreibt die BI, dass Center Parcs über unlimitierte Finanzkraft verfüge. An anderer Stelle heißt es, dass das Unternehmen nahe an der Insolvenz sei. Bitte um Aufklärung.

Keine Antwort auf diese Frage.

In dem Anschreiben "An die Politiker*innen ..." schreibt die BI, dass der Netto-Waldverlust durch die "nicht-berücksichtigten Rodungen" von CP größer sei, als die im Masterplan angegebenen 27 Hektar. Was versteht die BI unter Netto-Waldverlust und was unter "nicht-berücksichtigten Rodungen".

Antwort: Prof. Dr. Erwin Hussendörfer, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

"Ganz einfach: weil CP zunächst mehr Wald roden muss, um z.B. die Baumaßnahmen durchzuführen oder die angekündigten Rückbaumaßnahmen durchzuführen. CP bescheinigt mit 27 Hektar nur die Fläche, die irgendwann nicht mehr heutiger Wald sind, weil ja ein Teil der Flächen durch Pflanzungen wieder "begrünt" wird (Netto-Waldfläche). Bis diese Aufforstungen wieder "Wald" mit allen Wald-Funktionen werden, wird es Jahrzehnte dauern. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht dies am Beispiel des Kohlenstoff-Bindungsvermögen:

Wenn man andere waldtypische Merkmale heranzieht, wie z.B. "Waldinnenklima", "Waldlebensraum" oder "Waldfunktion", wird dies noch deutlicher. Center Parcs ist eben wie der Name schon sagt, ein Park und kein Wald! Grundsätzlich stellt sich natürlich zusätzlich die Frage, wie sich dies in einem Flächennutzungsplan / Bebauungsplan niederschlägt: werden die verbleibenden Bäume und Waldreste überhaupt noch Wald im Sinne des Bayerischen Waldgesetzes sein? Zusätzlich, aber bislang vom BN oder der BI nicht bilanziert, ist davon auszugehen , dass weiterer Wald entweder durch Störungen oder durch folgende Maßnahmen verschwinden wird - Schattenwurf auf die Photovoltaikanlagen - wenn die Verkehrssicherungspflicht dies erfordert: im MUNA-Wald stehen zahlreiche Habitatbäume mit Totästen etc.; CP ist für die VSP verantwortlich, damit keine Gefährdung für die Parkbesucher von diesen Bäumen ausgeht. - in vielen Bereichen befinden sich Douglasien, die auch bei uns sicher mindestens 50 Meter hoch werden (Herr Stephan, wenn Sie auf der B13 von WUG in Richtung Oberhochstatt fahren und auf Höhe des Badweihers rechts Richtung Horizont schauen, sehen Sie Nadelbäume, die locker 10 bis 15 Meter höher sind als Buchen, das sind Douglasien). Um eine Gefährdung bei Stürmen, Gewittern etc. ausschließen zu können, müsste ein Streifen von mindestens der "doppelten Baumlänge" baumfrei sein, d.h. 100 Meter! - Da sich am Brombachsee ja aufgrund der West-Ost-Ausdehnung und der starken Temperaturunterschiede wiederholt heftige Gewitter entwickelt haben, wird man sehr schnell die Bäume entfernen müssen, die auf den wechselfeuchten/wechseltrocknen Standorten neben den Häusern stehen und durch die Zerschneidung des Waldes jetzt instabil stehen. Ein Blick nach Leutkirch zeigt, wie schnell sich der Wald dort Im Park gerade auflöst. - fast auf dem gesamten Areal befinden sich Eichen im unterschiedlichen Alter. Mit zunehmender Temperaturerhöhung (Klimawandel), aber auch Besonnung durch Rodung, wird sich die Problematik des Befalls mit dem Eichenprozessionsspinner verschärfen. Die Haare, dessen Raupe kann über mehrere Jahre nach Auftreten heftige allergische Reaktionen bis hin zu allergischen Schocks auslösen. In befallenen Waldgebieten, herrscht dann entweder Betretungsverbot, es kommt zum Einsatz von Bioziden, ALLE Bäume müssen teuer und aufwändig "bereinigt" oder am einfachsten: umgesägt werden."

Die BI schreibt in dem Anschreiben "An die Politiker*innen ..." von 100 Millionen Kg CO2 an grauer Energie, die durch den Bau verursacht würden. An anderer Stelle ist die Rede von 80 0000 Tonnen. Bitte um Aufklärung, welche Zahl stimmt. Außerdem eine Frage zur Datengrundlage: wie kann die BI den Ausstoß der Grauen Energie beziffern, wenn weder Bauplan noch Bauart des Parks bekannt sind? Zudem ist dort die Rede von 400 Tonnen CO2-Freisetzung pro gerodetem Hektar Wald. Wie ist das gerechnet? Laut regenwald.org findete sich in einem Hektar Regenwaldboden 120 bis 400 Hektar CO2 gebunden. Gilt dieser Maximalwert auch für den Muna-Wald? Auch wenn er teilweise wieder aufgeforstet wird? Antwort: Prof. Dr. Erwin Hussendörfer, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

"Zur Abschätzung der "Grauen Energie" wurde auf der Basis der Darstellungen im Masterplan und anderer Werbemittel von CP folgende Methodik verwendet: zum einen kann man mittels Analogien aus bereits laufenden oder fertigen Baumaßnahmen Größenordnungen abschätzen (die man dann dank einer gut vernetzten Welt von Spezialisten prüfen und verifizieren lässt!), zum anderen kann man auf der Basis eines CP-Musterhauses sehr genau kalkulieren, wieviel CO2 z.B. für den Einbau eines Fensters an CO2 zur Herstellung anfallen wird. Auch Fundamente etc. lassen sich sehr gut abschätzen. So arbeiten ja auch Architekten oder Bauplaner, wenn sie einen Bau planen und in ihren Bedarf an Materialien kalkulieren. Es gibt sehr gute Tabellen und Kalkulationshilfen, z.B. vom Umweltbundesamt oder den Architektenverbänden wie sich aus Materialeinsatz der CO2-load eines Bauvorhabens ermitteln lässt. Mit diesen beiden Verfahren wurde die graue Energie des CP unabhängig von 2 Arbeitsgruppen berechnet und dann verglichen und noch einmal auf Plausibilität geprüft. Bei beiden Ansätzen wurden jeweils nur Werte aus dem unterem Drittel des Wertebereiches verwendet, der zur Verfügung stand und die Gesamtbilanz noch einmal um 20% reduziert (um zu berücksichtigen, dass ein Teil der verwendeten Materialien vor Ort generiert werden können, z.B. Teile des Bauholzes). Die weitere Reduktion um 20% erfolgte auf der Basis, der Aussagen von CP dass anstatt der ursprünglich geplanten Anzahl weniger gebaut werden können – weniger Häuser, weniger Infrastruktur weniger graue Energie! Daher die nochmalige deutlich überproportionale Reduktion um 20 %. 100.000 to CO2 weniger 20 % macht 80.000 to CO2. Anmerkung: der geschätzte Maximalwert liegt knapp beim dreifachen Wert!

b) Frage Stephan: Laut regenwald.org findete sich in einem Hektar Regenwaldboden 120 bis 400 Hektar CO2 gebunden. Anmerkung: gemeint sind sicherlich 120 bis 400 TONNEN CO2 gebunden?

Regenwald.org schreibt: "Pro Hektar Regenwald sind das zwischen 120 und 400 Tonnen Kohlenstoff, abhängig von der Vegetation und den Böden." (https://www.regenwald.org/themen/der-regenwald/klimaschutz#start Zugriff 18.05.2021). Zum einen kann man natürlich die Werte aus Regenwäldern nicht auf Wälder der gemäßigten Zonen übertragen, zum anderen gibt Regenwald.org die Menge an KOHLENSTOFF an und nicht die Menge an CO2. Will man die Aussage von Regenwald.org mit der der BI vergleichen, müsste man zunächst umrechnen. Bei einem Umrechnungsfaktor von 3,67 ergibt sich, dass ein Hektar Regenwald zwischen 440,4 und 1468 Tonnen CO2 speichert. Das ist leider immer wieder problematisch, dass Kohlenstoff und CO2 nebeneinander verwendet werden, man muss aber schon aufpassen, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht. Unter https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/klima-und-umwelt/klimawandel-und-co2/kohlenstoffspeicher-wald (Zugriff 18.05.2021) findet sich die für Bayern ermittelten Werte: "Gesamtspeicher Wald Der Gesamtspeicher Wald in Bayern beträgt rund 675 Millionen Tonnen bzw. durchschnittlich 277,8 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Ausgedrückt in CO2-Einheiten entspricht das einem Vorrat von etwa 2.480 Millionen Tonnen. Damit hat unser Wald in Laufe der Zeit etwa die 28-fache Menge der CO2-Jahresemission gespeichert." Rechnet man den Wert von 277,8 Tonnen Kohlenstoff wieder in CO2-Einheiten um, ergibt sich ein Wert von knapp über 1000 Tonnen CO2, die pro Hektar Wald in Bayern durchschnittlich gebunden sind. Für den Muna-Wald wurde angenommen, dass es a) ein auf größerer Teilfläche noch Wald in der Optimal- und Verjüngungsphase mit weniger Speicherleistung vorhanden ist (siehe Abbildung 1), b) der wichtige CO2-Speicher "Boden" aufgrund der vorherigen Nutzung noch nicht optimal als CO2-Speicher wirksam ist und c) teilweise Flächen überbaut sind. Daher wurde der Wert auf 400 Tonnen CO2 reduziert also um 60 % zum Vergleich des Bayerischen Durschnitts. Dies ist sicherlich sehr vorsichtig geschätzt, da im MUNA-Wald doch ein nicht unerheblicher Anteil an Buchen/Eichen stehen, die aufgrund der größeren Holzdichte mehr CO2-Äquivalente speichern als Nadelholz! c) Fragen Stephan: Gilt dieser Maximalwert auch für den Muna-Wald? Auch wenn er teilweise wieder aufgeforstet wird? Wie unter b) dargestellt, ist der angenommene Wert nicht der Maximalwert sondern ein unterer, realistischer Minimalwert. Das ist der CO2-Speicher MUNA-Wald. Die Rodung setzt CO2 frei, es dauert aber mindestens 50 Jahre, eher 80 – 100 Jahre bis dieses durch die Rodung frei gesetzte CO2 durch Aufforstungen wieder gebunden wird (siehe Abbildung 1). Daher wäre ja – um die CO2-Bilanz in 50 Jahren (!) wieder neutral zu haben eine deutliche größere Fläche wieder aufzuforsten. 50 Jahre wird als Referenz gerne genommen, weil die mittlere Verweildauer von Kohlenstoff im Ökosystem in etwa bei 50 Jahren liegt (wobei eine aktuelle Studie aus der Schweiz und eine Studie im NP Bayerischer Wald sogar auf höhere Werte kommen, aber lieber vorsichtig gerechnet…). Irgendwann setzten ja Wälder wieder einen Teil des vorher gebundenen CO2 frei, z.B. durch den Abbau von Blättern, Nadeln und Totholz, während der andere Teil des CO2 länger oder sogar dauerhaft gebunden bleibt (z.B. in tiefen Bodenschichten) und daher besonders wirksam für den Klimaschutz ist."

In dem Schreiben "Die Muna-Langlau als Ausgleichsfläche" sind folgende Zahlen angegeben: Gebäude und Bunkler ca. 3,4 ha, Straßen und Waldwege 10,1 ha. Im Center Parcs Masterplan finden sich die Angaben 16,7 ha für die Bestandsinfrastruktur und 5,5 zusätzlich für Gebäude. Das ist eine Differenz von fast zehn Hektar. Wie erklärt sich diese?

Antworten Klaus Maier, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand:

"Zu den versiegelten Flächen und nach meinen mir vorliegenden Daten kann ich Ihnen folgendes unten liefern. Verwaltungsgebäude u Lagerhallen 30 Gebäude a 200 qm 0,60 ha 5 Gebäude a 300 qm 0,15 ha 30 Gebäude a 80 qm 0,24 ha Sa. ca. 1 ha

Bunker, sonstige Flächen Bunker 2. Weltkrieg 63 Bunker a 70 qm 0,44 ha Bunker nach 1945 17 Bunker a 100 qm 0,17 ha Bodenplatten (ehemalige Gebäude sind abgebaut) 26 Bodenplatten a 70 qm 0,18 ha Einfahrten zu Bunkern, Vorplätze vor Gebäuden etc 70 Stck a 40 qm + 8 Stck a 150 qm 0,40 ha Sa ca. 1,20 ha

Straßen, Wege Straßen mit Schwarzdecke o Beton 2spurig ca. 3,5 km a 8 m Breite 2,80 ha Wege mit Schwarzdecke o Beton 1spurig ca. 12,50 km a 5 m Breite 6,25 ha Wassergebundene Schotterwege ca. 3 km = keine Versiegelung 1,05 ha Sa." 10,10 ha In dem Anschreiben "An die Politiker*innen ..." ist die Rede von 55 bis 80 Hektar Waldeinschlag die Rede, in dem Schreiben "Die Muna-Langlau als Ausgleichsfläche" wird von 65 Hektar Rodung ausgegangen und in dem Heft "Klima, Leben, Zukunft" wird davon gesprochen, dass 75 bis 100 Hektar gerodet werden müssten. Welche dieser Zahlen ist nach Einschätzung der BI die korrekte? Und wie kommt man auf die Diskrepanz zu der von Center Parcs angegebene Zahl von 58 Hektar Rodung?

Antwort Klaus Maier, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand:

"Es wird mit Sicherheit mehr gerodet, als es in der Theorie im Entwurf des MP dargestellt ist.

Am Beispiel: Es ist kaum vermeidbar, da dort auf der Baustelle (analog Leutkirch) mit extremen Zeitdruck und mit unterschiedlichen Firmen gearbeitet wird.

Wie auf den Satelittenaufnahmen (vgl. Bayernatlas / Geoportal BW) aus den Jahren 2018 bis 2021 zu ersehen ist, verbleiben im und um Bereich des Baufeldes Center Parc Leutkirch Ansammlungen von Bestandsbäumen in Baumgruppen. Dies als Wald zu bezeichnen ist fachlich unzulässig. Es kam dort durch Bautätigkeiten baubedingt zu Eingriffen in die Bodenbiologie sowie zu Veränderungen im Mikrolima.

Das führte in Konsequez zu einem Absterben etlicher Bestandsbäume durch Mangelversorgung und Windwurf. Dies wäre bei einem Bau der Ferienanlage im Munawald nicht anders zu erwarten. Es ist daher nicht zulässig den reinen Bauschaden zu betrachten, sondern fachlich zwingend erforderlich, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Folgeschäden miteinzubeziehen. Je nach Betrachtung führt dies demzufolge zu unterschiedlichen Daten. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die durch Center Parcs genannten Zahlen einem "Greenwashing" unterzogen sind und nichts mit den in hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Schäden zu tun haben werden. Valide belastbare Daten wurden durch CP ebenfalls nicht vorgelegt. Es handelt sich ja bei dem vorgelegten Masterplan auch nur um einen "ersten Entwurf". Änderungen, Ergänzungen und Erweiterungen sind also jederzeit möglich und zu erwarten". Von daher ist der MP von CP für uns nicht wirklich ernst zu nehmen. Es fehlen Fakten. Wissen Sie, es ist und bleibt nach dem harschen Eingriff von CP einfach kein Wald mehr. Prof. Hussendörfer hat das schon x-Mal beschrieben. Wer das bestreitet hat, will nur Schönfärberei betreiben.

Unsere Teams nehmen sich über das Pfingstwochenende eine kurze Auszeit, um sich von den - auch für uns anstrengenden Tagen - zu erholen und Kräfte für künftige Aktionen zu sammeln."

In dem Heft "Klima, Leben, Zukunft" wird der ökonomische Wert des Muna-Geländes errechnet. Wie kommt man zu der Einschätzung, dass der Muna-Wald "nachweislich unter Wert" verkauft worden ist? Ich gehe davon aus, dass in der Zeile "Wert unseres Muna-Waldes in Ökopunkten" das EUR nach den 10,5 Millionen ein Fehler ist, es sich also um die Zahl der Ökopunkte handelt.. Selbst wenn man diesen Wert allerdings mal die zwei bis drei Euro nimmt kommt man aber nicht auf die 50 Millionen Euro, die für die Wertschätzung von Prof. Dr. Hussendörfer angegeben ist. Wie ergibt sich diese Summe? Aus welcher Quelle stammt zudem die "Wertschätzung von Center Parcs" in Höhe von 27 Mio Euro? Außerdem die ergänzende Frage: müssten nicht die Demilitarisierungskosten gegebenenfalls abgezogen werden? Und eine Verständnisfrage: können Ökopunkte nicht nur für geplante positive Aufwertungen beantragt werden? Zudem müssten nicht die Kosten eventueller Aufwertung beziehungsweise von Pflegemaßnahmen miteinbezogen werden? Aus der knappen Aufstellung an nicht ganz einfach nachzuvollziehenden Zahlen ergibt sich für den objektiven Betrachter zunächstmal kein "Nachweis", dass hier etwas unter Wert verkauft wurde.

Keine Antwort auf diese Frage.

In dem Heft "Klima, Leben, Zukunft" ist die Rede davon, dass eine Versiegelung des Waldbodens "erhebliche, nachteilige Wirkungen" für Bodenwasserhaushalt und regionales Klima zur Folge hätte. Das Saldo der Versiegelung wird seitens Center Parcs allerdings nur mit 3 Hektar angegeben, da etliche Altinfrastruktur entsiegelt werden soll. Hat diese Entsiegelung positive Folgen? Und sind trotzdem so erhebliche Temperatursteigerungen zu erwarten?

Keine Antwort auf diese Frage.

In dem Heft "Ist es das wert?" wird vorgerechnet, dass lediglich 800 000 Euro an Umsatz durch die Center Parcs Gäste im Seenland bleiben. Die Tourismusstudie von Center Parcs geht von knapp dem Zehnfachen aus. Und dabei geht es nur um die Umsätze außerhalb des Parks, Wie kommt es zu dieser Diskrepanz? Einige Fragen zu der Rechnung in dem Heft: Sie nehmen die Zahl der Untersuchung vom Bostalsee (40 Prozent Ausflüge) und legen fest, dass es sich nur um einen Ausflug handelt? Wie kommt die BI zu der Annahme, dass 70 Prozent der Ausflugsziele in über 30 Kilometer Distanz liegen? Die Tourismusstudie von CP geht von einem exakt umgedrehten Verhältnis aus. 70 Prozent der Ausflüge gehen in unter 30 Kilometer Entfernung. Abgesehen davon: fehlen nicht sämtliche Wertschöpfungen, die ohne Ausflüge stattfinden. Tankstellen, Lieferdienste in den Park, externe, regionale Dienstleister im Park und darüber hinaus auch die zusätzlichen Umsätze, die sich regionalen Firmen durch die Absätze im Park bieten? Zudem: warum werden die Umsätze im Park nicht gerechnet? Die Betreiber GmbH soll ihren Sitz doch in Langlau haben oder dort auch steuerpflichtig sein, oder? Wo finden sich die Umsätze durch die regionale Energieversorgung, die in großem Umfang geplant ist?

Antwort Theo Baumann, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand:

"800T€ leiten sich ab aus 210T Jahresgästen, 40 % ausgabenrelevante Ausflugsrate, 30€ pro Person, ergibt ca. 2,5Mio€, was auch sehr gut zur Bostalsee Studie korreliert. 70/30 % Aufteilung respektive > 30Km < 30Km Radius ergibt ca. 800T€ lokal. Die Erklärung der Differenz von nahezu Faktor 10 zur "CP Studie" ist, dass es sich um keine CP Studie, sondern um allgemeine Tourismus-Berechnungen von aus "ähnlichen Einrichtungen" abgeleiteten Daten handelt, die in keiner Weise auf einen Center Park zutreffen. Weder Ausflugsrate, noch Tages-Ausgaben, noch die spezifische geographische Verteilung der Ausgaben wurden berücksichtigt. 40% Ausflugsrate für CP Gäste ist allseits anerkannt (wurde in der vom Tourismusverband präsentierten Studie, keine CP Studie, nicht berücksichtigt): Qualitative Aussagen in Tagblatt Interviews, CP-Aussagen, Bostalsee-Studie (38%), mehrtägige Zählungen in Leutkirch im Juli und Oktober durch die BI, ergänzt mit Zählungen von beauftragten Anwohnern. Auch eine IHK-Umfrage, obwohl mit 60% scheinbar abweichend, unterstützt diese Zahl, denn sie wurde in einer sommerlichen Schönwetterphase durchgeführt. Umgekehrt reduziert sich die Ausflugsrate bei Schlechtwetter signifikant unter 40%, wenn die IndoorFreizeiteinrichtungen besonders stark binden. 70% der Ausflüge über 30 Km, leiten sich ab aus Bostalseestudie (Trier mit 60Km ist grosser Favorit), mehrtägigen Beobachtungen / Zählungen der bevorzugten Verkehrsrouten vor dem Allgäupark und in der Isny-Tangente. Die Gäste bevorzugen, an Schönwettertagen bis zu 90%, die Routen ins Oberallgäu (40-65Km), Bodensee (45KM) oder Ostallgäu / Neuschwanstein (75Km). Die Übertragbarkeit auf das Seenland wird auch durch die Analogie der beiden nahegelegenen Städte Leutkirch / Isny auf respektive Gunzenhausen / Weissenburg gestützt. Man kann deshalb prognostozieren, dass Gästeausflüge auch im Seenland zu den Hauptattraktionen innerhalb eines ähnlichen Tagesausflugs-Radius', zB Rothenburg, Eichstätt / Altmühltal, und Nürnberg / Fränkische Schweiz führen würden. Wir haben die Unterscheidung nach < oder > 30Km nicht erfunden, nur aufgegriffen. 30€ Tagespauschale? Es gibt allgemeine Touristikstudien, welche für Übernachtungsgäste eine Tagespauschale von 40€ annehmen, für Tagesgäste 20€. Die Voraussetzungen sind dabei sehr unterschiedlich im Vergleich zu einer Versorgungs-Struktur eines CP, welche die externen Ausgaben minimiert. Die Bostalsee-Studie identifiziert 19€ pro Person als Summe der externen Ausgaben und leitet daraus die entsprechende einkommensrelevante Gesamtsumme ab. Die BI hat sich aber für 30€ und damit einen 50%-igen Aufschlag entschieden, auch um andere Ausgabenarten pauschal abzudecken. Spielzeug, Kfz-Service, Badeschlappen, eine vergessene Regenjacke, sind berücksichtigte Einzelfälle. Shopping ist nicht auf dem Plan eines Kurzurlaubes von weniger als 5 Aufenthaltstagen bei denen An- und Abreise noch zu berücksichtigen sind. Mehrfachausflüge finden statt, Insbesondere Kurzausflüge zu Fuss oder Rad. Sie werden zumeist ohne nennenswerte Ausgaben getätigt, sind mit 30€ pro Person abgedeckt, welche überwiegend für Verpflegung durch Lebensmitteleinkäufe und Gastronomie ausgegeben werden. Regionale Umsätze im Park. Sichtbar davon sind im Allgäupark der Mini-Wochenmarkt, etwas lokales Bier (Areas schenkt ihre Marken aus) und Käse. Mit Abstand der größte regionale Umsatzträger ist die Bäckerei, deren Arbeitsplätze in L&G (Lohn & Gehalt), sowie in der Versorgungspauschale von 1,5 Mio.€ berücksichtigt sind. Die Gäste decken ihren täglichen Bedarf durch die Areas Großküche (Kapaz. 3000 Gerichte / Tag) mit überregionalen / internationalen Lieferketten, sowie aus dem integrierten Supermarkt. Beide einkommensrelevanten Komponenten sind wiederum in L&G enthalten. Ergänzend dazu die Ausgaben ausserhalb des Parks wie oben dargestellt. Gastro-Lieferdienst wie Pizza-Service ist teilweise in externer Tagespauschale, teilweise in Versorgungspauschale enthalten.

Tankstellen sind vernachlässigbar, weil die Gäste i.d.R. Zuhause volltanken, überwiegend im Park bleiben (das Auto lt. CP kaum benutzen!) und daher nicht nachtanken müssen. Selbst wenn es ein kleiner Teil tut, so wird dies nicht ausschliesslich lokal, sondern irgendwo durchgeführt, es entsteht keine einkommensrelevante Wertschöpfung (geringe Margen), allerhöchstens eine nahezu unmerklich höhere Auslastung. Beispiel: Pächterverdienst / Liter bei ca 1 Cent. Selbst wenn 40 % der Gäste PKWs, also ca. 15T PKWs ausschliesslich in Leutkirch je 30l nachtanken würden, ergäbe dies 450T Liter und damit lediglich 4500 € Verdienst. Weitere signifikante Tankstellen-Einkäufe mit höherer Marge sind bei dieser Zielgruppe nahezu auszuschliessen. Die Gäste versorgen sich vor Ausflügen und vor der Heimreise zB im Park Supermarkt. Energieversorgung ist für Langlau noch völlig offen, deshalb ist keine auch nur annähernd fundierte Einschätzung einer Wertschöpfung möglich. Strom kommt im Allgäupark zu einem kleinen Teil aus dem BHKW, ansonsten überregional, Wärme aus russischem Erdgas, beides weitgehend ohne lokale Wertschöpfung. PV wäre im Betrieb ohne regionale Einkommensrelevanz. Abwasser und Klärwerk evtl durch CP-Nutzniessung sogar ein Draufzahlgeschäft. Technischer Service, ob intern oder extern, ist in L&G enthalten. Weiterführende Wertschöpfungen sind nicht erkennbar. Bei Nahwärme / Biogas ist völlig offen, wieviel davon ergänzend erforderlich ist, welche Allgemeinkosten berücksichtigt werden müssten. Umsatzsteuer. Die Kommune bekommt 2% von 7%, ergo ein sehr kleiner Betrag. Gewerbesteuer ist mittelfristig fast ein Totalausfall, mit einem Betrag von 0,5 Mio.€ aber von Anfang an großzügig berücksichtigt, ebenso die Kurtaxe. Ausserdem ist CP grosser Nutzniesser von öffentlicher Infrastruktur und erforderlichen Investitionen, für die CP nicht aufkommen wird, inkl Feuerwehr. Gerne überprüfen wir unsere Angaben anhand von offengelegten Umsätzen und Abgaben aller Beteiligten: CP, Areas, Bäckerei, andere Partner, Wochenmarkt, Gewerbesteuerverlauf, konkreter Umsatzverlauf von Einzelhandel und Gastronomie unter Berücksichtung der linearen GesamtEntwicklung des Wirtschaftraumes Allgäu von 2008-2019, jedoch nicht anhand von pauschalen Gefälligkeitsaussagen."

Hat die BI neben der Studie vom Bostalsee auch die Studie aus der Lüneburger Heide (2009) in ihre Berechnungen miteinbezogen, die zu deutlich höheren Wertschöpfungsraten kommt?

Antwort Theo Baumann, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand:

"Die Studie von Bispingen ist bekannt, würde bei erforderlichen Korrekturen zu ähnlichen Ergebnissen wie die BI Angaben führen. Die Mitarbeiter Angaben von zB 807 Vollzeitstellen sind für Leutkirch, und damit noch mehr für Langlau mit 800 Bungalows, um 100% überhöht, falls sie in Bispingen überhaupt jemals zutrafen. Wir reden für Leutkirch von rund der Hälfte der Mitarbeiter-Angaben und damit reduziert sich die damals abgeleitete regionale Wertschöpfung von 19,4 Mio€ entsprechend signifikant und unterstreicht die großzügige Ermittlung der BI von 16 Mio.€ für L&G als dem Kern der regionalen Wertschöpfung für einen potentiellen Langlau-Park. Diese Art der umsatz-bezogenen Studien sind keine realitätsnahen CP-Studien, sie werden aber gerne in Auftrag gegeben. Sie ermitteln Wertschöpfung nach bestimmten Standardalgorithmen, welche jedoch die spezifischen Strukturen nicht abbilden. Beispiel: Legt man den Audi-Umsatz auf den Endmontagen-Standort oder - Land um, so resultiert ein irreführendes Ergebnis, weil ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung durch Outsourcing und / oder in anderen Ländern statt findet."

In dem Heft "Ist es das wert?" wird vorgerechnet, dass 250 000 Tagesbesucher pro Jahr in den Center Parcs kommen, ohne dort zu übernachten. Daraus errechnet die BI einen Umsatzverlust von 7,5 Millionen Euro für Strukturen außerhalb des Parks. Wie kommen Sie zu den Zahlen von 250 000 pro Jahr. Das wären immerhin fast 700 Tagesbesucher im Schnitt pro Tag. Ist es zudem nicht anzunehmen, dass ein erheblicher Anteil der Tagesbesucher als zusätzliche Gäste in der Region zu verbuchen sind, weil sie ein Angebot nutzen (Spaßbad/Indoorspielplatz/Erlebniswelt für Kinder), die es so in der Region nicht gibt?

Antwort Theo Baumann, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand:

"250T Tagesbesucher sind abgeleitet aus: - Presse Mitteilung von CP Allgäu: 500-4000 Tagesgäste - Bestehende Seenland Tagesausflugstouristik von 5,4 Mio, vs. Leutkirch nahe Null. - Parkplatzkapazität von 250 Kfz Diese 250T stellen unter Berücksichtigung der Seenland - Metropol - Region eine realistische Annahme dar. Es ist in der Tat nicht unwahrscheinlich, dass speziell an Wochenden eine zusätzliche Tagesgäste-Lawine ausgelöst wird. CP ist daran sehr interessiert, meidet das Thema wegen seiner regional kontraproduktiven und verkehrstechnischen Wirkung. Weitere zusätzliche Tages-Gäste von ausserhalb der Region sind durchaus denkbar, würden eben entsprechend zusätzlichen Verkehr bedeuten und noch mehr Wertschöpfung in den Park transferieren, immer zulasten ihres etablierten Wirkungsbereiches. Der Tagesgästeradius würde bis zu 1 Fahrstunde betragen, in Ausnahmefällen darüber. Alle Tagesbesucher, egal aus welcher Distanz, verlagern mit dem Center Parcs Besuch ihre Ausgaben zulasten anderer Betriebe bzw anderer Ausgaben."

In dem Heft "Ist es das wert?" wird vorgerechnet, dass es ein negatives Wertschöpfungssaldo von knapp 50 Millionen Euro für die Region gäbe. Mit welchen Argumenten rechnet die BI Ausgaben der Gäste im Park als negativ an. Zum einen soll die Betreiber GmbH vor Ort ansässig sein, zum anderen gehen die Ausgabe im Park zumindest in Teilen an lokale Dienstleister und Lieferanten. Woher bezieht man außerdem die Information, dass all dieses Geld ansonsten in einem 300-Kilometer-Radius ausgegeben worden wäre. Und dann müsste es ja genaugenommen noch in Betrieben ausgegeben werden, bei der auch die Muttergesellschaft in der Region beheimatet ist, wenn ich die Logik dieser Rechnung richtig verstehe. Bitte um Aufklärung.

Antwort Theo Baumann, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand:

"Der negative Wertschöpfungssaldo resultiert zwingend aus der überregionalen Betrachtung des gesamten Gäste-Einzugsbereiches. Jeder Euro der durch die Buchung und die weiteren Ausgaben im Park ausgegeben wird, fehlt an anderer Stelle der Gästeausgaben. Eine Region profitiert auf Kosten der benachbarten, ob im kleineren oder größeren Radius. Es ist ein quasi-physikalisches Prinzip. Im größeren Radius entzieht Österreich den Deutschen durch den Tourismus eine ganze Menge Geld. Es ist Normalität, aber es ist eben Teil einer Handelsbilanz, welche die BRD mit zB Autoexporten zu + 7 Mrd. überkompensiert. Armes Österreich! Der Wirtschaftsbereich aus dem die CP-Gäste kommen, erfahren keine umgekehrte Kompensation, deshalb der negative Handelsbilanzsaldo. Ja, es kann sein, dass die bisherigen Ausgaben zu einem kleineren Teil auch aus dem 300Km Radius herausführten, aber sicherlich nicht nach Mallorca, denn Familien machen keinen Flug-Kurzurlaub von max. 5 Tagen. Der bleibt dem Haupturlaub vorbehalten. Ein Center Park wirkt prinzipiell immer wie eine Verlagerungsmaschinerie, weil kein bidirektionaler Ausgleich stattfindet. Tendenziell werden mittelständische Beherbergungsstrukturen mit höherer lokaler Wertschöpfung ersetzt.Bis zur Muttergesellschaft führt der Einzugsbereich sicherlich nicht"

In dem Heft "Ist es das wert?" werden verschiedene Effekte auf Gastronomie und Handel im Umfeld des Allgäuer Parks dargestellt. Auf Basis welcher Untersuchungsmethoden wurden diese Daten erhoben? Eine Umfrage der örtlichen IHK kam zu dem Ergebnis, dass die Region von der Ansiedlung des Parks eindeutig profitiert habe. Wie erklärt sich die BI die Diskrepanz.

Antwort Theo Baumann, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand: "Die Umfragen und Angaben der IHK sind, soweit uns bekannt, überwiegend qualitativer Art, nicht quantifiziert und in der Summe der unter Punkt 10 dargestellten Effekte ja auch nicht prinzipiell falsch. Das Anliegen der BI ist, diese Darstellungen von symbiotischen Gefälligkeits-Statements auf die Realität zurückzuführen, auch von generellen, CP-unabhängigen Entwicklungen zu differenzieren. Effekte auf Einzelhandel Diese sind durch die Ausgaben der Parkflüchter (siehe Punkt 10, regional 2,5Mio.€, lokal 0,8 Mio.€) sowie durch L&G aller partizipierenden Personen, den öffentlichen Einnahmen (und Investitionen!) etc. bestimmt und im Flyer adäquat abgebildet. Dazu wurde die Mehrheit der Einzelhandelsbetriebe im Kernbereich von Leutkirch und Isny nach dem Einfluss von CP befragt. Die Auskünfte waren überwiegend subjektiv-positiv (ja, es ist lebhafter in der Stadt, wir haben mehr Kunden), ähnlich wie die IHK Befunde. Bei der Quantifizierung wurde die Luft schnell dünn. Es gab Angaben mit Null-Effekt, andere maximal 5 %, es gab nur einen Ausreisser mit 30%, das Sportgeschäft. Der Hauptgrund war Wintersportverleih durch die gute Schneelage im Winter 2018/19. Interessant auch eine Angabe im Spielwarensektor. Zunächst "sehr stark profitierend", dann im vertraulicheren Gesprächsverlauf: die regen mich auf (dia gonnt mir auf de Weckr), kommen und glotzen und gehen wieder, ohne Einkauf. In keinem einzigen sondierten Betrieb entstand ein zusätzlicher Arbeitsplatz. Der Lebensmittel Einzelhandel (REWE, Lidl, Aldi) wurde systematisch observiert. Ein nennenswerter Effekt tritt an den Ankunftstagen auf, ein geringer Nachhall am nächsten Morgen. Innerhalb 3h an Montagund Freitag-Nachmittagen schwillt die Anzahl der Gäste Kennzeichen auf den Parkplätzen auf bis zu 8% an, klingt dann rasch wieder ab. Dazwischen findet man nur sporadische Gäste-Einkäufer. Umgelegt auf die ca 70h wöchentliche Öffnungszeiten bedeutet dies ein Umsatzzuwachs von < 2%, dies schafft keinen zusätzlichen Arbeitsplatz. Hauptprofiteur des geringen Zuwachses sind die Lieferanten des Standardsortiments, welche identisch sind mit der Filiale des Heimatortes-. Ein volkswirtschaftliches Nullsummenspiel. In der Beobachtung der Gäste-Frequenz in den (überschaubaren) Innenstädten waren wir von der geringen Anzahl überrascht. Die Gäste sind als Familien leicht identifizierbar. Im Juli zur Mittagszeit über 2h zB 3-4 Familien, 1-2 davon mit Gastrobesuch. Im Oktober 1-2 Familien, kein Gastrobesuch. Eine längerfristige Beobachtung durch lokale Verwandschaft bestätigte diese Muster. Völlig unnachvollziehbar, aber doch bezeichnend für die Gefälligkeitstendenz von Offiziellen diese Aussage: Bei Regen strömen die Gäste in die Innenstädte. Nein, das tun sie nicht, sie strömen dann in das Aqua Mundo. Der Gastronomie-Effekt. An erster Stelle steht das Rössle vor dem Allgäupark, das ganzjährig voll ausgelastet ist. Das ist der einzige Betrieb, von Backstube Isny abgesehen, bei dem für uns nachvollziehbar zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Alle anderen Gastro-Betriebe, primär in Leutkirch, noch weniger in Isny, erfahren, wenn überhaupt (je nach Menu), eine saisonal stark schwankende Mehr-Auslastung mit teilweise zusätzlichem Personalbedarf im Sommerhalbjahr. Zur Saisonverlängerung ein Kommentar eines Leutkircher Traditionsbetriebs: "Im Winter isch es mau""

In dem Heft "Klima, Leben, Zukunft" erklärt Prof. Hussendörfer, alle Fledermäuse auf dem Areal dem Tod geweiht wären, wenn der Muna-Wald zerstört würde. Die UVP kommt zu dem Ergebnis, dass die Vorkommen der Fledermäuse auch mit einem Parkbetrieb vereinbar wären. Hält die BI das für falsch? Aufgrund welcher Annahmen widerspricht man einem renommierten Planungsbüro?

Keine Antwort auf diese Frage.

Wenn der Muna Wald so ökologisch wertvoll ist, warum will die BI die Zugänglichkeit? Ist das nicht kontraproduktiv?

Keine Antwort auf diese Frage.

In dem Flyer an die Bürger der Gemeinde Pfofeld wird von einer Million zusätzlicher Gäste gesprochen? Wie kommt die BI zu dieser Zahl? Ist nicht eher die Zahl der Übernachtungen gemeint, die auf eine Million geschätz wird? Gäste wären das dann doch eher gute 200 000, wenn man von der durchschnittlichen Aufenthaltsdauern von um die fünf Tagen ausgeht? Bitte um Aufklärung.

Antwort Theo Baumann, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand:

"Diese Korrektur ist gerechtfertigt, die Konsequenz führt wieder zurück zu den Darstellungen unter Punkt 10 mit 210T Gästen. Alles korrekt!"

In dem Flyer an die Bürger der Gemeinde Pfofeld ist die Rede davon, dass mit der Ansiedlung von CP die Investitionen derTourismusbetriebe gefährdet werden. Wie erklärt sich das? In der Studie vom Bostalsee, die seitens der BI zumindest für die Berechnung von Wertschöpfungsumsätzen umfangreich als Grundlage genutzt wird, ist klar die Rede davon, dass ein absolut überwiegender Teil der Gäste zunächst allein über die Marke CP kommen und gerade nicht abwandernde Regions-Urlauber sind. Bitte um Aufklärung.

Antwort Theo Baumann, Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand:

"Touristische Kannibalisierungseffekte konnte es in den anderen CP-Lokationen nicht geben, externe Strukturen haben sich langsam entwickelt und hätten sich teilweise ohnehin eingestellt. Ein Bostalsee hat eine touristische Wirkung, auch ohne CP. Ausgangsbasis bei uns ist eine bereits ausgeprägte Touristik mit erheblicher, wenn auch etwas rückläufiger, Quartier-Kapazität. Gäste-Familien werden künftig zu einem wesentlichen Anteil in den Park tendieren, solange bei CP freie Kapazität ist. Das befürchten auch viele Vermieter von FW, ist keine BI-Spekulation. Sie bekommen dort eine komfortable Unterkunft und viel Attraktion dazu. Dies zu einem etwas höheren Preis als in der Summe der Ausgaben, die sie ohne CP in der Region tätigen würden, aber der Unterschied im Gesamtpaket ist nicht so signifikant. Dies bedeutet für die Region, nicht nur die lokalen Vermieter, ein Wertschöpfungsverlust, denn die zentralistisch / industriellen Strukturen eines CP, führen zu einem höheren monetären Abfluss aus der Region, als bei mittelständischen und privaten Strukturen. Ob und wann zusätzliche Nachfrage diesen Wechsel-Effekt vollständig kompensiert, oder gar überkompensiert, kann niemand verläßlich absehen. Immerhin wird es auch eine Wechselwirkung zwischen CP Leutkirch und CP Langlau geben, denn ein signifikanter Teil der Leutkirch Gäste kommt aus NordWürttemberg d.h., es entscheidet dann in erster Linie die Verfügbarkeit. Werden dann beide Parks so ausgelastet sein, dass traditionelle Beherbergungen nicht leiden, sondern sogar profitieren? Eine touristische Entwicklung (inkl 500-4000 Tagesgästen!) wird auch nicht allen traditionellen, auf sanften Tourismus wertlegenden Gästen gefallen. Eine CP Leutkirch Gast Familie aus Böblingen: "Einen CP am Brombachsee? Den kennen wir, das wäre schade, das passt dort ja überhaupt nicht hin....""

In dem Flyer an die Bürger der Gemeinde Pfofeld ist davon die Rede, dass Politiker Einfluss auf die Presse nehmen. Bitte konkretisieren Sie das. Ist das nicht Teil eines normalen Meinungsbildungsprozesses, dass Politiker die Meinung zu einem für die Region bedeutsamen Ansiedlungsprojekt äußern. Die BI nimmt ja auch Einfluss auf die Presse, indem sie Pressegespräche organisiert und pressemitteilungen herausgibt. Das ist ja ihr gutes Recht und zudem auch ihre Aufgabe in einem solchen Prozess. Wo ist hier der qualitative Unterschied?

Keine Antwort auf diese Frage.

In dem Flyer an die Bürger der Gemeinde Pfofeld ist die Rede davon, dass für weite Teile des Muna-Areals kein Kampfmittelverdacht mehr bestehe. Das vorliegende Gutachten in Auftrag von CP kommt dagegen zum Ergebnis, dass für 100 Prozent der Fläche Kampfmittelverdacht besteht. Auch das Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt haben das in einer Pressemitteilung so veröffentlicht. Wie kommt man zu der anderslautenden Einschätzung?

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