Auch der Kreisausschuss will den Kreisel

4.5.2016, 13:00 Uhr
Auch der Kreisausschuss will den Kreisel

© Straßenbauamt Ansbach

Obwohl der höhenfreie Ausbau, bei dem ein tieferliegendes Trogbauwerk mit darüber liegendem Kreisverkehr realisiert werden soll, die teuerste Variante ist. Langfristig, ist das Staatliche Bauamt Ansbach überzeugt, bringt der höhenfreie Ausbau gleich mehrere Vorteile: Deutlich weniger Unfälle, weniger Staus und keine Wartezeiten an irgendwelchen Ampeln.

Wie der Verkehr einmal fließen wird, wenn der Kreisverkehr nach einer Bauzeit von zweieinhalb bis drei Jahren realisiert ist, stellte Werner Ott in einer Videosimulation vor, die von Landrat Gerhard Wägemann höchstes Lob erhielt: „Das trägt zu einer realistischen Vorstellung bei.“

Ott stellte den Kreisräten „als denkbare Lösung“ alternativ auch die Lösung mit einer Signalanlage vor, bei der Linksabbieger eine eigene Grünphase erhalten würden und bei der der Ausbau höhengleich erfolgen könnte. Allerdings konnte diese Variante keinen der Kreisräte und auch nicht Landrat Wägemann überzeugen.

Der appellierte vor der Abstimmung: „Es muss die beste Lösung gefunden werden, die auch jahrzehntelang überdauern muss.“ Wägemann empfahl den Mitgliedern des Kreisausschusses so abzustimmen, dass am Ende Weißenburg nicht der einzige Ort mit einer Ampelkreuzung entlang der gesamten Bundesstraße 2 sei.

Alle Fraktionen waren sich einig

Eine Argumentation, die bei allen auf offene Ohren stieß. So meinte beispielsweise der Treuchtlinger Kreisrat Wolfgang Herrmann (CSU): „Das wäre ein absoluter Schildbürgerstreich, wenn wir als einzige entlang der B 2 in Weißenburg gleich drei Ampeln hätten.“ Eine Sichtweise, die auch Achim Schubarth von den Grünen teilte, die ebenfalls für die Variante 1 sind.

Auch Weißenburgs Oberbürgermeis­ter Jürgen Schröppel (SPD) wiederholte die Argumente, die aus seiner Sicht für die Variante 1 ohne Ampelanlage sprechen: „Das ständige Anfahren und Bremsen führt nur zu Lärm und großen Spurrillen.

Das vermeintlich Billigere ist am Ende oft das Teurere!“ Schröppel prognostizierte zudem, dass sich auch in Zukunft Unfälle an einer Ampelkreuzung nicht vermeiden ließen, weil es immer auch Rotlichtsünder geben werde.

Sigrid Niesta-Weiser (FDP) meinte: „Wir können es uns nicht leisten, der einzige Bremsklotz auf der B 2 zu sein.“ Dem gesamten Arbeitsmarkt in der Region täte es gut, wenn die Erreichbarkeit verbessert werde und eine attraktive Verkehrsanbindung zwischen den Metropolen Augsburg und Nürnberg geschaffen werden könnte.Josef Miehling stieß für die Freien Wähler ins gleiche Horn und sprach sich für eine Lösung aus, die auch zukünftigen Belangen gerecht wird.

„Alles andere wäre Treppenwitz“

CSU-Kreisvorsitzender Peter Gallenmüller warf am Ende eine Argumentation in den Ring, die er oft von Bürgern zu hören bekomme: „Wie oft wollt ihr an der Kreuzung eigentlich noch herumdoktern, bis sie endlich einmal passt?“ Aus diesem Grunde war auch der Pleinfelder für die Variante 1. Eine Ampelanlage würde nur „als Treppenwitz“ empfunden werden.

Wie bereits berichtet, hat das Straßenbauamt Ansbach zwei Varianten geprüft: die höhenfreie Kreuzung mit abgesenkter Bundesstraße 2 und einem darüber liegenden Kreisverkehr zur Verknüpfung der B 13, der Kreisstraße WUG 1 und der Anschlussrampen für die B 2 sowie den vierspurigen Ausbau mit einer Ampelkreuzung.

Für den Bau der B 2-Unterführung und des Kreisels anstelle der bisherigen Hörnlein-Kreuzung wird mit Kos­ten in Höhe von 17 Millionen Euro gerechnet. Die neue Ampelkreuzung beim vierspurigen Ausbau der B 2 würde hingegen nur mit fünf Millionen Euro zu Buche schlagen.

Weil die Kreisellösung deutlich aufwendiger ist, wird auch die Bauzeit länger sein. Das Staatliche Bauamt Ansbach geht von zweieinhalb bis drei Jahren aus. Für die Bauzeit müsste eine Behelfstrasse entlang der Baustelle angelegt werden.
 

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