"Besonderes Spiel": Weißenburg erwartet Wettelsheim

14.4.2018, 07:00 Uhr

© Uwe Mühling

Die Tabellensituation spricht für den TSV 1860, der jüngste Trend für den SVW: Während die Weißenburger zuletzt drei Spiele in Folge verloren haben (inklusive dem Pokal-Aus in Wendelstein), haben die Wettelsheimer in der Bezirksliga aus den ersten vier Spielen des Jahres 2018 zehn von zwölf möglichen Punkten geholt. Zuletzt verließen sie mit einem 1:0 gegen den direkten Konkurrenten Mosbach nach langer Zeit wieder die Abstiegsplätze. „Wir sind zufrieden mit dieser Bilanz und fahren mit Selbstvertrauen nach Weißenburg“, sagt denn auch SVW-Trainer Tobias Grimm.

Rechnung aus dem Hinspiel

Der Coach hofft, dass seine Truppe weiterhin ihr „Rückrundengesicht“ zeigt und denkt nur ungern an das Hinspiel in Treuchtlingen. Mit 0:4 verloren die Wettelsheimer und haben folglich noch eine Rechnung offen: „Wir waren an dem Tag chancenlos und haben verdient verloren. Die Niederlage hätte auch noch höher ausfallen können. Wir waren damals allerdings auch personell nicht auf der Höhe“, stellt Grimm fest und hofft, dass es nun im Rückspiel besser läuft.  Die Wettelsheimer wollen in Weißenburg etwas mitnehmen, Tobias Grimm verweist allerdings auch auf die „Qualität und Ausgeglichenheit“ im TSV-1860-Kader. Drei Niederlagen in Folge seien bei Weißenburg selten und der SVW-Coach ist sicher, dass der Gegner den jüngsten Negativtrend stoppen will.

Das unterstreicht auch TSV-Trainer Markus Vierke: „Wir wollen uns aus der Negativspirale befreien und die Saison gut zu Ende bringen“, sagt er. Die beiden anstehenden Derbys – heute gegen Wettelsheim, am Mittwoch in Dittenheim – sind dabei für Vierke zwei wichtige Mosaiksteine. In den beiden Nachbarschaftsduellen geht es für ihn nicht um die Tabelle, sondern ums Prestige. Die Weißenburger wollen zeigen, dass sie die Nummer eins im Jura-Süden sind. Wettelsheim ist dabei für den TSV-1860-Coach „ein besonderes Spiel, in dem wir Selbstvertrauen und Kraft für die letzten Wochen tanken können“.

Markus Vierke macht auch deutlich, dass er und seine Mannschaft in den kommenden Wochen versuchen werden, dem SVW im Abstiegskampf Schützenhilfe zu leisten – das direkte Aufeinandertreffen bildet dabei aber die Ausnahme, denn hier will der TSV 1860 als Sieger vom Platz gehen. Ansonsten legt der Trainer Wert darauf, dass die mehr oder weniger gelaufene Saison im Weißenburger Lager für die sportliche Entwicklung genutzt wird.

In dieser Hinsicht sei es vielleicht ganz gut, dass der Druck draußen ist. Der eine oder andere Spieler habe sich zuletzt vielleicht zu sehr selber unter Druck gesetzt. Speziell nach der Niederlage im Schlüsselspiel und Verfolgerduell in Aufkirchen sei die Enttäuschung groß und die Stimmung gedrückt gewesen. „Es ist auch für mich als Trainer keine leichte Aufgabe, das alles aufzuarbeiten“, sagt Vierke. Es gehe darum, mit Rückschlägen umzugehen und an der mentalen Stärke zu arbeiten. Insgesamt solle man aber trotz der jüngsten Niederlagen mit dem zufrieden sein, was diese Saison alles passiert ist: Das ursprüngliche Ziel – ein Platz in den Top-Ten – habe man nämlich erreicht und bislang mit Rang fünf sogar übertroffen. Nach drei Jahren Abstiegskampf hatten die „rot-weißen Bomber“ diesmal nichts mit der roten Zone zu tun.

Ohne Swierkot und Ochsenkiel

Personell gesehen haben die Weißenburger vor dem Derby einige Sorgen: Mit Mario Swierkot (wahrscheinlich Knöchelbruch) und Jonas Ochsenkiel (Muskelfaserriss) fallen zwei Offensivkräfte nach ihren Verletzungen im Pokalspiel aus. Wettelsheim hat (bis auf Maxi Riehl) alle Mann an Bord. „Wir können im Prinzip aus dem Vollen schöpfen und freuen uns da­rauf, uns mit Weißenburg zu messen“, betont Tobias Grimm. Die zahlreichen Ex-Weißenburger in seinem Team dürften besonders motiviert sein.

Der Weißenburger Kader: Uhl, Lehner, Schwenke, Leibhard, Blob, Eco, Weichselbaum, Pfann, Hofer, Böhm, Strobel, Weglöhner, Reile, Wnendt, Lotter.

Der Wettelsheimer Kader: Obel, Kluy, Tobias Krois, Müller, Döbler, Halbmeyer, Tobias Fuchs, Bürlein, Enser, Rasch, Zischler, Dürnberger, Schupp, Renner, Felix Neubauer, Simon Hüttinger, Michael Berthold.

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