BLSV mit Brigitte Brand als "Konstante und Ruhepol"

15.11.2017, 07:00 Uhr
BLSV mit Brigitte Brand als

© Mathias Hochreuther

„Da bin ich schon stolz darauf“, sagte Brand nach der zweistündigen Veranstaltung, und meinte damit gleich zwei Aspekte: Zunächst einmal freute sich die 63-Jährige über den regen Besuch. 51 stimmberechtigte Mitglieder waren neben Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Sport erschienen – in Relation zu den anderen 75 BLSV-Kreisen eine stolze Zahl, wie auch der anwesende BLSV-Präsident Günther Lommer lobend in seinem Grußwort erwähnte. Zudem schaffte es der Kreis Weißenburg-Gunzenhausen, sämtliche Ämter zu besetzten. Was in der heutigen Zeit, in der ehrenamtlich tätige Menschen nicht auf den Bäumen wachsen, längst keine Selbstverständlichkeit ist, wie der ebenfalls anwesende mittelfränkische Bezirksvorsitzende und BLSV-Vize für Finanzen, Jörg Ammon, betonte.

Abschied von Ludwig Meyer

Die neue, in Teilen alte Vorstandschaft im BLSV-Kreis wird weiterhin von der seit 2007 fungierenden Brigitte Brand (FC/DJK Weißenburg) geleitet. Ihre Stellvertreter sind wie bisher Kai Fucker (TV Gunzenhausen) und – neu im Amt – Matthias Schwarz (SV Burgsalach/Indernbuch). Die Referenten heißen weiterhin Annette Mündl (Senioren, BV Bergen), Carola Kattinger (Frauen, SV Alesheim, seit 2016 kommissarisch), Helmut Brand (Sportabzeichen, FC/DJK Weißenburg) und Otto Mündl (Bildung, BV Bergen). Neu im Amt der Schatzmeis­terin ist Tanja Hiller (TSV 1860 Weißenburg), die das Erbe von Ludwig Meyer (ebenfalls TSV 1860 Weißenburg ) antritt, der nach 42 Jahren (!) aus seinem Amt ausscheidet.
In Stopfenheim wurde Meyer gebührend verabschiedet. Der Weißenburger erhielt als Dankesgeschenk ei­nen Gutschein sowie etliche Leckereien, die auf einer Radfelge angerichtet waren. Meyer fährt nämlich sehr gerne Fahrrad. Als Ehrenamtlicher engagiert er sich auch als Tischtennis-Kreisvorsitzender sowie als TT-Spartenleiter seines Heimatvereins TSV 1860 Weißenburg.

Außerdem wählten die Vertreter der Sportvereine bei der Tagung in Stopfenheim die Delegierten für den BLSV-Bezirkstag am 16. März in Nürnberg und den Verbandstag am Wochenende 8./9. Juni in München. Diese berechnen sich durch die Größe des jeweiligen BLSV-Kreises, Weißenburg-Gunzenhausen stehen demnach im Bezirk neun Delegierte zu, im Verband deren zwei. Als Kreisvorsitzende ist Brigitte Brand bei diesen für den organisierten Sport in Bayern so wichtigen Tagungen, die 2018 einige per­sonelle Umschichtungen erleben werden, ohnehin dabei. Und Jörg Ammon ist froh darüber. Der designierte BLSV-Präsident bezeichnete Frau Brand als „Konstante und Ruhepol, der immer geerdet ist“. Warum, wurde auch bei Brands Begrüßung deutlich, als sie unter anderem die geladenen, aber nicht erschienenen Ehrengäste aufzählte. Offenherzig fügte sie hinzu: „Mir sind die Vereinsvertreter eh lieber.“

BLSV mit Brigitte Brand als

© Mathias Hochreuther

Begrüßen konnte Brigitte Brand den obersten bayerischen Sportfunktionär. BLSV-Präsident Günther Lommer hatte allerdings etwas die Orientierung verloren – zumindest bei der Anreise nach Stopfenheim ob der vielen Baustellen. In seiner Rede vor der Vorstandschaft des Kreises und den Vereinsvertretern sparte der 71-jährige Oberpfälzer aber nicht mit klaren Worten.

„Der Besuch der anderen Kreistage ist eher spärlich, das sieht hier anders aus“, sagte Lommer und verknüpfte diese Worte mit einem Lob an Brigitte Brand und ihr Team: „Die Leute kommen nur, wenn man nah dran ist am Menschen und sich um sie kümmert, das habt Ihr offensichtlich geschafft.“ Dieser Kontakt zu den Menschen beziehungsweise zu den Sportvereinen ist Lommer wichtig. „Alle reden von einer Krise des Ehrenamts, aber ich sehe die nicht“, sagte der Chamer. „In meinen 50 Jahren im Ehrenamt habe ich immer Leute gefunden. Aber ich habe sie mir auch selber gesucht und davon überzeugt, dass das Ehrenamt etwas Besonderes ist. Wenn ich rausgehe und jammere, wie schlimm alles ist, dann finde ich keine Mitstreiter.“

Dass der seit 2004 als BLSV-Präsident fungierende Lommer auf dem Verbandstag im Juni 2018 in München nicht mehr antritt, hat nur einen Grund: „Nicht weil es mir nicht gefällt, ch könnte noch 30 Jahre BLSV-Präsident sein, weil es mir Spaß macht. Aber ich werde nächstes Jahr 72, da muss man sich schon überlegen, ob man noch fünf Jahre dranhängen will.“ Seinen Nachfolger hat sich Günther Lommer bereits ausgesucht: Er legte den Vereinsvertretern – nicht nur in Stopfenheim – die Wahl seines Vizepräsidenten Jörg Ammon nahe, den er in höchsten Tönen lobte.

Läuft alles nach Plan, dann wird der mittelfränkische Bezirkschef Ammon, Geschäftsführer einer Steuerkanzlei in Nürnberg und Vorsitzender des Nürnberger Großvereins ATV 1873 Frankonia, beim Verbandstag im Juni kommenden Jahres zum neuen BLSV-Präsidenten gewählt. Seine Nachfolge im Bezirk soll Dieter Bunsen (Herrieden), bis Samstag Vorsitzender des BLSV-Kreises Ansbach, antreten.

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