Borkenkäferplage: Warnstufe rot in der Region

18.6.2018, 09:22 Uhr
Ein Borkenkäfer frisst sich auf diesem Bild in Treuchtlingen durch die Baumrinde. In Weißenburg wurden vergangene Woche in einer Falle 7062 Käfer gefunden.

© Viola Bernlocher Ein Borkenkäfer frisst sich auf diesem Bild in Treuchtlingen durch die Baumrinde. In Weißenburg wurden vergangene Woche in einer Falle 7062 Käfer gefunden.

"Es ist noch nicht die letzte Warnstufe erreicht. Die letzte Warnstufe wäre, wenn akuter Stehendbefall stattfindet", so Horst-Dieter Fuhrmann, Bereichsleiter Forsten am Ansbacher Landwirtschaftsamt, gegenüber der Fränkischen Landeszeitung. Dann würde der Borkenkäfer tatsächlich eine große Zahl im Waldboden verwurzelter Fichten akut angreifen.

Anders als in Westmittelfranken ist dies aktuell schon in weiten Teilen Niederbayerns, in der südlichen Oberpfalz, westlich von München und auch im Raum Weißenburg der Fall. Dort wurden vergangene Woche in einer Falle 7062 Käfer gefunden. Schon ab 3000 Exemplaren wird die Warnstufe rot ausgerufen.

Käfernester in Ansbach

"Aber auch im Landkreis Ansbach haben wir bereits erste Käfernester mit zum Teil rund hundert befallenen Bäumen", berichtet Fuhrmann. Die oft heftigen Regenfälle hätten "nur zum Teil für eine Linderung der Gefährdung gesorgt". Zum einen seien die Niederschlagsmengen regional sehr verschieden gewesen. Zum anderen sei der Regen in sehr kurzer Zeit gefallen, "was dazu führt, dass das Regenwasser nicht ausreichend in den sehr trockenen Boden einsickert, sondern viel oberflächig abläuft".

Nun steht der eigentliche Hauptschwärmflug der ersten Generation an, die wiederum für massenhaften Nachwuchs, die zweite Generation, sorgt. Wenn die Temperaturen über 30 Grad steigen, wird zunehmend auch das Waldesinnere befallen.

Deshalb müssen die betroffenen Fichten nun rasch identifiziert, gefällt und aus dem Wald geschafft werden. Ein Indiz ist etwa Bohrmehl der Käfer an den Stämmen oder die Harztropfen, mit denen sich die Bäume (meist vergeblich) zu wehren versuchen. Waldbesitzern wird geraten, einmal in der Woche ihre Fichten zu kontrollieren.

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