Bürgermeister durch die Hintertür?

11.3.2020, 06:11 Uhr
Bürgermeister durch die Hintertür?

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Der 52-jährige Familienvater aus Fiegenstall hat sich kurzfristig entschlossen, doch noch seinen Hut in den Ring zu werfen und gegen den bislang einzigen Kandidaten Hans Seibold anzutreten. "Auf mich sind viele Gemeindebürger zugekommen", so Lindner zu seinem "spontanen Beweggrund", doch anzutreten. Zwar ist das nicht mehr offiziell möglich, denn die Frist für den eigentlichen Wahlvorschlag lief schon im Januar aus, doch können Bürger nach dem Wahlgesetz am 15. März auch einen anderen Namen auf dem Stimmzettel zur Bürgermeisterwahl notieren.

Darauf setzt Lindner, der in Roth ein Unternehmen betreibt und mit der "aktuellen Gemeindepolitik unzufrieden" ist. Weiter will er sich dazu nicht äußern. "Ich will niemanden persönlich verunglimpfen oder schlechtmachen." Das sei nicht sein Stil. Deshalb schweigt er sich explizit über seine kommunalpolitischen Ziele aus – ebenso wie über die Gründe, die ihn vor zwei Jahren dazu bewegt haben, sich aus dem Höttinger Gemeinderat zurückzuziehen.

Mit einem eigenen Flyer hat Lindner in den vergangenen Tagen seine Bereitschaft für das Bürgermeisteramt den Wählern in Höttingen, Fiegenstall und Weiboldshausen kundgetan. Er bezeichnet sich als "unabhängig, parteilos, authentisch und bürgernah" und möchte vor allem, dass der aus seiner Sicht momentane Stillstand in der Gemeinde ein Ende hat und es "wieder nach vorne geht".

Letztlich habe es der Wähler in der Hand, so Lindner. Auf die schon abgegebenen Stimmen der Briefwähler muss er angesichts seines späten Entschlusses verzichten. Er sei jedenfalls "für alles bereit", betonte er mit Blick auf den Posten des ehrenamtlich tätigen Bürgermeisters.

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