Café mit Kiosk- und 70er-Jahre-Charme im Weißenburger Bahnhof

28.4.2016, 15:00 Uhr
Café mit Kiosk- und 70er-Jahre-Charme im Weißenburger Bahnhof

© Grafik: Stracke

Das Projekt hat in mehrerlei Hinsicht Charme. Der Weißenburger Bahnhof – über Jahre hinweg leer stehend – bekommt eine neue Nutzung. Pendler, Urlauber und Schüler werden es schätzen, sich in Zukunft mit Kaffee, einem kleinen Frühstück und der Tagespresse eindecken zu können. Zugleich bietet die Lebenshilfe mit dem Café eine Arbeitsmöglichkeit für drei behinderte Menschen. „Das ist Integration pur“, stellte Günther Laubinger, der Geschäftsführer der Weißenburger Werkstätten, fest. Durch die zentrale Lage des Bahnhofs und seinen Charakter als Tor zu Weißenburg würde die Stadt ein Zeichen setzen, dass für sie die Integration nicht nur in Sonntagsreden Platz hat.

Die Lebenshilfe hat bereits Erfahrung mit einem solchen Projekt. In Gunzenhausen betreibt man seit zwei Jahren das Café Lebenskunst, das ebenfalls auf die Integration behinderter Menschen in die Arbeitswelt Gastronomie setzt. Die Gastronomie sei ein gutes Feld für diese Menschen, um sich zu beweisen, außerdem gebe es hier eine große Nachfrage nach Arbeitskräften, stellte Günther Laubinger fest. In der Folge könnte sogar dem ein oder anderen der Sprung in den ersten Arbeitsmarkt gelingen. Und das ist das erklärte Ziel der Lebenshilfe im Landkreis.

Café, Kiosk und Imbiss

Das Café soll von Montag bis Freitag von 7.00 bis 18.00 Uhr, in der Hauptzeit der Pendler-Ströme, geöffnet haben. Man denke noch über eine frühere Öffnung nach, das hänge unter anderem davon ab, wann etwa die Mehrzahl der rund 900 Schüler in Weißenburg ankommen, die unter der Woche mit dem Zug fahren, so Laubinger. Es würden Back- und Imbisswaren, kalte und warme Getränke, Zeitschriften, Tabakwaren und sons­tige Kleinartikel angeboten.

Mittelfris­tig soll in Kooperation mit der Rock/Popabteilung der Musikschule, die ebenfalls in den Bahhnof zieht, auch ein Kulturprogramm geboten werden. Laubinger kann sich beispielsweise Ausstellungen oder Auftritte von Bands in dem benachbarten kleinen Konzertsaal vorstellen.

Die etwa 16 bis 18 Sitzplätze in dem Café werden mit einer Glaswand vom Rest der Schalterhalle abgetrennt. Küche und Ausschank ziehen in den ehemaligen Schalterraum ein. Ziel der Umgestaltung ist es, den Charakter der Bahnhofshalle zu bewahren. „Wir wollen da ganz bewusst den Charme der 70er-Jahre erhalten“, erklärte Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD). Deshalb würden  auch die schreiend orangen Wandfliesen bewahrt.

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