Camano wurde verkauft

PLEINFELD - Das in Pleinfeld ansässige Familienunternehmen „Ca­mano“, führender Hersteller und Lizenzpartner für Strumpfwaren, hat mit der Münchner Beteiligungsgesellschaft Afinum einen neuen Partner gefunden. Afinum wird die Anteile des Firmengründers und Geschäftsführers Thomas Moissl, übernehmen. Damit beträgt die Beteiligung laut unseren Recherchen 100 Prozent.

Firmengründer Thomas Moissl, der dem Unternehmen weiterhin als Beirat verbunden bleiben wird, begründete den Schritt so: „Um unser geplantes Wachstum der kommenden Jahre nachhaltig zu gestalten, haben wir einen Partner gesucht, der uns durch weitere finanzielle Mittel und ein breites Netzwerk fördert sowie bei neuen Projekten unterstützt.“ Moissl ist überzeugt, in Afinum einen geeigneten Partner gefunden zu haben. Burkhard Stuhlemmer, früher Geschäftsführer der Herrenmodemarke „Baldessarini“, übernimmt ab sofort die Geschäftsführung bei „Camano“ und ist bereits auf der Firmenhomepage namentlich genannt.

„Stärkung der Marktposition“

Die Beteiligung von „Afinum“ an „Camano“ sei ein bedeutender Schritt zur weiteren Stärkung der bisherigen Marktposition, begründete das Unternehmen den Schritt. Dadurch werde ermöglicht, den Ausbau des stetig wachsenden nationalen und zunehmend internationalen Geschäfts noch schneller voranzutreiben. Am Standort Pleinfeld werde weiterhin durch einen langjährigen Mietvertrag festgehalten. Die Arbeitsplätze sollen nach Möglichkeit sogar weiter ausgebaut werden.

Die Münchner Beteiligungsgesellschaft Afinum ist in der Region nicht unbekannt und ist seit Jahren durch seine Beteiligung an der Firma Alfmeier in Treuchtlingen tätig. Durch eine Beteiligung am Schuhhandelsunternehmen „Görtz“ verfüge Afinum über umfangreiche Branchenerfahrung. Afinum ist eine unabhängige Beteiligungsgesellschaft im Eigentum des Managements mit Büros in München, Zürich, Wien und Hongkong, die sich auf Beteiligungen an erfolgreichen mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Europa spezialisiert hat.
Typische Beteiligungsanlässe sind für Afinum laut eigenen Angaben in folgenden Fällen gegeben: die zeitnahe Regelung der Unternehmensnachfol­ge, unternehmerische Finanzierung von Wachstumsschritten oder die Erhöhung der Eigenkapitalquote. Vonseiten der Münchner Beteiligungsgesellschaft war gestern zu der Beteiligung keine offizielle Stellungnahme zu erhalten. Dort hieß es auf Anfrage unserer Zeitung nur, dass der Deal noch zu jung sei, um sich dazu zu äußern.

Recherchen des Weißenburger Tagblatts ergaben indes, dass das Bundeskartellamt im Fusionskontrollverfahren seine Freigabe bereits Anfang Dezember erteilt hat. Demnach erwirbt Afinum zu 100 Prozent sowohl die Camano GmbH & Co. KG als auch die Camano Verwaltungs-GmbH.

Thomas Moissl hat mit seinem Un­ternehmen dabei ganz klein angefangen. Der gelernte Einzelhandelskaufmann startete sein Geschäft aus der elterlichen Garage heraus, die ihm als Lager diente. 1995 gründete der damals 30-Jährige sein Label „Camano“, das es in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt. Camano ist exklusiver Lizenznehmer von Topmarken wie „s.Oliver.“ Über ein Shop-in-Shop-Konzept führt Camano rund 100 Geschäftsstellen mit eigener Marke, da­runter in Hamburg, München, Berlin, Wien und Zürich.