Corona-Lage in Weißenburg-Gunzenhausen verschärft sich

4.12.2020, 12:08 Uhr
Corona-Lage in Weißenburg-Gunzenhausen verschärft sich

© Foto: Isabel-Marie Köppel

Anfang der Woche sind in der Awo-Pflege- und Psychiatrieeinrichtung in Langenaltheim mehrere Covid-19-Fälle aufgetreten. Eine Reihentestung aller Bewohner sowie des Personals wurde vorgenommen und mittlerweile liegen alle Ergebnisse vor: Zwei Mitarbeiter sowie zehn Bewohner sind betroffen.

Die erkrankten Mitarbeiter sind in häuslicher Isolation. Die positiv getesteten Bewohner sind in einem eigenen Bereich untergebracht und vom Rest der Station getrennt worden. Die Heimleitung hat ein Besuchsverbot für das gesamte Heim verhängt, zunächst befristet für zwei Wochen.

Auch in anderen Pflegeheimen sind bereits Fälle aufgetreten. "Hier sprechen wir nicht von einem Ausbruchsgeschehen, weil Mitarbeiter als Einzelfälle betroffen sind", erklärt Dr. Miriam Schneider, die seit Anfang September die stellvertretende Leitung des Gesundheitsamtes in Weißenburg innehat.

Um so ein Ausbruchsgeschehen zu vermeiden, appelliert sie an Mitarbeiter und Besucher, sind die angeordneten Hygienemaßnahmen in vollem Umfang einzuhalten. "Auch die Heimleitungen werden von uns noch einmal sensibilisiert", sagt Schneider. Bewohner und Angehörige werden um Verständnis gebeten, dass Besuchsregelungen in Alten- und Pflegeheimen nun sehr konsequent veranlasst und durchgeführt werden müssen.

Schulklassen in Quarantäne

Auch für einige Schulklassen im Landkreis sowie Lehrkräfte hat das Gesundheitsamt in den vergangenen Tagen Quarantänemaßnahmen aufgrund positiver Corona-Befunde angeordnet. 

Corona-Lage in Weißenburg-Gunzenhausen verschärft sich

© Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Betroffen sind eine Klasse der Pflegeschule Wülzburg in Weißenburg, eine zehnte und eine elfte Klasse der Wirtschaftsschule in Gunzenhausen, eine zweite und eine siebte Klasse der Stephani-Schule in Gunzenhausen, Schüler aus zwei zehnten Klassen der Realschule in Weißenburg, eine vierte Klasse der Grundschule in Weißenburg, eine zehnte Klasse der Mittelschule in Weißenburg und eine siebte Klasse der Mittelschule in Treuchtlingen.

Mit Stand vom gestrigen Donnerstag verzeichnet das RKI für den Landkreis 1.151 Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie. "Allein am Mittwoch wurden uns 30 neue Fälle gemeldet, heute (Donnerstag, Anm. d. Red.) bis 11 Uhr schon 25" berichtet Dr. Miriam Schneider. Der 7-Tage-Inzidenz-Wert liegt dabei bei 114,0 (Stand: 3. Dezember, 7.30 Uhr).

Gesundheitsamt warnt vor steigenden Zahlen

Eine weitere Person ist in Verbindung mit einer Covid-19-Infektion verstorben, die Anzahl der Todesfälle erhöht sich somit auf 32 seit Beginn der Pandemie. Stand Donnerstag befinden sich rund 850 Menschen im Landkreis in behördlich angeordneter Quarantäne, die Zahl schwankt ständig.

"Wir ackern sehr viel", sagt die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts. Noch können die Mitarbeiter die Kontaktpersonen der nachweislich Infizierten ermitteln und telefonisch (und anschließend schriftlich) die Quarantäne anordnen. Doch: "Sollten die Zahlen weiter ansteigen, etwa auf 50 oder mehr Neuinfektionen am Tag, werden wir es nicht mehr schaffen können."

Dr. Schneider ruft daher eindringlich dazu auf, diese "große Kraftanstrengung" weiterhin zu meistern und die Kontakte einzuschränken. Sollte die 7-Tage-Inzidenz den Wert von 200 überschreiten, müsse man gemäß der 9. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 30. November weitere Beschränkungen festlegen, etwa das Untersagen von Wochenmärkten.