Das Ende der Landkreis-Bank

20.9.2019, 17:20 Uhr
Das Ende der Landkreis-Bank

© Lisa Krüger

Das teilte die Bank am Freitag mit und lud zu einer Pressekonferenz am Montag. Bereits seit Wochen wurde hinter den Kulissen auf Vorstandsebene verhandelt. Nun erteilten die Aufsichtsräte der beiden Banken den Auftrag, die Fusion konkret anzugehen. Mit dem klaren Ziel, bereits im kommenden Jahr zusammenzugehen.

Die Nachricht ist überraschend und folgerichtig zugleich. Überraschend, weil die Fusion völlig lautlos vorbereitet wurde. In den vergangenen Jahren hatte sich dieser Schritt nicht angekündigt, man warb offensiv damit, dass man die "Landkreisbank" sei, deren Geschäftsgebiet mit dem politischen Weißenburg-Gunzenhausen zusammenfiel.

Folgerichtig ist der Schritt insofern, als sich die Fusionen seit einigen Jahren landauf, landab häufen. Durch die anhaltende Niedrigzinsphase sind viele Kreditinstitute mit ihrem Geschäftsmodell unter Druck geraten. Das gilt erst recht für regionale Banken, von denen die Kunden ein weit verzweigtes Filialnetz in der Fläche und persönliche Ansprechpartner erwarten.

"Die geschäftspolitische Ausrichtung der zwei Häuser ist ähnlich", heißt es in einer Mitteilung der Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen. "Beide stehen auf einem wirtschaftlich gesunden Fundament, sodass ein Zusammenschluss aus einer Position der Stärke möglich ist."

Die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen ist der größere der beiden Partner. Die Bilanzsumme beträgt knapp 1,4 Milliarden gegenüber rund einer Milliarde Euro. Noch deutlicher unterscheiden sich die Größenverhältnisse bei den Mitgliedern. Hier hat die Raiba aus dem Landkreis fast 28 000 Mitglieder vorzuweisen, während es die Nachbarn aus Roth-Schwabach auf ziemlich genau die Hälfte bringen. Auch das Gefälle beim Filialnetz ist mit 26 Niederlassungen und sechs SB-Filialen gegenüber nur zehn in Roth-Schwabach erheblich. Dafür unterscheidet man sich bei der Zahl der Mitarbeiter vergleichsweise wenig. 241 Menschen hatten 2018 ihren Arbeitsplatz bei der Genossenschaftsbank in Weißenburg-Gunzenhausen, 218 waren es in Roth-Schwabach.

Zu den Beweggründen der Fusion und dem konkreten Zeitplan der Umsetzung wollen sich die Vorstände am Montag in einem Pressegespräch äußern. In der Vergangenheit hatte man vor Ort bereits versucht, durch die Schließung einiger Filialen wirtschaftlichen Druck wegzunehmen. Weil eine Änderung der Niedrigzinsphase nicht in Sicht ist, folgt nun offenbar der nächste Schritt.

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