Das Wohnzimmer der Weißenburger Musiker

4.4.2021, 06:26 Uhr
Das Wohnzimmer der Weißenburger Musiker

© Foto: Florian Reiß/Melanie Förster

"Das war jetzt einfach eine ganz lange Pause für die Musiker, und mich haben viele gefragt, ob ich jetzt eigentlich schon ‘nen neuen Job habe", erzählt Alex Seubert aus dem Corona-Alltag von professionellen Musikern. Und genau solche Fragen seien der Impuls gewesen, dass man den Menschen zeigen wollte, dass die Künstler noch da sind.

So entstand die Idee, ein kombiniertes Format aus Musikvideo und Talk zu machen, indem man Weißenburgs professionelle Musiker einem breiteren Publikum vorstellt.

Bei der Stadt rannte Alex Seubert damit offene Türen ein. "Wir hatten schon überlegt, wie wir die lokale Szene unterstützen können und eher an das Streamen von Livekonzerten gedacht", erzählt Andrea Persch. "Allerdings haben wir bei Umfragen in den sozialen Medien gemerkt, dass die Leute da inzwischen eigentlich genug davon haben." Wenige Tage später kam Alex Seuberth mit ihrem ungewöhnlichen Musik-Talk-Format.

Gemütliche Atmosphäre im Stil von TV Noir

Eine glückliche Fügung. Inhaltlich war man sich schnell einig und entwickelte ein detailliertes Konzept. Der Wildbadsaal wird jetzt sechs- bis siebenmal zum Wohnzimmer für Weißenburgs Musiker. Mit Sessel, Stehlampen, Teppich und gemütlicher Atmosphäre.

"Wir wollen das so ein bisschen im Stil von TV Noir machen", erzählt Seubert. Das Format gilt deutschlandweit als das "Wohnzimmer der Songwriter" und bringt live gespielte Songs mit moderierter Unterhaltung zusammen. Ein ehrgeiziges Vorbild.

Als Auswahlkriterium für die Musiker, die sich im Wohnzimmer des Weißenburger Wildbadsaals präsentieren dürfen, spielen drei Dinge eine Rolle. "Wir haben gesagt, es sollte um die gehen, die wirklich von der Musik leben und die unter der jetzigen Situation am meisten leiden." Außerdem konzentriert man sich auf den Bereich von Pop, Rock und Jazz und es müssen eigene künstlerische Kreationen im Mittelpunkt stehen.

Rennommierter Jazzer

Kriterien, die auf Premierengast Markus Harm zweifellos zutreffen. Der 1987 in Stuttgart geborene Jazzmusiker hat sein Studium an der Hochschule für Musik Nürnberg absolviert und ist dort mittlerweile auch als Lehrbeauftragter tätig. Er ist Mitglied mehrerer hochkarätiger Ensembles wie etwa des Sunday Night Orchestra und hat 2019 zusammen mit dem Nürnberger Pianisten Andreas Feith sein erstes Album im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks aufgenommen.

Mit diesem Kollegen wird er auch in "Rot oder Weiß" einige Songs spielen und sich danach zum Talk mit Andrea Persch und Alex Seubert ins Wohnzimmer begeben. In dem wird auch bald klar werden, was es mit dem Titel der Sendung auf sich hat. "Rot und Weiß sind die Farben unserer Stadt, aber vor allem fragen wir jeden unserer Gäste ,Rot oder Weiß‘, wenn es darum geht, was zum Talk ins Glas kommt", erzählt Alex Seubert.

Die nächsten Folgen sollen in loser Folge erscheinen. Der zweite Gast der Reihe steht auch schon fest. Es handelt sich um den Sänger und Gitarristen Michael Gabler.


Ab Ostersonntag ist die erste Folge von "Rot oder Weiß" auf dem Youtube-Kanal der Stadt Weißenburg zu finden.

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