Der Aufreger der Hallensaison

15.2.2017, 08:53 Uhr
Der Aufreger der Hallensaison

So berichtete es jedenfalls Oliver Johannes, der Obmann der Schiedsrich­tergruppe Neumarkt, bei den Kollegen des Jura Südens auf deren Tagung in Emetzheim. Johannes rollte im Namen des verhinderten Kreisobmanns Dr. Sven Laumer noch einmal den Fall vom 15. Januar auf. Der SC Großschwarzenlohe und der SV Seligenporten spielten damals in der Schwabacher Hocheder-Halle den dritten Platz der Herren-Kreismeisterschaft aus, ohne dass die erforderlichen zwei Unparteiischen zur Einhaltung der Futsal-Regeln dabei waren.

Auslöser für die gan-ze Situation war nach Darstellung von Oliver Johannes das vorangegangene Halbfinale zwischen Seligenporten und dem ASV Neumarkt. Ein Zehnmeter (nach dem vierten Foul) führte kurz vor Schluss zum Neumarkter Siegtor, was die Seligenportener Delegation auf die Pal­me brachte. Um die Wogen zu glätten, sprach der Neumarkter Obmann mit dem SVS-Trainer und entschied dann auf eine Umbesetzung der Referees im „kleinen“ und „großen“ Finale.

Während die entsprechenden Aktivitäten im Hintergrund liefen, standen allerdings die Teams von Seligenporten und Großschwarzenlohe schon auf dem Hallenparkett und legten dann los – wohlgemerkt ohne Schiedsrichter. „Ein absolutes No-Go“, wie Johannes unterstreicht.

Die Partie verlief reibungslos, was vor allem daran lag, dass es sportlich um nichts mehr ging. Kreisspielleitung und die Verantwortlichen aus dem Schiri-Wesen ließen die Sache laufen. Beim anschließenden Finale (der TSV 1860 Weißenburg gewann im Sechsmeterschießen gegen Neumarkt) stellten die Referees eines ihrer beiden Duos zur Verfügung und verhinderten somit ei­nen drohenden Eklat.

Siegerehrung boykottiert

Nach Spielende zogen es die Schiedsrichter dann jedoch vor, still und leise zu gehen und nicht mehr – wie sonst üblich – an der Siegerehrung teilzunehmen. Damit war die Sache aber längst nicht erledigt, im Gegenteil: Die Debatten gingen jetzt erst richtig los. Nach langen Überlegungen und etlichen Gesprächen kam man nun zu dem Entschluss, von einer Meldung oder Anzeige abzusehen, wie Oliver Johannes berichtete. In Zukunft werde man alles daran setzen, um ähnliche Vorfälle zu vermeiden.

„Das Ganze hätte so nicht passieren dürfen“, stellt der Obmann auch mit Blick auf die aktuellen Bemühungen um Schiri-Neulinge in den drei Gruppen des Kreisgebiets (Jura Nord, Jura Süd und Neumarkt) fest. Sie hatten im Rahmen der Kreisendrunde sogar noch Werbung für die anstehenden Lehrgänge gemacht. Und dann geht am gleichen Tag ein Spiel ohne Schiedsrichter über die Bühne. „Da wurde die Arbeit fast mit Füßen ge­treten“, findet Johannes, hofft aber gleichzeitig, das
leidige Thema letztmals angesprochen zu haben.

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