Der Kran kommt weg!

18.10.2017, 08:20 Uhr
Der Kran kommt weg!

© Robert Renner

Der Umbau des Wittelsbacher Hofes  ist ins Stocken geraten. Grund dafür ist immer noch ein fehlender Brandschutznachweis. Schon im Juli hatte OB Schröppel das Thema im Stadtrat angesprochen, nach dem Karl-Heinz Degen (CSU) die Frage aufgeworfen hatte, wie lange der Kran auf der Südseite des derzeit leer stehenden Hotels noch ungenutzt stehen bleiben soll. 

Die Gebrüder Kilinc, die den Wittelsbacher Hof sanieren und umbauen wollen, waren jetzt zu einem Gespräch beim OB. Seitens der Stadt waren auch Stadtbaumeister Thomas Schwarz und Rechtsdirektor Heiko Stefke anwesend. Er habe gegenüber den Bauunternehmern seinen „Unmut zum Ausdruck gebracht, dass sich au­ßer Rostbildung am Kran nichts bewegt“, berichtete Schröppel.

Die Gebrüder Kilinc, denen die Sa­che „auch peinlich“ sei, hätten ihm  schriftlich belegt, dass sie vor einem Jahr einen Brandschutzgutachter mit dem Erstellen des Nachweises beauftragt haben. Doch bis heute haben sie die Papiere nicht vorliegen. Bis Ende Oktober soll das Gutachten nun fertig sein, habe der Fachmann zugesichert. Der sei völlig überlastet, wie wegen der boomenden Baubranche viele seiner Kollegen.
Doch es lohne sich vor dem Winter nicht mehr, mit den großen Umbaumaßnahmen, zu denen auch das Dach geöffnet werden müsse, zu beginnen, hätten die Gebrüder Kilinc berichtet. Der Kran werde daher im Frühjahr wieder aufgestellt und stehe dann etwa zwei Monate.

Weil der Brandschutznachweis noch nicht vorliegt, wurde auch die Umbaugenehmigung für den Wittelsbacher Hof von der Stadtverwaltung noch nicht erteilt. Der Stadtrat hat aber für den Umbau des markanten Gebäudes bereits Ende Februar einstimmig grünes Licht gegeben. Ent­stehen soll ein in der Stadt dringend benötigtes Hotel. Eigentümerin ist die Familie Kilinc, die eine Wohnbaufirma in Weißenburg betreibt. Sie hat den Wittelsbacher Hof, der im Kern aus dem 18. Jahrhundert stammt und bei dem es sich um ein Baudenkmal handelt, nach längerem Leerstand Anfang 2016 von der Familie Aurnhammer gekauft.

Dornröschen

Wie mehrfach berichtet, haben die altehrwürdigen Mauern an der Ecke Friedrich-Ebert-Straße/Saumarkt lange einen Dornröschenschlaf gehalten. Um das einst renommierte Hotel auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen, sind Umbauten und Erweiterungen nötig. Die Eigentümer wollen weitere Gästezimmer in den Dachgeschossen unterbringen, Tagungsräume in Nebengebäude einbauen und eine Sonnenterrasse einrichten.

Einem Faltblatt zufolge sollen in dem Drei-Sterne-Hotel künftig 33 Doppelzimmer, sechs Einzelzimmer, zwei Suiten und fünf Appartements zur Verfügung stehen. Bisher gab es im Wittelsbacher Hof 25 Gästezimmer. Für Veranstaltungen verschiedenster Art, von Familienfesten bis zu Tagungen, wird das Haus einen Saal für bis zu 90 Personen, einen Konferenzraum mit 14 Sitzplätzen sowie zwei Tagungsräume für jeweils 30 bis 40 Personen bieten.

Da es sich um ein Einzeldenkmal handelt, mussten alle Umbaumaßnahmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt werden. Am augenfälligsten werden die zweireihigen Dachgauben sein, die nötig werden, um in die zwei Dachgeschosse Gästezimmer einbauen zu können. Im In­nenhof des Anwesens sind ebenfalls Veränderungen und Anbauten notwendig, um einen höheren Standard für das Hotel zu schaffen, einen Aufzug einzubauen und die Brandschutzvorgaben zu erfüllen.

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