Der Name für die neue Turnhalle in Weißenburg steht fest

17.7.2020, 15:00 Uhr
Der Name für die neue Turnhalle in Weißenburg steht fest

© Foto: Robert Renner

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel bedanke sich "für die vielen Namensvorschläge, die bei der Stadtverwaltung eingegangen" seien, lässt der Text weiter wissen. Und dass die Rohbauarbeiten abgeschlossen seien und es jetzt mit der Fassade und dem Innenausbau weitergehe.

Möglich macht dies unter anderem ein Beschluss in der jüngsten Bauausschusssitzung. Einstimmig wurden die Estricharbeiten und die Tischlerarbeiten für die Innentüren in einem Senatsbeschluss vergeben. Der Stadtrat muss diesen in seiner Sitzung am Donnerstag, 23. Juli, um 17 Uhr in der Karmeliterkirche also nur noch zur Kenntnis nehmen.

Beide Gewerke waren europaweit ausgeschrieben worden. Für die Estricharbeiten gingen acht, für die Innentüren zehn Angebote ein. Der Zuschlag für den Estrich ging an die Firma Sastim Fußbodenbau aus Nürnberg. Hier waren im Vorfeld gut 111 000 Euro veranschlagt worden. Das Angebot des Unternehmens liegt bei knapp 49 500 Euro. Ein Gewerk also, das deutlich günstiger wird.

Für die Innentüren wurde mit etwas mehr als 76 300 Euro kalkuliert. Mit rund 76 600 Euro liegt die Firma Rüka-Holzverarbeitung aus Hagenbuch, die hier zum Zuge kommt, ziemlich genau im Rahmen. Eine Diskussion zu der Auftragsvergabe gab es nicht.

Wenig erfreut zeigte sich der Ausschuss bei einem weiteren Tagesordnungspunkt zur Vierfachhalle, der mit "Kenntnisnahme des konkretisierten Farbkonzeptes" überschrieben war. Dieses hatte Farbgestalter Herbert Kopp im Dezember vorgestellt, der Stadtrat billigte es grundsätzlich. Zwischenzeitlich hat es Kopp weiterentwickelt, es liegen nun die Farbtöne mit Festlegung der RAL-Farben vor.

Den Stein ins Rollen brachte Tobias Kamm. Er sei überrascht, dass die Nordfassade nun "Feuerrot" werden soll, merkte er an. Denn diesen Namen trage die gewählte Farbe mit der Kennung RAL 3000. Der Christsoziale befürchtet, dass "da ein riesengroßes rotes Feuerwehrauto" stehen könnte. Und an dieser Stelle hat er als Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Weißenburg durchaus Expertise. Ihm zufolge sind Löschfahrzeuge nämlich im unmittelbar benachbarten Farbton RAL 3001 lackiert. Angesichts dessen befand auch Gerd Meyer von den Grünen: "Optisch ist das schon eine Hausnummer."

Doch nicht nur bei den beiden stieß der Änderungsvorschlag des Farbgestalters auf Widerspruch. Maximilian Hetzner (Bündnis 90/Die Grünen) ärgerte sich darüber, dass der Stadtrat von dem Farbwechsel nicht in Kenntnis gesetzt worden sei. Denn schließlich habe der Farbgestalter im Dezember ein Bordeauxrot für die Nordfassade vorgestellt.

Rechtsdirektor Heiko Stefke versuchte an dieser Stelle zu vermitteln und wies darauf hin, dass es eben jetzt darum gehe, über die endgültige Farbgebung zu sprechen. Und Architekt Hermann Auernhammer vom Bauamt erläuterte, dass es in den Farbsystemen keine Farbe mit der Bezeichnung Bordeauxrot gibt. Hetzner hielt dem entgegen, dass RAL 3005 diese Bezeichnung trage, was Auernhammer aber negierte: "RAL 3005 heißt Weinrot."

Wie dem auch sei, Farbgestalter Herbert Kopp begründet dem Architekten zufolge seine Änderung damit, dass die Nordfassade zu keiner Tageszeit im Licht stehe, sondern stets im Schatten liege. Dadurch wirke die dort verwendete Farbe deutlich dunkler als sie tatsächlich sei. Deshalb habe sich der Fachmann für das hellere Feuerrot entschieden, das dort angeblich dunkler wirke. Auernhammer wies außerdem darauf hin, dass es sich nur um die Nordfassade handle. Die übrige Fassade bleibe im ausgewählten Kupferton.

Ortstermin soll Klarheit bringen

Nachdem von mehreren Stadträten verschiedene RAL-Farben ge- nannt wurden, sagte Gerhard Naß (SPD): "Ich befürchte, dass jeder jetzt seine Lieblings-RAL-Nummer zur Debatte stellt." Er schlug daher vor, den Farbgestalter in die nächste Stadtratssitzung einzuladen, damit er dem Gremium seine Überlegungen erläutern könne.

Fritz Felleiter (CSU) pflichtete dem bei und schlug vor, in Computeranimationen verschiedene Farbwirkungen vorzustellen. Andre Bengel (SPD) regte an, Musterbleche in verschiedenen Farbtönen zu besorgen und vor Ort zu betrachten. Dann könnten im Inneren auch gleich Wandfarbmuster aufgebracht werden. Denn auch die Wirkung der lediglich auf einem Ausdruck zur Verfügung gestellten Farbbeispiele konnten sich die Stadträte nicht so richtig vorstellen.

Und so wird sich der Stadtrat nun am nächsten Donnerstag zu einem Ortstermin auf der Baustelle treffen, wo das Farbkonzept erläutert werden kann und die Farbmuster in Augenschein genommen werden können. Ob dann Klarheit besteht, wird sich zeigen. Farbgebung ist nun mal Geschmackssache. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich, ebenso wie über Namensgebungen, gut diskutieren.

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