Der neue Obmann soll wieder für Ruhe bei den Süd-Schiris sorgen

7.2.2018, 10:07 Uhr
Der neue Obmann soll wieder für Ruhe bei den Süd-Schiris sorgen

© Uwe Mühling

Auch Laumer empfahl der Gruppe, sich wieder verstärkt auf das Miteinander zu konzentrieren, denn in den letzten vier Jahren habe man den Eindruck gewinnen können, dass zu viel über- und gegeneinander geredet und gearbeitet worden sei. Aus den Äußerungen der beiden Kreisoberen konnte man heraushören, dass es zuletzt offenbar ziemlich rumort hat bei den Süd-Schiris. Die Öffentlichkeit und selbst viele der 271 Mitglieder der Gruppe haben davon aber wenig mitbekommen. „Wir haben versucht, den Deckel draufzuhalten“, erklärte Wichmann gegenüber unserer Zeitung.

Das kam nicht überall gut an. Mathias Schwarz (SV Burgsalach) etwa merkte kritisch an, dass in den Jahresberichten der Schiedsrichterführung kein Statement zu dem Thema vorkam. Wohl nicht nur Schwarz hätte gerne gewusst, was da speziell im vergangenen Jahr „so hochgekocht“ sei. Der scheidende Obmann Markus Kemether räumte daraufhin ein, dass es innerhalb der Führungsriege „Differenzen“ gegeben habe. Diese hätten sich über Monate und wohl auch Jahre aufgestaut und hätten zu Unzufriedenheiten geführt.

„Der Karren ist in den Dreck gefahren, jetzt geht es darum, die Wogen zu glätten“, betonte Kemether und auch sein Nachfolger Wichmann setzt darauf, dass in den kommenden Wochen und Monaten wieder Ruhe einkehrt bei den Süd-Schiris. Der neue Obmann muss dabei sicherlich erst einmal das Vertrauen der gesamten Gruppe gewinnen, denn er bekam nur 75 Ja-Stimmen bei siebenmal Nein und acht Enthaltungen. Das ist in Fußballkreisen eher ungewöhnlich, und auch Uwe Wichmann (DJK Gnotzheim) ist sich der Skepsis bewusst. Er dankte für das „ehrliche Wahlergebnis“ und nahm die Wahl an.

Neuer Lehrwart ist Michael Winter

Als erste Amtshandlung berief er seine beiden Stellvertreter im Gruppenausschuss, nämlich Markus Kemether (FC Kalbensteinberg) und Jo­nas Lux (FC Nagelberg), sowie Michael Winter (DJK Raitenbuch), der als Lehrwart die Nachfolge von Lux antritt und neu im Gremium ist. Bei den letzten Wahlen vor vier Jahren gehörte noch Florian Kleemann (VfL Treuchtlingen) als Stellvertreter zum damals neu installierten und verjüngten Führungsquartett. Kleemann ist jetzt allerdings nicht mehr dabei und wird obendrein sogar die Gruppe verlassen – letztlich die Folge der von Kemether genannten Differenzen.

Wer letztlich die Schuld an der Entwicklung trägt, da gehen die Sichtweisen auseinander. Tatsache ist aber offenkundig, dass die Chemie in der alten Führungsriege nicht mehr gestimmt hat. Das soll sich künftig wieder ändern, wozu auch viele weitere Aktive in den verschiedenen Positionen von der Einteilung über die Öffentlichkeitsarbeit und das Lehrteam bis hin zum Vergnügungsausschuss beitragen
sollen.

Gerade in der aktuellen Situation könnte auch der erstmals gewählte Vertrauensschiedsrichter Fritz Remberger (Stellvertreter: Günter Schärtel) eine wichtige Rolle spielen. Dabei handelt es sich freilich nicht um eine spezifische Position für den Jura Sü­den, sondern um eine Initiative des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), dem es darum geht, mit diesem Amt einen weiteren Ansprechpartner zu schaffen, wie Sven Laumer erklärte.

Personeller Mittelpunkt der Gruppe ist künftig allerdings der neue Obmann Uwe Wichmann: Der 45-Jährige ist seit 1988 als Schiedsrichter aktiv. Seine Laufbahn begann bei der ostdeutschen SR-Gruppe Guben (bei Cottbus). Als er 2001 aus beruflichen Gründen nach Weißenburg kam, schloss er sich der Gruppe Jura Süd an. Hier pfeift er für die DJK Gnotzheim. Beruflich ist Wichmann inzwischen im Einkauf bei einer Firma in Nürnberg tätig, wo er auch mit seiner Familie lebt.

Als neuer Obmann wird er künftig sicherlich noch mehr in den Jura Süden pendeln. Für die neue Aufgabe wünschte Kreisschiedsrichter-Chef und Jura-Nord-Obmann Sven Laumer seinem Süd-Kollegen Wichmann ein „glückliches Händchen“. Und weiter: „Bring Ruhe rein!“ Das erhoffen sich alle Beteiligten, denn eines ist trotz der jüngsten personellen Querelen klar: Von der Schiedsrichtergruppe Jura Süd wird sehr viel geleistet, ohne sie wäre ein geregelter Spielbetrieb nicht möglich (siehe auch untenstehenden Bericht). Von daher sagten auch Thomas Jäger und Sven Laumer ein „großes Dankeschön“ an die bisherige Mannschaft um Kemether, Kleemann, Wichmann und Lux für ihre Arbeit und für all das, was die Süd-Gruppe in Zukunft leisten werde. Sie taten das im Beisein vieler anwesender aktueller und ehemaliger Fußball-Funktionäre – allen voran waren dies der Ehren-Bezirksvorsitzende Uwe Kunstmann (Treuchtlingen) und der Ehren-Kreisspielleiter Toni Pfahler (Wernfels).

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