Der SV Wettelsheim und sein „Riesenerfolg“ in der Halle

WETTELSHEIM/ERLANGEN – - Der SV Wettelsheim hat sich bei seinem ersten Auftritt auf dem mittelfränkischen Hallenparkett glänzend präsentiert. Bei der Bezirksendrunde in der Emmy-Nöther-Halle in Erlangen belegte der Süd-Bezirksligist und Meister des Kreises Neumarkt/Jura um Trainer Tobias Grimm und Co-Trainerin Larissa Auernhammer einen hervorragenden dritten Platz unter rund 130 gestarteten Mannschaften. Den Titel holte wie schon im Vorjahr Türkspor Nürnberg und zwar durch ein 1:0 im Finale gegen den ATSV Erlangen.

An diesem Endspiel um den „VGN-Lotto-Hallencup“ hatten auch die Wettelsheimer intensiv geschnuppert. Nach Platz zwei in der Gruppe B trafen sie im Halbfinale auf den Bayernligisten und Gastgeber ATSV Erlangen, der durch German Elperin das 1:0 vorlegte. Praktisch im Gegenzug glich Kevin Rasch zum 1:1 aus. Es knisterte vor Spannung, ein Sechsmeterschießen lag in der Luft. In der Schlussminute war der ATSV dann jedoch einen Tick cleverer. 46 Sekunden vor Ende traf Ismail Yüce zum 2:1. Der SVW warf alles nach vorne, gab den Torwart auf und musste noch das 1:3 durch Luca Markert hinnehmen, der in den leeren Kasten traf.

Nach kurzer Enttäuschung raffte sich die junge Wettelsheimer Truppe noch mal auf und gewann das Spiel um Platz drei gegen den ASV Neumarkt (ebenfalls Bayernliga) mit 2:1. Bei der Neuauflage des Neumarkt-Jura-Finales der Vorwoche erzielten Julian Dürnberger und Kapitän Hans-Christian Döbler die Tore für den SVW. Dürnberger avancierte dadurch mit insgesamt vier Treffern zum besten Torjäger des Turniers und wurde ebenso ausgezeichnet wie Christoph Zwahr, der zum besten Torhüter der diesjährigen Bezirksmeisterschaft gewählt wurde.

Diese beiden Einzel-Ehrungen rundeten den SVW-Mannschaftserfolg wunderbar ab. „Wir sind absolut zufrieden“, stellte ein strahlender Trainer Tobias Grimm fest. „Ich denke, wir haben ein starkes Turnier gespielt, und auch unsere Fans konnten den Tag genießen.“ Auch der sportliche Leiter des SVW, Johann Spahr, zeigte sich rundum zufrieden mit dem besonderen Turniertag: „Was willst Du mehr? Es war super für uns dabei zu sein“, sagte er stellvertretend für die große Wettelsheimer Delegation.

Der SVW war mit dem Mannschaftsbus des 1. FC Nürnberg nach Erlangen gefahren. Am Steuer saß Club-Busfahrer Norbert Lehmeyer, dessen Sohn Matthias vor Kurzem nach Wettelsheim gewechselt ist. Zudem fuhren viele SVW-Anhänger mit dem Privat-Pkw zu dem Turnier, um bei diesem geradezu historischen Ereignis für den Verein live dabei zu sein. „Ich glaube, wir können alle stolz darauf sein, dass wir als kleines Wettelsheim erstmals auf mittelfränkischer Ebene im Kreis der Futsal-Spezialisten dabei waren und wie wir uns dabei präsentiert haben“, fasste Coach Tobias Grimm zusammen.

Er und seine Truppe waren mit einem 6:3-Sieg im ersten Gruppenspiel gegen den ASV Weisendorf (Bezirksliga) „gut reingekommen“ in das Turnier. Neben Dürnberger trafen auch Michael Halbmeyer, „Hansi“ Döbler, Matthias Lehmeyer und Max Stoll (2). Es war zugleich das torreichste Spiel des Tages in Erlangen. Im Anschluss folgte ein knappes 1:0 gegen den TSV Marktbergel (Kreisklasse) – erneut traf Dürnberger, während Christoph Zwahr gleich drei (!) Zehnmeter parierte. So musste die Partie gegen Türkspor Nürnberg über den Gruppensieg entscheiden. 

Der Titelverteidiger führte mit 2:0 als Dürnberger verkürzte und für Spannung sorgte. Trainer Grimm ris-kierte alles und machte Döbler zum „fliegenden Torwart“, der dann sogar zwei Zehnmeter hielt, als die Foulbelastung des SVW zu hoch war. Letztlich blieb es aber beim 2:1. Ein Unentschieden hätte den Gruppensieg bedeutet. Und, so Grimm: „Wir wären dem ATSV Erlangen gerne aus dem Weg gegangen“. Das klappte nicht, und der Bayernligist gewann ebenso mit 3:1 wie Türkspor Nürnberg im zweiten Halbfinale gegen den ASV Neumarkt. Am Ende verteidigte Türkspor seinen Titel und kann das Gleiche nun  auch am kommenden Samstag in Stadtbergen bei der bayerischen Endrunde tun. Auch auf Landesebene hat der Nord-Bezirksligist im vergangenen Jahr nämlich gewonnen und gilt nun erneut als heißer Kandidat für die Hallenkrone im Freistaat.

Und Wettelsheim? „Wir gehen mehr als positiv aus der Hallenrunde. Das ist ein Riesenerfolg für uns. Jetzt wollen wir den Schwung mitnehmen aufs Feld“, unterstreicht Tobias Grimm. Für den Trainer und seine Mannschaft steht der Klassenerhalt in der Bezirksliga Süd im Mittelpunkt. Im Hinblick darauf war es sehr wichtig, in der Halle verletzungsfrei zu bleiben, wie der sportliche Leiter Johann Spahr betonte.  

SV Wettelsheim: Christoph Zwahr, Hans-Christian Döbler (2 Treffer), David Zischler, Michael Halbmeyer (1), Max Stoll (2), Kevin Rasch (1), Florian Bunz, Matthias Lehmeyer (1), Julian Dürnberger (4), Ismail Aslan, Jonathan Strauß; Trainer: Tobias Grimm, Co-Trainerin Larissa Auernhammer.