Derbyzeit in der Regionalliga

25.10.2014, 08:00 Uhr
Derbyzeit in der Regionalliga

© Mühling

VfL-Trainer Stephan Harlander gibt sich sonst vor den Spielen eher zurückhaltend. Vor dem Derby lehnt er sich jedoch weit aus dem Fenster: „Das ist ein besonderes Spiel, das wir diesmal auch gewinnen werden“, sagt der Coach im Brustton der Überzeugung. In Treuchtlingen konnten die VfL-Baskets schon zwei Punktspiele gegen den mittelfränkischen Rivalen gewinnen, jetzt wollen sie erstmals auch in Ansbach als Sieger vom Feld gehen.

„Wir brauchen eine Fan-Invasion“

Damit das gelingt, müssen aus Harlanders Sicht vor allem zwei Dinge passieren: „Wir brauchen eine regelrechte Fan-Invasion und wir müssen den Ansbachern unser Spiel aufdrü-cken.“ Der Coach hofft, dass die Treuchtlinger Anhänger nicht nur in den Mannschaftsbus einsteigen (Abfahrt 17.00 Uhr an der SenefelderSchule), sondern dass viele auch mit Privatautos nach Ansbach fahren, um ihre Mannschaft zu unterstützen.

Mit den Fans im Rücken hofft Stephan Harlander, dass seine Mannschaft die Ansbacher nicht ins Spiel kommen lässt und – wie zuletzt – wieder all die kleinen Dinge im Basketball richtig macht. „Wenn uns das gelingt, werden sich unser Tempo und unsere Qualität durchsetzen“, ist er überzeugt.

Ob es tatsächlich so kommt, wird sich zeigen. Dem Treuchtlinger Coach ist nämlich auch klar, dass die Ansbacher „richtig gute Basketballer in ihren Reihen haben, die man nicht agieren lassen darf und die gegen uns doppelt motiviert sind“. Viele von ihnen kennt Harlander noch aus gemeinsamen Bundesliga-Zeiten. Das äußerst routinierte hapa-Team um Spielertrainer Dean Jenko hat allerdings mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen und muss notgedrungen auch auf seine jüngeren Leute setzen. Insofern gibt es sicherlich einen inte-ressanten Vergleich mit der jungen Garde des VfL.

Bei den Treuchtlingern ist Volker Lang nach wie vor angeschlagen, hinzukommt eine Verletzung von Simon Geiselsöder, die er sich letzten Samstag beim deutlichen 76:46-Sieg gegen die Dachau Spurs zugezogen hat. Ob beide spielen können, musste ihr Trainer gestern noch offen lassen.

Für Simon Geiselsöder wäre ein Ausfall besonders bitter, denn er ist einer von zwei Ansbachern im Treuchtlinger Team. Er wohnt in der Bezirkshauptstadt, wechselte im Sommer 2013 allerdings aus eigenem Antrieb zum VfL und gehört hier zur „Starting Five“. Zweiter Lokalmatador ist Tim Eisenberger, der aktuell zwar in Köln studiert, dessen Familie jedoch in Ansbach zu Hause ist und der dort auch mit der Korbjagd begonnen hat, ehe er als Jugendlicher ins Basketball-Internat nach Rhöndorf ging und dort später in der 2. Bundesliga ProB spielte. Im Oktober 2013 wechselte er von Rhöndorf studienbedingt ebenfalls zum VfL, wo er inzwischen nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken ist.

„Zweiten Rang festigen“

„Für beide ist es natürlich eine Art Heimspiel“, sagt Trainer Harlander über seine zwei „Ansbacher“. Die Motivation im gesamten Treuchtlinger Team rührt aber nicht nur vom Derbycharakter, sondern auch von der Tabellensituation her: Hinter den Giants Nördlingen (4 Siege, 0 Niederlagen) führt der VfL eine Riege von fünf Mannschaften mit je sechs Punkten (3/1) an. „Wir haben die Chance, mit einer gescheiten Leistung und einem Sieg in Ansbach den zweiten Rang zu festigen“, macht Stephan Harlander deutlich. Er weiß aber auch, dass die Ansbacher (2/2) nicht weit weg sind und mit einem Sieg gleichziehen könnten: „Wenn wir verlieren, können wir ganz schnell zurückfallen.“

Generell ist die Tabelle für den Treuchtlinger Coach derzeit nur eine Momentaufnahme: „Natürlich würden wir gerne so weit oben bleiben. Man darf aber nicht vergessen, dass erst vier von 26 Spielen absolviert sind“, sagt Harlander. Und was man ebenfalls nicht vergessen sollte: Das Saisonspiel Nummer 5 bei den Ansbachern ist ein ganz besonderes, das sicherlich auch die vielzitierten eigenen Gesetze hat.

Der voraussichtliche VfL-Kader: Stefan Schmoll, Claudio Huhn, Volker Lang (?), Tim Eisenberger, Arne Stecher, Simon Geiselsöder (?), Florian Beierlein, Leon Fruth, Jonathan Schwarz, Kevin Vogt, Aleko Mavropoulos, Jonas Rauch.

Keine Kommentare