Doppelte Kunstexplosion in Weißenburg

24.9.2020, 15:00 Uhr
Doppelte Kunstexplosion in Weißenburg

© Foto: KunstKollektiv AEK

Der Weißenburger Kunstpreis ist mittlerweile ebenso renommiert wie arriviert. Die Kuratoren können aus Hunderten von Einsendungen aus ganz Deutschland die besten Werke auswählen und dem Publikum präsentieren. Bis zum 24. Oktober werden die Arbeiten in der Schranne zu sehen sein.

Die Ausstellung wird in diesem Jahr aber erstmals von einem spektakulären Kunstprojekt begleitet. Einem, das die überregionale Ausstellung in der Schranne spiegelt. Während in der historischen Markthalle im Herzen der Stadt sich Künstler aus ganz Deutschland präsentieren, bespielen die lokalen Künstler eine Industriehalle am Rande des Stadtzentrums.

Und "Bespielen" ist in diesem Fall der absolut richtige Ausdruck. Denn, was die rund 20 beteiligten Akteure dort bieten ist nicht nur Ausstellung, sondern auch Theater und Musik. Die Schau wird sich vor den Augen der jeweils rund 80 Zuschauer (Tickets nur im Vorverkauf!) selbst aufbauen. Und zwar im Rahmen einer von der Weißenburger Dramaturgin Antje Wagner verfassten "poetischen Kunstperformancen".

"Exit:Erde" heißt das Kunst-Stück, das am Ende eine fertige Ausstellung und die Frage nach dem Umgang des Menschen mit der Erde hinterlässt. Während die Erde aus dem Off kommentiert, sieht man der Menschheit beim Wachsen und Vergehen zu. Ein Prozess, der nicht nur schauspielerisch stattfindet, sondern auch durch einzelne Kunstwerke kommentiert wird, die im Laufe der Performance vor den Augen der Zuschauer entstehen. Sogar die Industriehalle selbst, mit all ihrer Technik, hat eine Rolle und wird lebendig.

Echo des Lebkuchenmanns

Das für Weißenburg einzigartige Projekt wuchs aus der vergangenen Theaterfamilie des Lebkuchenmanns heraus. Die Halle auf dem Gelände von Elektro Kreißl am Lehenwiesenweg ist dieselbe, die im vergangenen Jahr für Monate die Werkstatt des Lebkuchenmannes beherbergte. Und damit auch Roland Ottinger, Hacko Bernzott, Hubert Beckstein und Caroline Ritzke, die dort am Bühnenbild des Lebkuchenmanns malten und schraubten und jetzt als Künstler wieder ausstellen.

Kunst auf AEK

Der Besitzer der Halle, Andreas (Elektro) Kreißl ist der Initiator des Projekts und sein Name musste auch für den schnittigen Namen "KunstKollektiv AEK" herhalten, der nicht ganz zufällig an die "Kunst auf AEG" in Nürnberg erinnert. Hinzu kommen mit Michael Riedmiller, Christoph Ottinger und Eva Hummel bei der Ausstellung weitere lokale Größen der Kunstszene.

Die Künstler werden auch in der Performance ihre Rolle haben. Im Mittelpunkt steht schauspielerisch aber Baran Sönmez, der beim Lebkuchenmann auf der Bühne stand. Inhaltlich hat "Exit:Erde" nichts mit dem Thema des vergangenen Stadtschreiber-Projekts zu tun, dafür aber viel mit dessen Zukunft. Denn den Umgang des Menschen mit der Erde kann sich auch der aktuelle Stadtschreiber Clemens Berger gut als Thema für das Bergwald-Stück 2022 vorstellen. Und Berger selbst ist mit einem einleitenden Text auch selbst Teil des Kunstprojekts und wird vor Ort anwesend sein.

Karten limitiert und nur im Vorverkauf

Ergänzt wird das lokale Team der Beteiligten von den Musikern Harald Dösel und Winnie Neumann. Sie komponierten eigens einen Klangteppich für "Exit:Erde", den sie bei den insgesamt drei Aufführungen auch live spielen werden. Zu den drei Performance-Terminen ist eine begrenzte Zahl an Zuschauern zugelassen. Deshalb können Karten nur im Vorverkauf im Kulturamt erworben werden.

InfoAm Samstag, 10. Oktober, ist "Exit:Erde" einmal um 19 Uhr und einmal um 22 Uhr zu sehen. Außerdem gibt es am Samstag, 24. Oktober, um 19.30 Uhr eine weitere Vorstellung. Zudem besteht am 11., am 17. und am 18. Oktober die Möglichkeit, die Ausstellung ohne Performance anzusehen. Dies ist in der Zeit von 11 bis 19 Uhr möglich. Karten gibt es beim Weißenburger Kulturamt im Haus Kaaden (09141/9 07 - 3 26, Mail kulturamt@weissenurg.de)

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