Doppeltes Tatütata in Solnhofen

14.6.2016, 12:00 Uhr
Doppeltes Tatütata in Solnhofen

© Weber

Schleifkorbtrage, Schnellangriffseinrichtung, Spineboard, Stabilisierungssatz . . . In den Tiefen des neuen Löschfahrzeugs verbirgt sich so einiges an modernem Equipment, das HLF 20/16 lässt die Herzen der Feuerwehrler schneller schlagen. Für Laien: Dahinter steckt ein sogenanntes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug mit 1600 Litern Löschwasser, ausfahrbarem Lichtmast, 300 PS und einem Schlauch, der länger ist als der Name des Fahrzeugs. Zusätzlich kann sich die Solnhofener Wehr noch über einen neuen Mannschaftstransportwagen und einen Tragkraftspritzenanhänger freuen – aller guten Dinge sind drei.

Der neueste technische Stand hat seinen Preis: Auch wenn die mittelfränkische Regierung etwas weniger als die Hälfte davon finanzierte, hat der HLF 20/16 der Solnhofener Gemeinde einiges an Investitionsmut abverlangt. Denn auch für steinreiche Gemeinden sind 333000 Euro kein Pappenstiel.

Die Einweihungsfeier in der Sola-Halle und in deren Umfeld brachte Schwung nach Solnhofen: Eine bunte Mischung aus Familien, Jugendlichen und Senioren ließ es sich mit Kuchen und Getränken in der Sola-Halle gutgehen. Der Großteil des Publikums trug allerdings dunkelblaue Uniformen und passende Mützen: Sämtliche Feuerwehrmänner aus der Region waren mit von der Partie.

Doppeltes Tatütata in Solnhofen

© Weber

Dass auf vielen der Ärmelabzeichen in Druckbuchstaben „Stamsried“ prangte, war kein Zufall: Der oberpfälzische Markt hat sich mit Solnhofen zusammengetan und ein baugleiches Löschfahrzeug angeschafft. Die Zusammenarbeit hatte nicht nur einen höheren Zuschuss von der mittelfränkischen Regierung zur Folge, zwischen den beiden Wehren entwickelte sich gleichzeitig eine echte Freundschaft. Beweis dafür waren mehrere Geschenke und herzliche Grußworte des Stamsrieder Bürgermeisters.

Und nicht zu vergessen: die kollektive Bereitschaft der oberpfälzischen Feuerwehrmänner, über 150 Kilometer zurückzulegen.
Für den musikalischen Rahmen war der Solnhofener Posaunenchor verantwortlich, für die Begrüßung Manfred Schneider als Bürgermeister Solnhofens. Er lobte vor allem das große Engagement der Feuerwehrmänner: „Gäbe es sie nicht, würden wir schlechter schlafen.“

Der nächste Programmpunkt beinhaltete Weih- statt Löschwasser: Das Leitmotto der Feuerwehr „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ schließt den Segen von oben mit ein. Die beiden Pfarrer Jürgen Bauer-Störch und Jürgen Poppe erbaten daher göttlichen Schutz für die beiden Fahrzeuge, die sich blitzblank und mit Girlanden geschmückt von der besten Seite präsentierten.

Bei der anschließenden Schauübung holten die Feuerwehrmänner alles aus ihrem neuen Löschfahrzeug heraus und konnten mit einem sorgfältig präparierten Unfallwagen, professioneller Ausrüstung und ohrenbetäubenden Sirenen sowohl Klein als auch Groß faszinieren.

Abends waren Scheinwerfer und Bässe statt Blaulicht und Sirenen angesagt: Die Band „Next Generation“ sorgte in der Sola-Halle für einen angemessenen Abschluss der Einweihungsfeier – mit einem Haufen Feuerwehrmänner in Party-Alarmbereitschaft.

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