Ein Blind Date mit einem Weißenburger Kunstwerk

8.12.2020, 11:44 Uhr
Ein Blind Date mit einem Weißenburger Kunstwerk

© Montage: Sven Katheder

Zum Verkauf steht das während der Performance live gemalte Gemälde der beiden Weißenburger Künstler Christoph Ottinger und Hacko Bennzott. Allerdings nicht im Ganzen, sondern in einzelnen Ausschnitten. Es ist eine Art künstlerisches Blind Date, auf das man sich einlässt.

Man kauft eines der rund 20 "EXIT:Erde"-Artefakte, die es in zwei verschiedenen Formaten geben soll. Die beiden Künstler werden die "Ausschnitte" dann nach ihren Ideen aus dem bestehenden Gemälde schneiden. Das fünf mal zwei Meter große Format wird in 20 "kleine" Kunstwerke zerlegt.

Und die sind nicht nur eine Erinnerung an ein außergewöhnliches Kunstprojekt, sondern zugleich auch die Förderung seiner Fortsetzung. Denn der Erlös soll genutzt werden, um die "Verfilmung" der Kunstperformance zu finanzieren. Das soll eine Art Ersatz sein für die ins Wasser gefallene zweite Aufführung.

Diese Idee will man mit dem jungen Weißenburger Team von Burning Bird bereits Mitte Januar umsetzen. Klappt alles, soll kein statischer Überblick dabei herauskommen, sondern ein inszenierter Film mit Schnitten und Einstellungswechseln.

Unterstützung für die lokale Kunstszene

Das Stadtmarketing Weißenburg setzt nun den Verkauf der limitierten Kunstwerke um und sammelt so Geld für die Aktion ein. "Eine kreative Gelegenheit, die lokale Kunstszene zu unterstützen und ein individuelles Weihnachtsgeschenk made in Weißenburg zu ergattern", heißt es in einem Pressetext.

Die Corona-Pandemie begleitet das Künstlerkollektiv AEK bereits seit seiner Gründung im November 2019. Sowohl konzeptionell als auch organisatorisch mussten die ehrenamtlich agierenden Künstler immer wieder an ihrem Kulturformat schrauben, um es den jeweiligen Bedingungen anzupassen.

Am 10. Oktober war die Premiere eine der letzten öffentlichen Veranstaltungen des Jahres. Rückhalt erhielt die Gruppe vom Kulturamt Weißenburg, das für die rechtlichen Rahmenbedingungen, das Marketing und den Kartenverkauf Verantwortung übernahm.

Viel Engagement und Herzblut

"Der Elektromeister Kreißl eröffnete durch die Nutzung der Werkshalle dem Künstlerkollektiv in der Stadt Weißenburg einen neuen Kulturort", heißt es in einer Pressemitteilung. Mit viel Engagement und Herzblut habe er das Künstlerkollektiv hinter und auch auf der Bühne unterstützt.

"Mir geht es darum Kultur einen Ort zu geben und so Neues entstehen zu lassen!", bringt Andreas Kreißl, der Initiator des Künstlerkollektivs, seine Motivation auf den Punkt.

Aktuell ruht die Kunstinstallation nun in der Halle der Firma Kreißl und wartet darauf, erneut bespielt zu werden. Die anfängliche Hoffnung auf eine Präsenzveranstaltung im Dezember wurde nun auch durch die aktuellen Hygienebestimmungen zerschlagen. So kam die Idee zu der Videoproduktion.

Ein digitales Angebot

"Uns war klar: Wir müssen wieder neu denken, um EXIT:Erde in einer anderen Form lebendig werden zu lassen", so Hubert Beckstein, der Kümmerer des Kollektivs. "Wir haben es uns ja zur Aufgabe gemacht, interdisziplinär zu arbeiten, sprich Musik, Kunst, Theater, Literatur und Licht und Ton miteinander zu kombinieren, und da war es naheliegend, dass wir uns jetzt die mediale Videokunst hinzuholen", so die Regisseurin Antje Wagner.

"EXIT:Erde" soll nun also in ein digitales Angebot verwandelt werden. Dieses Video soll den Zuschauern, die bereits Karten für die Novembervorstellung gekauft haben, als Link zur Verfügung gestellt werden. Die Karten können aber selbstverständlich auch beim Kulturamt gegen Erstattung des Preises zurückgegeben werden.


Info: Die Bilder gibt es in zwei verschiedenen Formaten, einmal groß, einmal kleiner zu kaufen, und sie kosten 50 beziehungsweise 20 Euro. Bestellungen können ausschließlich über kontakt@stadtmarketing-weissenburg.de erfolgen.

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