Ein Brückenjahr für das Bergwaldtheater

3.12.2019, 05:51 Uhr
Ein Brückenjahr für das Bergwaldtheater

© Uwe Mühling

Wie berichtet wollen der Weißenburger Unternehmer Mathias Meyer und Tagblatt-Redakteur Jan Stephan das Stadtschreiberprojekt fortsetzen und für 2020 einen neuen Autor gewinnen, dessen Stück dann 2022 im Bergwaldtheater aufgeführt werden soll. In den beiden nächsten Jahren würde es aber nach dem bisherigen Stand der Dinge nur das reguläre Bergwaldtheater-Programm geben.

Dessen Qualität will niemand schmälern, schon gar nicht Ossberger oder Gruber. Der Freie Wähler hatte nach seiner Aussage, dass 2020 "ein Sparprogramm" geboten würde, heftige Kritik geerntet, gerade mit Blick auf hiesige Ensembles. "Deren Leistungen zu schmälern, war nicht meine Absicht. Die hiesige Szene ist hervorragend", machte er jetzt deutlich.

Ossberger äußerte sich ähnlich, führte aber auch aus, dass ein Drei-Jahres-Rhythmus für das Bürgertheater zu lange Pausen bedeute – gerade für Besucher von außerhalb. Die Gefahr sei groß, dass sich das Festival dann nicht verstetige. "Wenn wir überregional weiterhin sichtbar bleiben wollen, dürfen wir es nicht abreißen lassen", meinte Ossberger.

Dass die Laiendarsteller und die Verwaltung nach einem Jubiläumsjahr wie diesem eine Verschnaufpause bräuchten, sei sicher richtig, aber es spräche nichts dagegen, eine qualitativ hochwertige Theaterproduktion mit professionellen Schauspielern einzukaufen und so quasi "ein Brückenjahr" im Drei-Jahres-Rhythmus zu schaffen. Ossberger ist überzeugt, dass sich dafür auch Sponsoren finden ließen. Eventuell gebe es eine "Produktion, die gerade vorbei ist", die aber für das Bergwaldtheater umgeschrieben werden könnte, so Mathias Meyer. Das wäre dann "ein Zusatzangebot", ohne die Angebote und die Arbeit der hiesigen Theater, wie Luna Bühne oder Weißenburger Bühne, zu schmälern.

Ossberger wollte vom Kulturausschuss wissen, ob er und seine Mitstreiter, eventuell auch in Zusammenarbeit mit Regisseur Georg Schmiedleitner in diese Richtung weiterarbeiten sollten oder ob es dafür keine Unterstützung gebe. "Diesen Rückenwind brauchen wir", machte der Unternehmer deutlich und bekam diesen auch.

Harald Dösel (SPD) sieht zwar Schwierigkeiten, ob eine Adaptierung fürs Bergwaldtheater kurzfristig umsetzbar ist, fände es aber "ideal, wenn es gelingt, einen Füller für die Lücke zu finden". Katrin Schramm (Grüne) sieht das Vorhaben als "sinnvoll an". Klaus Drotziger (CSU) meinte: "Wenn ein zusätzliches tolles Stück zu finden ist, dann kann man das nur begrüßen." Und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel betonte, dass er ehrenamtliches Engagement in der Stadt stets fördere.

Keine Kommentare