Rückschau

Ein einsatzreiches Jahr liegt hinter der Weißenburger Feuerwehr

8.9.2021, 15:27 Uhr
Ein einsatzreiches Jahr liegt hinter der Weißenburger Feuerwehr

© FFW Weißenburg, NN

Einer der vielen in Erinnerung blieb: Der frontale Zusammenstoß zweier Lastwagen auf der Bundesstraße 2, bei dem die Fahrer schwer verletzt wurden. „Das, was wir Feuerwehrler als Großbrand bezeichnen, blieb glücklicherweise aus“, bilanzierte Knaupp.

Die aktuell 89 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Weißenburg – darunter sind vier Frauen – mussten im vorigen Jahr nicht so oft ausrücken wie noch 2019. Damals waren sie 188 Mal alarmiert worden, 2020 gingen rund 40 Einsätze weniger in die Statistik ein.

30 Brände von der entzündeten Mülltonne bis zur Spritzgussmaschine, aus der Flammen loderten, waren zu lösen, bei zehn weiteren Alarmierungen musste die Wehr nicht mehr eingreifen.

Technische Hilfeleistung war größter Anteil

Den größten Anteil hatten erneut die technischen Hilfeleistungen, die vom abgebrochenen Ast auf der Straße bis hin zu schwersten Unfällen reichten, welche die Helfer teils enorm forderten. Jeweils 15 Fehlalarme und 15 freiwillige Einsätze nannte Knaupp in seinem Bericht. Zweimal musste nach Unwettern die Kreiseinsatzzentrale besetzt werden, drei Termine waren es in Kindergärten zur Brandschutzerziehung.

Knaupp dankte den Aktiven für deren Einsatzbereitschaft bei Bränden, Unfällen oder Übungen. „Die ist ungebrochen groß. Ihr seid immer mit Feuereifer bei der Sache“. Gleichzeitig dankte er Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, dem Stadtrat und der Stadt für die Unterstützung und vor allem den angehörigen der Wehrfrauen und -männer, die oft auf ihre Partner verzichten müssten.

Die Weißenburger Wehr kam gut durch das erste Jahr der Pandemie, „wir blieben bislang von einem größeren Corona-Ausbruch verschont“. Ab April haben dann keine Übungen mehr angesetzt werden können, auch alle Lehrgänge auf Kreisebene oder an den Feuerwehrschulen wurden abgesagt. Erst ab Juni 202 waren dann wieder Übungen im Freien und maximal bis zur Gruppenstärke erlaubt, blickte Knaupp zurück.

Die Wehr habe zwischenzeitlich auch Online-Schulungen durchgeführt. Für die Aktiven litt angesichts der Beschränkungen vor allem die Geselligkeit und Kameradschaft, nicht jedoch die Einsatzbereitschaft.

„Sie können es einfach“

Das konstatierte auch OB Schröppel in seinem Grußwort. Corona habe gezeigt, dass es für die Weißenburger Wehr nicht nötig sei, dass ständig geübt werden muss. „Sie können es einfach“, lobte er.

Gleichzeitig appellierte der OB an die Menschen, die sich nicht impfen ließen oder lassen wollen. Sie sollten dringend nochmals in sich gehen. Er selbst war einer der ersten, die sich mit COVID-19 infiziert hatten – „und ich habe Glück gehabt. Andere hatten das nicht“, gab er nicht zuletzt wegen der Spätfolgen (Long Covid Syndrom) zu bedenken. „Ich bin nicht mehr der, der ich früher war.“

In seinem Jahresbericht machte Kommandant Klaus Knaupp auch deutlich, wie dringend der Ersatz für das alte Hilfslöschfahrzeug sei, das mittlerweile fast 30 Jahre auf den Achsen habe. Der Stadtrat habe die Anschaffung nicht in den Haushalt für 2021 eingestellt, weswegen Knaupp hoffte, dass dies 2022 geschehen werde, sodass 2024 das neue Fahrzeug ausgeliefert werden könnte. „Das Löschfahrzeug 16/2 ist dann 32 Jahre alt“.

Feuerwehr braucht neue Geräte

Und auch die Drehleiter der Weißenburger Feuerwehr ist mittlerweile seit über zwei Jahrzehnten in Dienst. „Das hat auch langsam das Rentenalter“, so Knaupp mit Blick auf das 1999 angeschaffte Fahrzeug. Über eine Neuanschaffung des rund 800000 Euro teuren Geräts sollte nachgedacht werden – zum einen weil bald alle Hydraulikteile erneuert werden müssten, zum anderen weil auch die Wehr in Gunzenhausen eine neue Drehleiter benötige und mit einer gemeinsamen Bestellung zehn Prozent mehr staatlicher Zuschuss möglich wären.

Für die Feuerwehr Weißenburg hat die Stadt 2020 nicht nur zwei neue Fahrzeuge beschafft (darunter den Rüstwagen 2), eine neue Stiefelwaschanlage und eine Klimaanlage für die Kreiseinsatzzentrale angeschafft, sondern auch eine mobile Sirenenanlage, mit der auch bei Großereignissen Lautsprecherdurchsagen zur Information der Bevölkerung möglich sind. Knaupp: „Wie sinnvoll so etwas im Ernstfall sein kann, haben die Überschwemmungen an der Ahr gezeigt.“