Ein lustiger Abend mit Markus Maria Profitlich

20.11.2017, 08:29 Uhr
Ein lustiger Abend mit Markus Maria Profitlich

© Robert Maurer

Markus Maria Profitlich ist lustig. Auch wenn er im TV nicht mehr ganz so präsent ist wie vor einigen Jahren, als er mit Mensch Markus noch seine eigene Comedy-Show hatte, hat der 57-Jährige sein Talent für Gags nicht verlernt. Mit seinem aktuellen Programm „Schwer im Stress“ schaute er nun in der Weißenburger Karmeliterkirche vorbei.

Und er zeigte sich bestens vorbereitet, baute gleich mal die Adresse des Kauflands mit ein und erzählte gleich zum Einstieg, dass er dort den „Bürgermeister Schröppel“ getroffen habe. Dass einem Westfalen der Unterschied eines einfachen Bürgermeisters zu ei­nem Oberbürgermeister einer Großen Kreisstadt in Bayern nicht geläufig ist, sei ihm verziehen.

Die nur gut 200 Besucher im Kulturzentrum hatte der gelernte Schreiner mit einem aufmunternden „Haltet durch!“ erfolgreich angeheizt, als er fünf Minuten vor Beginn der Show entspannt durch den Zuschauersaal hinter die Bühne spazierte. Im Anschluss alberte er sich durch alle Themen des Lebens, die in irgendeiner Form Stress verursachen können.

Wobei der Titel natürlich nur vor­dergründig dazu diente, die einzelnen Häppchen irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Von der Wahl des Urlaubsziels („Warm und trocken soll es sein? Mir reicht der Heizungskeller mit einer Kiste Bier.“) über Abnehmwahn („Eine Frau sollte auch aussehen wie eine Frau und nicht wie ein tapezierter Knochen.“) bis hin zum Thermomix-Kauf („Der Arnold Schwarzenegger unter den Küchengeräten.“) reichte die Palette. Die Yoga-Figur „Der liegende Elefant“, die Bauchredner-Nummer mit einer Pantomimen-Puppe und das selbst gebaute Luxus-WC mit Kärcher, Föhn und Großraumabluftanlage passten sich ebenfalls ins Sammelsurium an Geschichten ein.

Das alles war bekömmlich serviert. Nicht genial geistreich, aber meist auch nicht plump. Ausnahme: die zahlreichen Witze über den 90. Geburtstag von Onkel Hubert, die auf Dauer doch etwas abgeschmackt da­herkamen. Graberde als Geburtstagsgeschenk ist ja noch ganz witzig, aber als sich Profitlich dann über die Schwerhörigkeit des alten Mannes am Telefon lustig machte, ließ der Spaß schon deutlich nach. Und das Ausreizen vermeintlicher Denkpausen des Greises mit scheinbar endlosen Grimassen wirkte dann doch eher, als ob der Herr Komiker Zeit schinden wollte, um sein Programm auf etwas über eineinhalb Stunden (ohne Pause) zu strecken.

Doch davon abgesehen, saßen die Pointen. Und Markus Maria Profitlich zeigte ein gutes Gespür fürs Timing. Kurzum: Ein netter Abend, der im besten Wortsinne als gute Unterhaltung bezeichnet werden kann. Das ist doch schon eine ganze Menge – und mehr wollte der Spaßmacher auch gar nicht erreichen.

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