Basketball-Regionalliga

Ein Spiel auf Messers Schneide mit glücklichem Ende für den VfL

22.12.2021, 10:00 Uhr
Der VfL Treuchtlingen empfing nach vier Wochen Spielpause die Unterhaching Baskets und tat sich schwer. Am Ende musste die Harlander-Truppe in die Verlängerung und gewann  mit 82:78 Punkten.  Claudio Huhn (9) war mit 23 Punkten bester VfL-Akteur.

© Rainer Heubeck, WT Der VfL Treuchtlingen empfing nach vier Wochen Spielpause die Unterhaching Baskets und tat sich schwer. Am Ende musste die Harlander-Truppe in die Verlängerung und gewann  mit 82:78 Punkten.  Claudio Huhn (9) war mit 23 Punkten bester VfL-Akteur.

Dem Treuchtlinger Coach Stephan Harlander war nach dem Erfolg die Anspannung noch anzusehen – er hatte die Verlängerung nicht mehr von der Trainerbank verfolgen dürfen, sondern war vom Schiedsrichter aus der Halle geschickt worden – nach einem ersten Protest wegen eines technischen Fouls und einem Tritt gegen die Hallenbande – aus Frust über die Fehler in der eigenen Mannschaft. „Immer wenn mich die Referees rausschicken, gewinnen die Jungs“, konstatierte Harlander nach dem Abpfiff.

In der Tat schien das dem VfL-Team einen gewissen „Jetzt erst recht“-Schub gegeben zu haben – die Trefferquote stieg, und auch der mit 37 Punkten Top-Scorer der Hachinger Niklas Kropp wurde besser unter Druck gesetzt und kam nicht mehr zu leichten und sicheren Drei-Punkte-Würfen. Und zum Schluss konnten die Treuchtlinger wieder auf ihr Publikum zählen, die 120 zahlenden Zuschauer feuerten ihren VfL lautstark an. „Das hat sehr geholfen“, kommentierte der Trainer, der die Schlussphase nur von außen verfolgen konnte.

Anfangs lief es nicht rund

In den ersten beiden Vierteln lief es bei den VfL-Baskets alles andere als rund, denn etliche Ballverluste brachten die Hachinger immer wieder in Position, was Niklas Kropp zu nutzen wusste: Er dirigierte sein Team und versenkte mit leichter Hand etliche „Dreier“. Beim VfL dagegen mussten die Punkte hart erkämpft werden, hinzu kaum auch Pech bei diversen Würfen. Das erste Viertel entschieden die Treuchtlinger knapp mit 22:20 für sich, zur Pause und nach einem „mageren“ 14:12-Viertel stand es 36:32.

Doch die von Stavros Tsoraklidis trainierten Unterhachinger kamen mit neuer Frische aus der Pause und führten plötzlich mit 37:36 Punkten. Der VfL kämpfte sich jedoch zurück und profitierte im dritten Viertel (wie schon im ersten Quarter) von den fünf Teamfouls, welche die Hachinger rasch auf ihrem Konto hatten. Entsprechend oft hatten die Treuchtlinger Freiwurf und mehrere sichere Punkte in der Tasche. Am Ende hatten die Hachinger das Viertel jedoch mit 18:22 für sich entschieden und damit zum 54:54 ausgeglichen.

Den Treuchtlingern schienen nun ein wenig die Kräfte zu schwinden und die Felle davonzuschwimmen, denn die Gäste lagen plötzlich mit 54:60 in Front. Doch einmal mehr zeigten die VfL-Korbjäger ihre Kämpferherzen, hielten dagegen, und Führungsspieler Claudio Huhn brachte mit einem Korb sein Team mit 63:62 in Front. In der Senefelder-Halle knisterte es vor Spannung, denn die Uhr lief herunter, die Punktzahlen gingen wechselseitig nach oben. Zwei Minuten vor dem Ende der Partie stand es 66:66 unentschieden, doch keine der beiden Teams konnte die Chance zum „lucky punch“ nutzen.

Sehr spannende Verlängerung

Es ging in die fünfminütige Overtime, doch die Verlängerung fühlte sich für die Fans auf den Rängen wie eine Ewigkeit an. Die Hachinger setzten einen „Dreier“, zudem flog auch noch VfL-Coach Harlander aus der Halle. Zwei verwandelte Freiwürfe brachten Unterhaching zudem mit 71:66 in Führung und auf die vermeintliche Siegerstraße.

Die VfL-Truppe steckte jedoch nicht auf, sondern gab noch einmal alles. Simon Geiselsöder schoss sein Team mit einem „Dreier“ auf 73:74 heran und Florian Beierlein versenkte wenig später zwei Freiwürfe zum 77:76. Stefan Schmoll traf dann seinen ersten und überaus wichtigen „Dreier“, was einen Vier-Punkte-Vorsprung bedeutete. Da zeigten auch die Gäste plötzlich Nerven, verloren den Ball und zogen ein Foul gegen Claudio Huhn. Er traf zum 81:76, und Simon Geiselsöder nutzte einen von zwei Freiwürfen zum 82:76. Damit war der VfL eine halbe Minute vor dem Schlusspfiff kaum mehr einzuholen.

Der Schlüssel zum Sieg

Der folgende Treffer der Hachinger zum 82:78-Endstand spielte keine Rolle mehr, denn die Treuchtlinger waren in Ballbesitz und spielten die letzten 20 Sekunden unter lautstarkem Jubel der Fans routiniert herunter. „Es ist glücklich für uns ausgegangen“, blickte Harlander auf das nervenaufreibende Spiel, in dem seine Truppe vor allem in den ersten beiden Vierteln kaum in ihren Spielrhythmus kam und auch dem überragenden Niklas Kropp zu viel Raum ließ. „Claudio Huhn und die anderen Spieler haben ihn dann nach der Pause stärker unter Druck gesetzt und besser verteidigt – das war der Schlüssel zum Sieg, konstatierte der VfL-Coach, der sein Team nun auf Rang zwei der Regionalliga Südost sieht.

Nach einer kurzen Weihnachtspause geht es für die Treuchtlinger im Terminplan schon am 8. Januar weiter bei der SB DJK Rosenheim (aktuell Vorletzter) und mit dem Rückspiel in Unterhaching (15. Januar). In der Senefelder-Halle empfangen die Baskets dann am 22. Januar Vilsbiburg.

VfL Treuchtlingen: Claudio Huhn (23 Punkte, 10 Rebounds, 4 Assists), Stefan Schmoll (16, 16 Rebounds), Simon Geiselsöder (16, 9 Rebounds), Florian Beierlein (9, 10 Rebounds), Moritz Schwarz (7), Jonathan Schwarz (7, 11 Rebounds), Kevin Vogt (4), Moritz Rettner, Arne Stecher, Yannick Rapke, Tobias Hornn, Paul Mutterer.

TSV Unterhaching Baskets: Niklas Kropp (37 Punkte, 10 Rebounds), Constantin Schmitt (14, 10 Rebounds), Cornelius Raab (6), Daniel Gebray (5), Janek Falkenstein (5), Sebastian Rauch (4), Evangelos Pathekas (3), Hendrik Wohofsky (2), Leon Gottlöber (2).

Verwandte Themen


Keine Kommentare